7 Plot Twists, die Theos Gehirnstränge verknoten

29.03.2012 - 08:50 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
7 Plot Twists, die Theos Gehirnstränge verknoten
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7 Plot Twists, die Theos Gehirnstränge verknoten
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Überraschende Wendungen am Ende eines Films können die vorangegangene Handlung auf den Kopf stellen, weswegen sie sowohl Fluch als auch Segen sein können. Heute stelle ich euch die Plot Twists vor, bei denen mir das Popcorn im Hals stecken bleibt.

Das Ende eines Films ist für das Urteil, das wir über ihn fällen, von enormer Bedeutung. Es bietet uns die letzten Eindrücke, über die wir im Optimalfall noch nachdenken, während die Credits laufen, wenn wir uns auf dem Weg nach Hause befinden oder den Fernseher ausschalten. Deswegen sollte der Abschluss ein fulminantes Finale liefern, die verschiedenen Handlungsstränge effektiv miteinander verknüpfen – oder alle Vorstellungen, die wir bis dahin gewonnen haben, auf perfide Art und Weise umdrehen und uns sprachlos zurücklassen. Gute Plot Twists sollten uns ermöglichen, das zuvor Gesehene in einem gänzlich neuen Licht zu betrachten und uns regelrecht dazu zwingen, das gesamte Werk nochmals gedanklich Revue passieren zu lassen. Dabei ist allerdings nur zu hoffen, dass alle vorangegangenen Geschehnisse nach wie vor einen Sinn ergeben.

Selbstverständlich strotzt dieser Artikel nur so vor Spoilern, die einem den Spaß an den im Folgenden genannten Filmen völlig ruinieren können. Ihr solltet also nur mit Vorsicht runterscrollen, denn allein das Wissen, dass die Story eines Films eine 180-Grad-Wendung vollführt, kann die Überraschung verderben. In meinen glorreichen Sieben kommen nicht alle “üblichen Verdächtigen” vor, doch viele Klassiker der Story-Schocker konnte ich einfach nicht übergehen. Zu sehr haben sie mich beeindruckt und mit meinen Gehirnwindungen gespielt, als dass ich sie nicht zu meinen Favoriten zählen könnte.

Planet der Affen – Ein ikonisches Denkmal wird zu einem ikonischem Twist
Die letzte Einstellung der zerstörten Freiheitsstatue, wie sie als Zeuge der vergangenen menschlichen Zivilisation an einem Strand liegt, ist wohl die bekannteste Szene des Affen-Originals von 1968. Daher sind sich viele der neuen Zuschauer leider bereits der erschütternden Offenbarung bewusst, der sich Charlton Heston stellen muss: Es gibt keinen Weg zurück auf die Erde, denn er hat sich die ganze Zeit über auf ihr befunden. Dagegen wirkt das veränderte Lincoln Memorial im Tim Burton -Remake einfach nur albern.

The Sixth Sense – Eine Wendung, die nicht deutlicher hätte angekündigt werden können
Einen sechsten Sinn bewies M. Night Shyamalan mit seinem Debüt. Mit großer Sorgfalt, das Ende nicht zu verraten, manövriert er sich durch die Geschichte von Bruce Willis als Kinderpsychologen, der Haley Joel Osment davon kurieren will, Geister verstorbener Menschen zu sehen. Dass er derjenige ist, der die Realität seines Daseins verdrängt hat, ist umso erstaunlicher, werden wir doch zu Beginn des Films Zeuge seines Schicksals. Der Wermutstropfen bei The Sixth Sense ist jedoch das Wissen, dass die Qualität jedes folgenden Films von Shyamalan sukzessive abnahm, bis sie ab Das Mädchen aus dem Wasser unerträglich wurde.

Aus Mangel an Beweisen – Der Wolf im Schafspelz
Der viel zu unbekannte und unterschätzte Justizthriller von Alan J. Pakula ist nicht nur rundum stimmig, sondern zieht dem Publikum am Ende den Boden unter den Füßen weg. Den gesamten Film über fiebert der Zuschauer bei dem Unterfangen von Harrison Ford mit, seine Unschuld an dem Tod seiner Affäre aufzuklären und den wahren Mörder ausfindig zu machen. Das ist völlig selbstverständlich, ist Harrison Ford doch der Inbegriff des schillernden Hollywood-Helden. Wenn sich am Ende herausstellt, dass er doch der Mörder war, ist die Realisation geradezu schmerzlich, die gesamte Zeit über von der eigenen vorgefassten Meinung getäuscht worden zu sein.

Psycho – Hitchcocks Version von Hotel Mama
Der Klassiker von Alfred Hitchcock scheint in jeder zweiten unserer Top-Listen zu erscheinen, doch das verdeutlicht nur, wie vielfältig die Themen des Meisterwerks sind. Auch hier kann der Horrorthriller nicht fehlen, da er die “Mutter” aller Plot Twists birgt. Ich bin heilfroh, dass ich vor dem ersten Ansehen des abgründigen Psychogramms von Norman Bates keine Ahnung von der schlussendlichen Enthüllung hatte. Umso bleibender sind die Erinnerungen des Skelettes, das der sich langsam drehende Stuhl am Ende preisgibt.

The Crying Game – Die Frau des Soldaten – Wenn die Hüllen fallen
Die etwas andere Offenbarung des Thrillers mit Forest Whitaker hat sicherlich nicht nur mich für einen kurzen Moment an meiner eigenen Sexualität zweifeln lassen. Die Verwandlung von Jaye Davidson in eine Frau ist so glaubhaft, dass der Moment, in dem er völlig unverhofft seine Mannespracht enthüllt, mich von den Socken haute. Der Umgang des Films mit den Themen wie Männlichkeit, Weiblichkeit und Akzeptanz hebt ihn deutlich von anderen Genrevertretern ab.

Fight Club – Das doppelte Lottchen
David Fincher war während der Neunziger ein Experte darin, dem Zuschauer deutlich zu machen, dass der Schein oft trügt. Wo The Game noch auf zu vielen Zufällen basierte, um die Ereignisse glaubhaft zu machen, koppelt sich Fight Club von jeglichen Fragen der Plausibilität ab. Denn der Mindfuck, der uns am Ende des Films erwartet, ist wegen seiner Durchschlagskraft über alle Zweifel erhaben.

Das Imperium schlägt zurück – Fällt der Apfel nicht weit vom Stamm?
Jedes Kind weiß zwar, dass Darth Vader Luke Skywalkers Vater ist, doch hatte ich bei meiner ersten Star Wars-Erfahrung nicht die geringste Ahnung davon. Ich wollte sogar den Worten des dunklen Lords der Sith keinen Glauben schenken, bis Yoda dessen Behauptungen in Die Rückkehr der Jedi-Ritter bestätigte. Lukes schmerzerfüllte Reaktion, als er von seinem Verwandtschaftsverhältnis zum schrecklichsten Mann der Galaxis erfährt, ist nur allzu verständlich. Plötzlich stellen sich ihm Fragen nach der Vererbbarkeit von Bosheit. Er muss sich mit dem Gedanken anfreunden, dass ihm vielleicht dasselbe tragische Schicksal wie das seines Vaters droht. Entscheidungen, die den Unterschied zwischen Gut und Böse ausmachen, durchziehen die gesamte Star Wars-Saga und finden hier ihren Höhepunkt.

Welche Plot Twists würdet ihr in eure Liste aufnehmen?

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