Charlton Heston

Alias: John Charles Carter | ✶ 04.10.1924 | ✝︎ 05.04.2008 | männlich | 73 Fans
Beteiligt an 86 Filmen und 5 Serien (als Schauspieler/in, Regisseur/in und Drehbuchautor/in)

Komplette Biographie zu Charlton Heston

Am 23. April 2003 wurde in Washington D.C. eine Bronzestatue von Charlton Heston freigegeben. Dieses Statue kann als typisch für den Mimen gesehen werden: Er war – zumindest auf der Leinwand – immer überlebensgroß, zumindest ein klein wenig steif und erschien weniger als Mensch aus Fleisch und Blut, denn als aus dem bräunlich schimmernden Metall geschmiedet.

Leben und Werk

Charlton Heston wurde am 4.Oktober 1923 in Evanston im amerikanischen Bundestaat Illinois geboren. Der insbesondere für die Darstellung von historischen Figuren bekannte Schauspieler hatte seinen ersten großen Filmerfolg in der Rolle des Zirkusdirektors „Brad Braden" in Cecil B. DeMille s mehrfach oscargekrönten Epos Die Größte Schau der Welt (1952). Schnell begriffen Hollywoods Topregisseure und Produzenten, das sich Hestons Gesicht nicht für Kleinkram eignete: So besetzte De Mille im Jahre 1956 Charlton Heston erneut in seinem über drei Stunden langen Bibelepos Die zehn Gebote als Moses. Angeblich castete Cecil B. DeMille den, gemessen an seiner Rolle noch etwas jungen Heston aufgrund seiner Ähnlichkeit zur Mosesstatue von Michelangelo. Zwei Jahre später war Heston im Edelwestern Weites Land neben Gregory Peck zu bestaunen, in dem sich die beiden Hollywoodstars einen der denkwürdigsten Faustkämpfe der Filmgeschichte lieferten. Spielte Heston hier noch eine Nebenrolle, so stand er 1959 erneut unter der Regie von Wyler voll und ganz im Rampenlicht: Er spielte Juda Ben Hur, den Titelhelden der teuren und spektakulären Massenproduktion. Ben Hur gilt mit seinem monumentalen Wagenrennen und seiner nicht weniger monumentalen Laufzeit bis heute als eines der größten Epen der Filmgeschichte. Der Film gewann insgesamt 11 Academy Awards, unter anderem für Charlton Heston als bestem Hauptdarsteller.

In den 60er Jahren bemühte sich Charlton Heston seinen Erfolg mit weiteren Monumentalfilmen zu wiederholen. El Cid stellte sich 1961 zwar als finanzieller Misserfolg heraus, gilt aber heutzutage als eines der herausragenden Werke des Genres. Zur Aufwertung des Filmes hat vor allem Martin Scorsese beigetragen, der auch an der Restauration von El Cid beteiligt war. Charlton Heston behielt die Sandalen gleich an, um in Khartoum – Der Aufstand am Nil einer muslimischen Streitmacht zu trotzen, als Künstler Michelangelo: Inferno und Ekstase zu erleben und als Johannes der Täufer in Die größte Geschichte aller Zeiten, erneut einen Heiligen zu spielen. Alle drei Filme liefen im Jahr 1965 auf amerikanischen Leinwänden.

Ende des 60er Jahre wurde Charlton Heston durch den Klassiker Planet der Affen (1968) in einem weiteren Genre, welches seine einschüchternde Leinwandpräsenz zu nutzen wusste, heimisch: dem Science-Fiction Film. Innerhalb dieses Genres war Heston in so nennenswerten Werken wie Der Omega-Mann (1971) und Jahr 2022 – die überleben wollen (1973) als markiger Hauptdarsteller vertreten. Auch bemühte Heston sich in (1974) und Erdbeben (1974) Katastrophen verschiedener Art abzuwehren und spielte in Richard Lester s gutgelaunten Musketierfilmen (1973 und 1974) Cardinal Richelieu. Die Hauptrollen wurden aber mit der Zeit immer seltener und so war es absehbar, dass Heston in den 80er Jahren dem Beispiel anderer Leinwandgrößen wie Robert Mitchum und James Stewart folgte und viel für das Fernsehen arbeitete. Heston, der in jüngeren Jahren überzeugter Demokrat gewesen war, widmete sich neben seiner Filmkarriere nun auch immer mehr seinen konservativen politischen Überzeugungen.

Dem jüngeren Publikum könnte Charlton Heston als Chef von Arnold Schwarzenegger in James Cameron s Agenten-Actionfilm True Lies – Wahre Lügen bekannt sein und möglicherweise durch seinen witzigen Gastauftritt als Tankstellenwart mit Neigung zum berührenden Monolog in Wayne’s World 2. Große, ungewollte Aufmerksamkeit erregte jedoch Charlton Hestons Auftritt im Dokumentarfilm Bowling for Columbine (2002). Hier wurde Charlton Heston, der zum damaligen Zeitpunkt Vorsitzender der NRA (National Rifle Association) war, von Filmemacher Michael Moore vor laufender Kamera dazu aufgefordert, sich bei den Opfern des Amoklaufs der Columbine High School zu entschuldigen. Die jugendlichen Amokläufer waren bis an die Zähne bewaffnet gewesen. Heston hatte sich zuvor lautstark dafür eingesetzt, das US-amerikanische Waffengesetz unter keinen Umständen zu lockern und sich sogar geweigert, die Tagung der NRA aus Columbine zu verlegen. Er wurde von Michael Moore in Bowling for Columbine im wahrsten Sinne des Wortes vorgeführt. Ob sich Moore dabei fair verhalten hat ist umstritten, auch bei politisch Links stehenden Hollywoodstars wie Kirk Douglas, der ankündigte nie wieder ein Wort mit dem Dokumentarfilmer zu wechseln.

Die Statue von Charlton Heston zeigt ihn übrigens in der Rolle des Cowboys Will Penny, dem Protagonisten des Film Der Verwegene aus dem Jahre 1968. Es handelt sich dabei um einen melancholischen, romantischen Spätwestern – Hestons erklärtem Lieblingsfilm. Einem Film, dem man jede Staue freudig zuerkennen würde. Sie steht im Hauptquartier der NRA. Es ist einer jener Fälle, in denen man sich wünscht, dass Realität und Film separat voneinander existierten.

Charlton Heston starb am 5. April 2008 an Alzheimer.(KJ)

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