Science Fiction ist schon etwas tolles, besonders wenn es sich um Zeitreisegeschichten handelt. Diese sind jedoch auch großartig, wenn sie überhaupt nicht aus dem Sci-Fi-Genre sind. Das Reisen durch Raum und Zeit ist eben nicht nur mit wissenschaftlichen Mitteln möglich. Vermutlich ist das verbotene rumdoktorn am Zeitgeschehen mein allerliebstes Plot-Device, welches dank Großvaterparadox eigentlich oft gar keinen Sinn macht, was mir aber total egal ist. Je paradoxer und Hirnwindungen-verknotender desto besser. In diesem Sinne darf ich euch meine liebsten Spielfilme inklusive Zeitreisegimmick (als Hauptbestandteil der Story wohlgemerkt) präsentieren. Außen vor sind TV-Serien, die ihre eigene Liste samt Doctor Who und Steins;Gate verdient hätten. Außerdem ist Zurück in die Zukunft nicht aufgeführt, weil mein ich aus der Zukunft gerade hier reingeschneit kam und mich davon abhielt. Wie sich rausstellt, hättet ihr diese Wahl nämlich vollkommen langweilig und vorhersehbar gefunden. Bitteschön, bitteschön…
Das Ende der Ewigkeit (1987)
Um den obskursten Eintrag meiner Liste gleich abzuhaken: Das Ende der Ewigkeit ist die russische Verfilmung eines meiner liebsten Zeitreiseromane von Sci-Fi-Guru Isaac Asimov. Die epische Story einer Gesellschaft, die Zeit bereist und verändert, dient mehr oder weniger als Vorgeschichte zur Foundation-Saga und wurde 1987 erstaunlich adequat und sympathisch verfilmt. Leider wurde das Ende zugunsten einer antikapitalistischeren Message geändert, sonst wäre dies sicher mein Lieblingsfilm im Zeitreise-Subgenre. Interessierte dürften es schwer haben, an eine Kopie zu kommen, denn der Film ist vermutlich nur noch als Bootleg zu ergattern. Seit 2009 ist bereits eine neue Adaption (The End of Eternity) in Planung. Fraglich bleibt jedoch, ob diese je das Licht der Welt erblicken wird.
Fetching Cody (2005)
Der unglückliche gewählte deutsche Titel Back to Love bringt dieser kleinen, kanadischen Perle neben einem Platz auf meiner Liste auch noch eine Nominierung für die schlimmste Umbenennung ein (und das auch noch von Englisch zu Englisch). Dennoch ein sehr sehenswerter Zeitreisestreifen über einen jungen Drogenkonsumenten, der in mehrfachen Anläufen versucht, seine Freundin Cody vor der Überdosis zu bewahren. Die Zeitmaschine dafür ist ein Sessel mit Weihnachtsbeleuchtung, den sein obdachloser Kumpel auf dem Müll gefunden hat. Bleibt die Frage, ob es sich dabei mehr um Science oder substanzinduzierte Fiction handelt.
Timecrimes (2007)
Mit einem fast ebenso amüsanten Untertitel kann der spanische Timecrimes – Mord ist nur eine Frage der Zeit aufwarten. Hier huscht der verdatterte Hector durch den Wald und interagiert, wie sich bald herausstellt, permanent mit zeitversetzten Versionen seiner selbst, zu denen er später selbst wird, wenn das Ganze erneut zum späteren Zeitpunkt aus veränderter Perspektive betrachtet wird. Ach ja, seine Frau muss er übrigens auch noch irgendwie retten, wenn es die Zeit zulässt und er das Universum so ein bisschen behumpsen kann.