Videospieler sind faul, bewegen sich kaum und verlassen sowieso nie das Haus. Eigentlich wünsche ich mir fast ein wenig, dass irgendetwas davon stimmen würde. Das hätte nämlich bedeutet, dass der zweite Tag der Gamescom 2011 nicht so verdammt überfüllt gewesen wäre. An einigen Ständen ging es sogar so weit, dass Klappstühle ausgepackt wurden, weil den Gamern bewusst war, dass drei Stunden Wartezeit im Stehen bei einer Temperatur von 27°C keinen Spaß macht … Einen Klappstuhl hatte ich nicht, dafür jede Menge Termine und nun Blasen an den Füßen. Gelohnt hat es sich aber allemal, denn gestern habe ich so einige interessante Titel begutachten und sogar spielen können.
Der Alien-Shooter Resistance 3 beispielsweise hat bewiesen, dass 3D nicht nur in der Filmwelt eine oft überflüssige Erscheinung ist. Nicht nur hatte ich trotz Nachkorrektur das Gefühl, verschwommen zu sehen, das ganze Bild war viel dunkler, die Farben verfälscht und es hat unerträglich geruckelt, da es nunmal ein Actionspiel ist und es hektisch zur Sache gehen kann. Was auf dem Nintendo 3Ds nicht hundertprozentig ausgereift ist, ist hier spieltechnisch eine Katastrophe. Es hat mir jedenfalls den Spaß an Resistance 3 verdorben, weshalb ich früh geflohen bin und nicht groß etwas zum Spiel sagen kann.
Das apokalyptische Darksiders 2 wurde leider nur als Trailer präsentiert. Warum es nötig war einen Termin auszumachen, wenn es YouTube gibt, erschließt sich mir nicht ganz. Trotz allem habe ich hier einen interessanten Titel für mich entdeckt, den ich weiter beobachten werde. Der Grafikstil gefällt mir sehr und auch wenn Darksiders 2 mit dem Tod in der Hauptrolle erst Ende 2012 oder gar 2013 erscheinen soll, werde ich mir demnächst Darksiders 1 (mit Krieg als Protagonist) holen. So kann ich mir die Wartezeit auf ein Spiel verkürzen, von dem ich noch nicht einmal wusste, dass ich es will.
Far Cry 3 und Tom Clancy’s Ghost Recon – Future Soldier sahen beide nach ordentlichen Titeln aus, die Shooter-Fans im Auge behalten sollten. Die in GRFS verwendeten Techniken basieren auf Forschungen, die das US-Militär aktuell durchführt und für die Zukunft im realen Einsatz plant. Gerade die grafische Darstellung bei den dank spezieller Anzüge semi-unsichtbaren Soldaten war recht beeindruckend und macht neugierig auf mehr.
EA ist leider ins Wasser gefallen, da wir selbst mit FastPass, der es eigentlich ermöglicht, die ab-hier-noch-vier-Stunden-warten-Schlangen zu umgehen, so lange hätten warten müssen, dass wir es nicht zu den nächsten Terminen geschafft hätten. Und so sehr ich mich auch darauf freue, endlich einen Blick auf Mass Effect 3, Battlefield 3 und Star Wars: The Old Republic zu erhaschen, wollte ich mir die Präsentation von Assassin’s Creed: Revelations nicht entgehen lassen. Optisch scheint sich ACR seit seinen Vorgängern nicht sonderlich weiterentwickelt zu haben. Dafür gibt es ein neues Waffensystem und die Geschichte um Altair und Ezio, zwischen denen der Spieler im Laufe der Handlung hin und her wechselt, findet mit diesem Teil ihren Abschluss. Das Ende des Franchise wird das natürlich nicht sein, aber zumindest Fans der beiden Charaktere müssen (vorerst?) Abschied nehmen. Neben bereits bekannten Waffen gibt es nun auch der verschiedene Arten von Bomben (Töten, Ablenken, Behindern), die der Spieler selbst zusammenstellen und je nach Situation nutzen kann. Ubisoft verspricht eine Menge Überraschungen und die Antworten auf Fragen, die AC-Fans schon lange auf der Zunge brennen.
Zu weiteren gesehenen Spielen gehören unter anderem das Kinect-Zappel-Spiel Raving Rabbids – Alive and Kicking, das an Twister für Gamer erinnert und von der Moderatorin passenderweise mit den Worten beschrieben „Und das Beste an dem Spiel ist das Foto, das währenddessen gemacht wird und zeigt, wie komisch ihr ausgesehen habt“ wurde. Ob das nun für oder gegen das Spiel spricht, soll jeder für sich selbst entscheiden.
Tag 3 wird hoffentlich endlich die heiß ersehnten Electronic Arts Titel beinhalten, so wie eine ganze Menge Warner, was für mich vor allem bedeutet: Batman, Batman und noch mehr Batman.