Ronald Tutor, Bauriese und Chef der Tutor Perini Corp., wird aller Voraussicht nach zusammen mit einer Investorengruppe der neue Eigentümer von Miramax. Ursprünglich hatte Disney vor, das Studio aufgrund massiver finanzieller Engpässe zu schließen.
Zunächst noch Gerüchte, nun bei hollywoodreporter.com bestätigt, werden die Investoren, neben Ronald Tutor bestehend aus Colony Capital, James Robinson von Morgan Creek Productions und einem Investitionsunternehmen aus dem Nahen Osten, ca. 650 Millionen Dollar in den Kauf von Miramax investieren. Der Deal gilt jedoch erst ab dem 28. Juli als unter Dach und Fach, da dann beide Parteien die Verträge unterzeichnen wollen.
Auch als Bauunternehmer ist Ronald Tutor dem Filmgeschäft nicht völlig fremd: Zusammen mit Unternehmer und Filmemacher David Bergstein hatte er in den vergangegen Jahren häufig in Produktionsfirmen und einzelne Filme investiert. Da David Bergstein momentan jedoch selbst gegen seine finanzielle Misere anrudern muss, war im Miramax-Boot von Ronald Tutor kein Platz mehr für ihn.
Neben der oben genannten Investorengruppe hatte auch die Weinstein Company großes Interesse bekundet, lag mit ihrem Angebot wohl aber weit unter dem von Tutor und Co. gebotenen Betrag. Die Weinstein Brüder hatten Miramax im Jahre 1979 selbst gegründet, verließen es jedoch 2005, um ihr eigenes Unternehmen aufzubauen. Für sie standen hier die Chancen auf einen Wiedererwerb anscheinend schlecht, denn die Tutor Perini Corp. ist laut dem Fortune Magazine Nummer 407 der größten Unternehmen der Vereinigten Staaten. Dies erklärt wohl auch, wieso Ronald Tutor ca. ein Drittel des verhandelten Gesamtbetrages von seinem Bau-Unternehmen abschöpfen will.
Aus dem Hause Miramax stammen laut der LA Times 611 Produktionen, als sehr erfolgreiche Beispiele seien an dieser Stelle Pulp Fiction und Kill Bill: Volume 1 von Quentin Tarantino genannt, aber auch Filme wie Good Will Hunting oder Fahrenheit 9/11 kamen beim Publikum gut an. Das große Spektrum, dass Miramax hier entwickelt hatte, will von seinen neuen Besitzern jedoch nicht vernachlässigt werden. Man wolle die Filme weiterhin vermarkten, allerdings mit der Übernahme auch neue Produktionen starten. Es bleibt also abzuwarten, wie Miramax sich unter seinen neuen Besitzern entwickeln wird.