"Won 2 Oscars. Another 145 wins & 179 nominations", heißt es im IMDb-Eintrag von Cate Blanchett. Angesichts solcher Werte erscheint es müßig, im Kontext eines neuen Cate Blanchett-Films überhaupt von der profanen Awards-Season zu schreiben. Beweis Nummer 1: Während sich die Filmwelt wunderte, welche Preise ihr Film Carol denn einheimsen würde, war im
Hamburger Bahnhof in Berlin eine Video-Installation zu sehen, in der Blanchett ganze 13 verschiedene Figuren spielte. Als Lehrerin, Obdachloser, Hausfrau oder Fabrikarbeiter rezitierte Blanchett Reden und Schriften von Künstlern wie Kasimir Malevich, Werner Herzog oder Jim Jarmusch. Nun hat Julian Rosefeldt seine Installation in Filmform gegossen. Der 130-Minüter mit den 13 Blanchetts läuft beim Sundance Filmfestival und oben könnt ihr den Trailer zu Manifesto sehen.
Die Video-Installation wurde von deutschen und australischen Institutionen gefördert und 2014 in 12 Tagen in Berlin gedreht. Der Zuschauer betritt dabei einen Raum, in dem Videos der einzelnen Figuren verteilt sind. Er kann sich auf die einzelnen Episoden oder "Manifeste" konzentrieren oder aber sie gleichzeitig wahrnehmen. Es dürfte deswegen spannend werden, wie sich der Effekt in der Filmversion von Julian Rosefeld verändert.
Manifesto feierte als Installation 2015 in Melbourne Premiere, lief danach in New York und Berlin und ist noch bis zum 29.01.2017 im Sprengel-Museum in Hannover zu sehen. Die deutsche TV-Premiere von Manifesto wird voraussichtlich im Bayerischen Rundfunk stattfinden. Wer das nicht abwarten will, sollte einfach nochmal Coffee and Cigarettes schauen.