Charlie Bartlett - Neurose-Killer auf dem Schulhof

26.06.2008 - 00:03 Uhr
Anton Yelchin als Charlie Bartlett
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Anton Yelchin als Charlie Bartlett
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Ein Feel-Good-Movie mit Anton Yelchin und einem selbstironischen Robert Downey Jr.

Amerikanische Teenie-Komödien, die auf dem College spielen, gab es schon einige gute. Erinnert sei an Rushmore über einen blasierten Besserwisser (gespielt von Jason Schwartzman), der unzählige, abwegige und unnötige Campus-Clubs ins Leben ruft und eigentlich nur seine Lehrerin beeindrucken will. Mit Charlie Bartlett erobert nun ein neuer Jüngling (gespielt von Nachwuchsstar Anton Yelchin) unsere Kino, der wieder die Welt verändern will. Er versucht es allerdings mit Drogen und Psycho-Tipps. Charlie ist nämlich von der Privatschule geflogen und auf einer öffentlichen Schule kann er sich nur Respekt bei den Mitschülern verschaffen, indem er auf dem Schulklo kleine, bunte Pillen ausgibt. Gratis dazu gibt es auch noch jede Menge gute Ratschläge für das Überleben des Einzelnen mit den Eltern, den Lehrern und den Schüler. Seine Psycho-Klo-Sprechstunden sind der Clou auf der Schule, bis der Schulleiter in Gestalt von Robert Downey Jr. hinter die ganze Sache kommt …

Eine schöne Story, die da von Regie-Neuling Jon Poll erzählt wird. So neu ist er aber gar nicht im Geschäft: Er hat bereits als Cutter und Produzent bei diversen Komödie mitgearbeitet. Sein Regie-Debüt ist nur auf den ersten Blick eine jener weiteren Highschool-Komödien, die in 08/15-Manier von den Problemchen der Jugendlichen erzählen. Hier geht es dann doch etwas tiefer um das Erwachsenwerden und Erwachsensein, um Mobbing in der Schule, um Verwahrlosung im Wohlstand usw. usf. Der Regisseur erzählt von Jugendlichen, die alles haben, was der Geldbeutel der Eltern so mit sich bringt … und das sind eben auch Neurosen, Psychosen und allerlei Schwierigkeiten mit der Welt.

Einigen Kritikern ist das für ein Coming-of-Age-Drama allerdings zu wenig: Sie bemängeln fehlenden Tiefsinn. Auch wenn der eine oder andere diesen vermissen mag, sprechen doch genügend Gründe für den Kauf einer Kinokarte. Neben dem guten Darsteller-Ensemble – allen voran wieder einmal Robert Downey Jr., der noch besonders selbstironisch wegen seiner eigenen Drogenvergangenheit daherkommt – gibt es viele schräge Typen zu sehen, die scheinbar jeden amerikanischen Schulhof bevölkern, es gibt gute Dialoge zu hören und auch einigen Spaß. Eine verlässliche Hollywood-Unterhaltung, nicht nur für Teenies!

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