Coco - Das sagen die Kritiker zu Pixars farbenfrohem Totenfest

30.11.2017 - 12:00 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
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Heute startet Coco in den deutschen Kinos. Wie üblich geben wir euch hier einen Überblick der Kritiker-Stimmen. Wie hat der Presse der neue Pixar-Film im Reich der Toten gefallen?

Pixars neuestes Werk Coco lief bereits vor über einem Monat in Mexiko in den Kinos an - und brach dort alle erdenklichen Rekorde. Das ist durchaus nachvollziehbar, wenn wir auf den Schauplatz des Films und das Veröffentlichungsdatum blicken: Coco handelt von dem mexikanischen Jungen Miguel, der am Tag der Toten, dem Dia de los Muertos, unbeabsichtigt in deren Reich eintritt und dort eine Familienvereinigung mit seinen längst verstorbenen Vorfahren hat. Das Privileg der Mexikaner, den Film als Erste sehen zu können, und die Veröffentlichung kurz vor dem Feiertag machten Coco schlagartig zum bisher erfolgreichsten Film in Mexiko. Doch was sagen die Kritiker zum Animationsfilm? Darauf werfen wir hier einen Blick. Zunächst aber erst einmal ...

Die harten Fakten

  • 18 Kritikerbewertungen mit einem Durchschnitt von 7,9
  • 31 Community-Bewertungen mit einem Durchschnitt von 8,2
  • 11 Kritiken und 4 Kommentare
  • 205 Vormerkungen, 2 sind nicht interessiert

Das sagen die englischsprachigen Kritiker zu Coco:

Michael Rechtshaffen vom Hollywood Reporter  findet Coco einfallsreich und emotional bewegend:

Nicht nur ist der [...] Film [...] Pixars originellste Geschichte seit Alles steht Kopf, er ist auch einer der emotional bewegendsten und greift Themen der Herkunft und Zugehörigkeit auf, welche an Findet Dorie und Toy Story 3, in dem Unkrich ebenfalls Regie führte, erinnern.

Leah Greenblatt von der Entertainment Weekly  konnten die Songs von Coco nicht vollständig überzeugen:

Die Lebendigkeit der Erzählung kommt nie ganz an den ausgelassenen Wirbel von Farben und Kultur auf der Leinwand heran - Die Songs, welche wichtig für die Story sind, leider auch nicht. Stattdessen ist Coco dezenter und trotzdem unabweislich bewegend und süß.

Steve Persall von der Tampa Bay Times  ist allerdings der Meinung, dass Coco so leblos sei wie seine Protagonisten:

Coco hatte eine Chance, die nie genutzt wurde: Ein Film über eine bunte, unterrepräsentierte Kultur mit einem geisterhaften Feiertag und Ohrwurm-Rhythmik. Er ist so respektvoll, dass der Schwung fehlt. Coco ist eine bunte Piñata, die zerbricht, und nichts kommt dabei raus.
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Das sagen die deutschsprachigen Kritiker zu Coco:

Stefan Stiletto von Filmdienst  findet den Film sehr gut, aber den Hauptcharakter im Vergleich zu den Nebendarstellern etwas blass:

Miguels Figur fehlt das Außergewöhnliche, das etwa die Freude in Alles steht Kopf oder den fast stummen Roboter WALL-E ausgezeichnet. [...] Aber richtig zu Herzen gehen die Nebenfiguren. So ist es überaus stimmig, dass die liebenswerte Greisin Coco mit ihren tiefen Falten die Titelfigur des Films ist. Zu ihr führt die Geschichte zurück. Sie ist das emotionale Zentrum des Films, der die Geschichte einer Familie entfaltet, die sich über mehrere Generationen erstreckt, und diese zu einer Einheit werden lässt.

Frank Arnold von EPD Film  hätte vom Drehbuch mehr gefordert, ist allerdings auch zufrieden mit dem Schauplatz und den Protagonisten:

So ungewöhnlich das Setting von Coco, so sehr setzt die Geschichte Miguels auf vertraute Muster. Man hätte sich ein originelleres Drehbuch gewünscht. Immerhin: Nach der Disney-Produktion Vaiana bereitet Disney/Pixar mit Coco ein weiteres Stück indigener Kultur für ein großes Publikum auf – und dass der Protagonist [...] ein Mexikaner ist, ist für eine Studioproduktion des Jahres 2017 durchaus keine Selbstverständlichkeit.

Oliver Kaever vom Spiegel Online  findet, dass die Bilder in Coco eine Tiefe und Realtitätsnähe haben, der Fantasie aber nicht im Weg stehen:

Man sieht den fantastischen Bildern an, das seine Macher viel Wert auf Authentizität legten. Allerdings nur, um 'Coco' dann, wie die besten Pixar-Filme, von der Schwere der Realität zu befreien und komplett abheben zu lassen. Mit aberwitzigen visuellen Gags, inklusive einer Sequenz, die Frieda Kahlos surreale Malerei persifliert. Ein Totentanz der guten Laune.

Das Fazit zu Coco:

Die Kritiker sind sich größtenteils einig: Coco ist ein guter bis sehr guter Film, der auf den meisten Ebenen überzeugen kann und vor allem Fantasie hat und Spaß macht. Kleinere Kritikpunkte bleiben allerdings trotzdem: Sei es, dass manche Kritiker den Hauptcharakter im Kontrast zu den Nebenfiguren blass finden, das Drehbuch nicht vollends überzeugen kann oder die Songs nicht immer funktionieren. Darüber kann aber hinweg gesehen werden, und dann bleibt ein weiterer familienfreundlicher Pixar-Film.

Werdet ihr euch Coco im Kino ansehen?

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