Crank war das Guilty Pleasure 2006. Ein Film, der auf den ersten Blick an Debilität schwer zu überbieten war: Kaum wach geworden und aufgestanden fühlt sich Chev Chelios – alias Jason Statham – bereits extrem unwohl, als er eine ihm bisher unbekannte DVD mit der Aufschrift “Fuck you” in den Player einlegt. Auf dem Bildschirm erscheint Gangster Ricky Verona, der ihm per Videobotschaft trocken erklärt und zeigt, wie er ihn im Schlaf mit einer chinesischen High Tech-Droge vergiftet hat. Chev ist Auftragskiller und arbeitet für ein bedeutendes Syndikat an der Westküste. Sein Null-Acht-Fünfzehn-Auftrag von letzter Nacht, den er wie jeden anderen ausführen sollte, lief anders als von seinem Chef geplant: Chev verfehlte sein Ziel absichtlich, weil er seinen Job als Auftragskiller an den Nagel hängen will. Er möchte mit seiner Freundin Eve ein neues Leben anfangen. Doch seinem Arbeitgeber scheint die Idee gar nicht zu gefallen. Als Chev endlich seinen Kumpel und Arzt Doc Miles erreicht, ahnt dieser gleich, was in den Adern des Vergifteten fließt und erklärt ihm, dass er noch höchstens eine Stunde leben und auf jeden Fall sterben wird, wenn er seinen Puls auch nur für eine Minute verlangsamt. Mit Gift im Körper, der ebenfalls in Gefahr schwebenden Freundin im Kopf, dem heißen Wunsch nach Rache und auf der Suche nach einem Gegenmittel, schlägt sich Chev durch Los Angeles und hinterlässt dabei eine Schneise der Verwüstung. Nichts, was sich ihm in den Weg stellt, ist vor ihm sicher. Die Zeit rennt und Chev muss buchstäblich in Bewegung bleiben, um zu überleben: Der einzige Weg, das Gift aufzuhalten, sind kontinuierliche Adrenalinschübe …
Doch trotz dieser unlogischen und hanebüchenen Handlung überraschte der Film durch sein enormes Tempo, seinen tiefschwarzen Humor und die schiere Chuzpe mit der Chev sich von einer ausweglosen Situation in die nächste mannövrierte. Wie eine Fleisch gewordene Spielfigur der GTA-Computerspiel-Reihe, sprang er von einem Fahrzeug ins nächste und wählte immer abstrusere Methoden sich seinen Adrenalin-Kick zu besorgen.
Wer jetzt dachte, dass Chev wirklich tot sei, nachdem er am Ende von Teil 1 auf den Asphalt klatschte, wird jetzt eines Besseren belehrt. Der Trailer zu Crank 2: High Voltage geht genau dort weiter, wo sein Vorgänger aufhört. Chev bekommt ein künstliches Herz eingepflanzt und darf sich auf die Suche nach seiner echten Pumpe machen, ehe er krepiert.
Natürlich ist auch dieser Film wieder völlig abgefahren und nimmt sich liebenswerter Weise so gar nicht ernst.