Während viele Wirtschaftszweige unter Finanzkrise und Rezession leiden, hat die Kinobranche wenig Grund zu klagen. Im Vergleich zum Vorjahr konnten Hollywood-Produktionen 2008 weltweit zulegen und einen neuen Rekord aufstellen. Obwohl die Besucherzahlen in Amerika selbst rückläufig sind, sicherte vor allem das internationale Geschäft die Gewinne. Laut der Motion Picture Association of America (MPAA) spülten die Kinobesucher im letzten Jahr 28,1 Milliarden Dollar an die Kinokassen. Das sind 5,2 Prozent mehr als 2007. Keinen geringen Beitrag zu diesem Erfolg, Heath Ledger sei es gedankt, leistete der Publikumsmagnet The Dark Knight. Allein dieser Film erreichte in den USA ein Einspielergebnis von 531 Millionen Dollar, weltweit spielte er mehr als 1 Milliarde Dollar ein.
Vor allem das internationale Geschäft ist für die gute Bilanz Hollywoods zuständig. Mittlerweile kommen 65 Prozent der Einnahmen der amerikanischen Filmindustrie aus dem Ausland. Das sind 18,3 Milliarden Dollar. Damit ist der der Auslandsanteil des Hollywood-Geschäfts in den letzen fünf Jahren um 17 Prozent gewachsen. An den US-Kinokassen wurden im letzten Jahr 2,6 Prozent weniger Eintrittskarten verkauft. Dennoch konnten die Einnahmen in Amerika durch erhöhte Ticket-Preise mit 9,8 Milliarden Dollar sogar leicht gesteigert werden. Die Kinobesucher in den USA durften im letzten Jahr unter 610 Kinofilmen wählen, 11 mehr 2007.
Neben dem Überflieger Batman sind vor allem seine Superhelden-Kollegen Iron Man und Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels für das gute Ergebnis des letzen Jahres zuständig. Sie konnten jeweils knapp 318 Millionen einspielen. Fragt sich welche Super-Helden die Kinokassen der Welt im Jahr 2009 vor den dunklen Mächten der Finanzkrise retten? Terminator und Wolverine? Oder eher Harry Potter und Captain Kirk? Die Watchmen sind es schon mal nicht.
Trotz der ungebrochenen Stärke amerikanischer Produktionen hierzulande, kann sich im ersten Viertel des Jahres 2009 auch der Anteil deutscher Produktionen im heimischen Kino sehen lassen. Zwar fehlt ein Publikumsrenner wie Keinohrhasen Anfang 2008, doch werden aktuelle Ko-Produktionen wie Der Vorleser und The International mit eingerechnet, liegt der Marktanteil bei knapp 30 Prozent nach Besuchern. Im Vergleich zum extrem starken Vorjahreszeitraum sind das zwar 12 Prozent weniger, aber mit 65,3 Millionen Euro Einspiel und 10,5 Millionen Besuchern immer noch deutliches mehr als das erste Quartal von 2007 zu bieten hatte. Die bislang erfolgreichste deutsche Produktion des Jahres 2009 ist Männersache mit 1,3 Millionen Zuschauern, die erfolgreichste Ko-Produktion Der Vorleser mit 1,7 Millionen.