Die großen Filmstudios, wie die Musikindustrie, fackeln nicht lange und haben mehrere Agenturen damit beauftragt, Verstöße gegen “ihr” Copyright durch Internetpiraterie ausfindig zu machen und mit drakonischen Strafforderungen zu überziehen. Nicht alle Rechteinhaber können sich einen derartigen Buhei um Lobbyarbeit und Anwaltskosten leisten. In dieser finanziellen Notlage findet sich aber auch unerwartet kreatives Potential, wie jetzt die Filmemacher Jamin und Kiowa Winans beweisen.
Deren Film Ink ist gerade erst auf DVD und BluRay erschienen, da stand er auch schon im Internet und kursierte auf Tauschbörsen. Während Warner Bros. und Co. regelmäßig ein Ei legen, wenn so etwas passiert, gingen die Winans in die andere Richtung: Sie bedankten sich ausdrücklich bei den Piraten!
Dank der hunderttausendfachen illegalen Vervielfältigung im Netz ist aus einem unbekannten Independent-Film nämlich ein Phänomen geworden. Kurzfristig stand Ink sogar unter den Top 20 auf IMDB. Sicher, den beiden Filmemachern entgehen durch die Downloads ihres Films Einnahmen – aber für einen derart unbekannten Film, der nicht von einem großen Studio gepusht wird, ist die dadurch entstandene Publicity nicht mit Gold aufzuwiegen. Die Winans hätten sich niemals eine Werbekampagne leisten können – das haben ihnen die Filesharer jetzt abgenommen.
Für die Winans kommt jeder Cent gerade recht. Bei Produktionskosten von 250.000 Dollar und obendrein auch noch Vertriebskosten, um den Film überhaupt in einer Handvoll amerikanischer Kinos platzieren zu können, ist den beiden ein Schuldenberg übriggeblieben. Kiowa Winans sinniert in seinem Blog , dass in diesem Ansatz ein Geschäftsmodell liegt, das ihnen zugute kommen könnte. Wenn Ihr die beiden unterstützen wollt, schaut doch mal auf ihrer Homepage:http://www.doubleedgefilms.com/ vorbei! Mittlerweile haben die beiden auch einen Spendenlink eingerichtet. Es wäre nur fair, wenn ein wenig Geld für sie dabei abfallen würde. Schließlich kann es gar nicht genug unabhängige Filmemacher da draußen geben, die sich nicht scheuen, auch mal neue Wege zu gehen.
Interesse geweckt? Dann schaut Euch den Ink Trailer an: