Der Filmemacher, der von einem Löwen attackiert wurde und dann zwei der besten Actionfilme drehte: Wohin ist er vor 21 Jahren verschwunden?

13.07.2025 - 16:35 Uhr
Speed20th Century Fox
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Seit über zwei Jahrzehnten hat der Regisseur Jan de Bont keinen Film mehr gedreht. Bis dahin liest sich seine Karriere jedoch wie ein einziger Fiebertraum: Wir erzählen euch seine unglaubliche Geschichte.

In den 1970er-Jahren war Jan de Bont ein aufstrebender junger Kameramann in den Niederlanden. Seinem Traum von Hollywood kam er zum Greifen nah, als ihm eine Position beim Film Roar - Die Löwen sind los angeboten wurde: Nur 15 Jahre später sollte er mit zwei der größten Action-Hits aller Zeiten in die Geschichte eingehen. Doch beinahe wäre es nie dazu gekommen.

Am Filmset nur knapp dem Tod entronnen: Ein Löwe skalpierte Jan de Bont

Der Abenteuerfilm Roar - Die Löwen sind los ging, wie es eine Doku titelte, als "der gefährlichste Film, der je gedreht wurde" in die Geschichte ein. Mit zahlreichen untrainierten Wildkatzen am Set gehörten Unfälle bei den Dreharbeiten ab 1976 zum täglichen Geschäft. Nicht nur Schauspielende, auch Kameramann Jan de Bont wurde dabei lebensgefährlich verletzt.

In einem Interview mit Vulture  erinnerte er sich 2020 an den furchtbaren Unfall, bei dem ein Löwe ihn am Kopf zu fassen bekam:

[...] Er packte mich am Kopf und skalpierte mich total. Ich konnte nichts mehr sehen. Meine Haut hing vor meinen Augen, mein Gesicht, und alles, was ich fühlte, war eine blutige Masse und strömendes Blut.

Die meisten hätten nach so einem Vorfall wohl genug: Doch nach seinem Krankenhausaufenthalt kehrte Jan de Bont unfassbarer Weise zurück ans Set. Beinahe fünf Jahre dauerte es, bis die Dreharbeiten für den Film endgültig abgeschlossen waren – und weitere zehn, bis de Bont sich als Action-Regisseur einen Namen machte.

Jan de Bont tedreh die Action-Hits Twister und Speed – dann verschwand er von der Bildfläche

Jan de Bont arbeitete in den folgenden Jahren an großen Projekten wie Stirb langsam oder Jagd auf Roter Oktober mit, bevor er 1994 sein Debüt als Regisseur feierte: Mit dem gefeierten Action-Hit Speed mit Keanu Reeves landete er sofort einen Riesenerfolg.

Zwei Jahre später verlängerte er außerdem seine Liste gefährlicher Filmdrehs: Am Set des Katastrophenfilms Twister erblindeten die Schauspieler:innen kurzzeitig aufgrund der Helligkeit der Lampen, die der Regisseur einsetzte. Doch auch Twister sollte sich zum Blockbuster-Hit in den 90ern entwickeln.

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Paste Magazine  bezeichnete Jan de Bonte Filmografie als "so fein auf die 1990er Jahre abgestimmt [...], dass sie fast kalkuliert wirkt." Tatsächlich endete die Karriere des Regisseurs 2003 abrupt nach dem Actionfilm Lara Croft: Tomb Raider 2 - Die Wiege des Lebens. Heute äußert er sich nur noch in Interviews zu besonderen Anlässen, wie etwa dem 4K Re-Release von Twister.

"Das ist es nicht wert": Deshalb verließ Jan de Bont die Filmindustrie

In einem Interview mit Uproxx  erklärte Jan de Bont 2020 die Gründe, die ihn dazu bewegten, seine Regie-Karriere niederzulegen. Er beschrieb, dass Studios immer mehr Einfluss auf große Produktionen genommen und seine Kreativität beschnitten hätten:

Das war so absurd. Wirklich. Und dann musste ich mich auch noch ständig mit Budgetfragen beschäftigen. [...] Und es wurde... das ist es nicht wert.

Seit 21 Jahren hat Jan de Bont keine Regie mehr geführt. Dennoch hat der mittlerweile 81-Jährige große Fußstapfen im Action-Genre hinterlassen, die bis heute nachwirken: Eine Rückkehr ins Filmgeschäft hat er bis heute nicht ausgeschlossen.

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