Der Stoff aus dem die Filme sind - Ein Praktikant stellt sich vor

02.10.2017 - 17:10 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
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Alle paar Monate erscheinen Artikel von den neuen Praktikanten. Nun bin ich an der Reihe und stelle mich kurz vor. Mein Name: Emil.

In den kommenden drei Monaten bin ich einer von drei neuen Praktikanten. Viele meiner Vorgänger schreiben über ihr erstes Kinoerlebnis. Ich kann mich nicht an meinen ersten Kinofilm erinnern. Die Faszination für den Film kam schleichend. Stattdessen erinnere ich mich an die Serien meiner Kindheit. An Wickie und die starken Männer, Der kleine Eisbär, Biene Maja und Die Sendung mit der Maus, später kam das RTL II-Nachmittagsprogramm mit Captain Tsubasa, Galactik Football und Naruto hinzu.

Mit Der Herr der Ringe: Die Gefährten hat mein filmisches Dasein angefangen. Natürlich habe ich davor schon Filme geschaut. Aber die Trilogie zog mich mehr in den Bann als alles vorherige. Wieso, weiß ich heute selber nicht. Von da an aber war die Stadtbücherei meine Quelle von Filmen. Ich verbrachte viel Zeit dort und suchte nach Filmen. Dies machte ich in meiner Heimatstadt Hamburg bis zuletzt.

Doch meine eigentliche filmische Erweckung war vor gar nicht allzu langer Zeit, im Jahr 2014. Ich machte ein Auslandssemester in Mexiko-Stadt. Dort gibt es die Cineteca Nacional, wo ich für umgerechnet etwa 2,50€ Filme im Kino sehen konnte. Während ich mich bis dahin auf zeitgenössische Filme beschränkt habe, lernte ich dort ältere Filme zu schätzen. Doch was viel wichtiger war: Ich lernte das Kino lieben und war mindestens ein Mal die Woche da.

Das Kino ist ein Ort, an dem ich mich vollkommen auf den Film einlassen kann. Das Smartphone kommt in den Flugmodus und die Emotionen auf der Leinwand werden zu den meinigen, Tränen inbegriffen. Leider ist hierzulande das Kino teurer und der Besuch eines Lichtspielhauses für einen Studenten wie mich nicht jede Woche möglich. Dennoch gehe ich noch immer dann und wann ins Kino, insbesondere zu den Sneak-Previews.

Wenn ich meine Lieblingsfilme nennen muss, so tue ich mich damit schwer. Stattdessen habe ich angefangen mir die Regisseure zu merken, die ich mag. Es gibt sieben Regisseure, die für mich das Kino geprägt haben: Alfred Hitchcock, Ingmar Bergman, Federico Fellini, Jean-Luc Godard, Luis Buñuel, Akira Kurosawa und Andrei Tarkowski. Der beste Regisseur für mich ist Andrei Tarkowski. Durch seine poetische Bildsprache schafft er es als einer der wenigen ein Gefühl für den Film als Traum zu vermitteln. Hier kann ich noch kurz auf eine weitere Sache eingehen. Das Filmerlebnis ist etwas zutiefst subjektives und privates. Jeder hat eigene Vorlieben. Deswegen tue ich mich schwer damit Filme zu empfehlen.

Bei Genres bin ich offen, außer bei jump-scare-lastigem Horror. Dafür bin ich zu schreckhaft. Meine Schwäche sind Filme wie 500 Days of Summer, Nick und Norah - Soundtrack einer Nacht oder Vielleicht lieber morgen. Was diese verbindet, ist, dass ich mich mit den Protagonisten identifizieren kann und mich zu gewissen Teilen darin wiedererkenne. Doch das ist kein Kriterium, damit ich einen Film mag. Ich könnte noch viele weitere Filme nennen, die mich geprägt haben. Etwa Drive oder die Filme von Yorgos Lanthimos, ebenso wie Achteinhalb, La Grande Bellezza - Die große Schönheit und Manhattan.

Wenn ich über den Film als Traum nachdenke, komme ich nicht umhin, über meine Liebe zu Satoshi Kons Paprika und zum Anime-Genre als solches zu schreiben. Durch ihre Narration und (ich nenne es mal so) Andersartigkeit haben Animes einen besonderen Platz in meinem Herzen. Hayao Miyazakis Filme haben mich zum Anime gebracht, Serien wie Naruto oder Neon Genesis Evangelion und Filme wie Akira oder Your Name überzeugten mich zum Bleiben. Im Moment ist es spannend zu sehen, dass Animes immer weiter in den Mainstream rutschen. Vielleicht kann ich ja einen Artikel dazu schreiben.

Ich könnte noch weitere Filme nennen, die mich faszinieren. Doch ich bremse mich jetzt, ich habe die kommenden drei Monate, um über sie zu schreiben. Um es kurz zu machen: Ich freue mich riesig, hier bei moviepilot zu sein und mich in den kommenden Monaten intensiv mit Filmen auseinandersetzten.

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