Spritzige und coole deutsche Helden zu Kriegszeiten gibt es wenige, jedenfalls auf der Leinwand. Das sollte sich mit Der Rote Baron ändern. Erzählt wird die wahre Geschichte des Freiherr Manfred von Richthofen, ein Held des Ersten Weltkrieges, der seine Fokker DR-I rot färbte – deshalb den Namen “roter Baron” erhielt – und mehr als achtzig Abschüsse im Luftkampf erzielen konnte. Er würde von den Heimatfrauen bewundert und von seinen Kameraden gefeiert. Mit jugendlichem Übermut, Technik-Begeisterung und Ehrgeiz nach Auszeichnungen stürzen sie sich in den Luftkampf, schauen nicht auf Kriegsverluste, Hunger oder Not. Erst die Liebe zu einer Krankenschwester, die in einem Lazarett arbeitet, öffnet ihm die Augen für das unsinnige Leiden und Sterben. Kurz darauf wurde er abgeschossen.
Die Liebesgeschichte gab es im wahren Leben des Freiherr Manfred von Richthofen übrigens nicht, auch von Skrupel oder einer Ablehnung des Krieges wird nichts überliefert. In Deutschland ist es eben nicht leicht, ein Kriegsheld zu sein. Der Fliegerfilm ist auch für den ausländischen Markt produziert, wurde auf englisch gedreht. Er ist zudem überaus prominent besetzt: Matthias Schweighöfer steht in der Titelrolle vor der Kamera neben dem britischen Schauspieler Joseph Fiennes sowie Til Schweiger und Axel Prahl.
Die Filmbiographie ist mit einem geschätzten Budget von 18 Millionen Euro einer der aufwändigsten und teuersten deutschen Filmproduktionen und feierte gestern seine Weltpremiere in Berlin. Wie der Tagesspiegel berichtet, gab es nur mäßigen Beifall vom Premierenpublikum. Aber immerhin verriet der Hauptdarsteller Matthias Schweighöfer, dass Tom Cruise den Film in einer Privatvorführung bereits gesehen hat, während der Dreharbeiten zu seinem Stauffenberg-Film, einem anderen deutschen Helden. Und wieder einmal sei er vom Sofa gesprungen und habe gesagt: “Wahnsinn, dass ihr das aus Deutschland gemacht habt”. Echt!