“Eine der witzigsten Frauen im Geschäft” titelte 1977 das Time Magazine und meinte damit Diane Keaton. Zu diesem Zeitpunkt hatte sie bereits vier Filme mit Woody Allen und die ersten beiden Teile von Der Pate gedreht. Diane Keaton war da gerade einmal 31 und gewann im selben Jahr den Oscar für die Beste weibliche Hauptrolle in Der Stadtneurotiker. Heute vor 65 Jahren erblickte Diane Keaton das Licht der Welt und in all den Jahren hat sich die Schauspielerin ihren Witz und ihren Eigensinn bewahrt.
Diane Keaton hieß eigentlich Diane Hall, als sie am 5. Januar 1946 in Los Angeles geboren wurde. Deshalb ist es kein Zufall, dass ihr vielleicht berühmtester Charakter ausgerechnet den Namen Annie Hall trägt. Nach verschiedenen Jobs am Broadway bekam Diane Keaton eine Rolle in einer Theaterproduktion von Mach’s noch einmal, Sam, dessen Vorlage ihr späterer Lebenspartner Woody Allen geschrieben hatte. Ein glücklicher Zufall war das, denn beinahe hätte sie den Job nicht bekommen: Sie war schlicht zu klein. Eine kurze Beziehung mit Woody Allen folgte. Die ging zwar recht schnell in die Brüche, änderte jedoch nichts daran, dass Woody Allen in Diane Keaton seine Muse gefunden hatte. Erst nach dem Beziehungsende entstanden die berühmten Filme der beiden.
Die Filme von Woody Allen brachten Diane Keaton nicht nur Preise ein. Sie wurde mit ihrem Tomboy-Look zu einer alternativen Stilikone. Diane Keaton prägte einen Typus der intelligenten und selbtständigen Heldin im Kino, deren naheste Verwandte noch Katharine Hepburn und Meryl Streep sind. In Zeiten formelhafter Romantic Comedies, wie sie heute am Fließband gedreht werden, erscheinen ihre widerspenstigen Figuren aus Der Stadtneurotiker und Manhattan noch immer erfrischend unkonventionell. Auch wenn sie besonders für ihre komödiantischen Rollen berühmt ist, hat Diane Keaton ihre Fähigkeiten häufig im ernsten Fach bewiesen. So spielte sie im Familiendrama Innenleben, das von Woody Allen als Hommage an seinen Lieblingsregisseur Ingmar Bergman konzipiert wurde und im Epos Reds von Warren Beatty. Millionen Filmfans kennen Diane Keaton vor allem durch eine Rolle, nämlich die der Kay Adams-Corleone in der Trilogie Der Pate von Francis Ford Coppola. Diane Keaton spielt darin die Ehefrau von Michael Corleone (Al Pacino), der sich vom rechtschaffenen Soldaten in einen Mafiaboss verwandelt.
Als eine der wenigen Schauspielerinnen in Hollywood konnte Diane Keaton ihre Karriere auch im Alter fortführen. Die ausgesprochene Gegnerin plastischer Chirurgie bewies in Was das Herz begehrt mit Jack Nicholson, dass man kein Twentysomething sein muss, um einen Film zum Kassenschlager zu machen. Wir hoffen jedenfalls auf weitere Filme mit Diane Keaton und zitieren zum Abschluss die größte und schönste aller Woody Allen-Heldinnen, die unvergleichliche Annie Hall und sagen: La-di-da.