Die Bounty - Mel Gibson meutert heute Abend gegen Anthony Hopkins

Kaum eine Meuterei ist so in die Geschichte eingegangen und so häufig verfilmt worden wie jene auf der Bounty. Das Drama um eine rebellierende Besatzung nahm 1789 seinen Lauf und wurde von Roger Donaldson 1984 als Die Bounty neu verfilmt. Dabei setzte er auf Menschlichkeit und eine hochkarätige Besetzung, die sich sehen lassen kann. Heute Abend zur Prime Time könnt ihr gemeinsam mit Mel Gibson meutern.

Auf den ersten Blick ist die wahre Geschichte der Meuterei auf der Bounty eine einfache: Die Reise des britischen Schiffes Bounty wird verkompliziert und in die Länge gezogen. Der Kapitän beginnt aus Überdruss, seine Mannschaft zu drangsalieren, welche wiederum meutert. Doch so einfach und in klares Schwarz und Weiß getrennt ist das Drama nicht. Der Kapitän ist nicht allein der Böse und Meutereiführer Christian ist nicht allein der Gute.

Roger Donaldson versteht es, in seiner Neuauflage Die Bounty auf die zahlreichen menschlichen Verfehlungen und Probleme einzugehen, die zur letztendlichen Rebellion führten. Denn Kapitän Bligh (Anthony Hopkins) ist nicht einfach nur ein Sadist, sondern ein pflichtbewusster Anführer einer mehr oder minder chaotischen Besatzung. Sein Gegenspieler Fletcher Christian (Mel Gibson) dagegen ist kein perfekter Menschenfreund und auch kein perfekter Held. Die vielen Graustufen des menschlichen Geistes sind es, die letztendlich Konflikte auslösen. Die grausamsten Seiten in uns brauchen Zeit und Strapazen, um sich zu offenbaren. So baut sich der Film langsam, aber sicher und realistisch auf. Besonders Anthony Hopkins glänzt in seiner Rolle, bevor er in Das Schweigen der Lämmer zur ewig zynischen Monsterinkarnation wurde. Die sich eröffnenden Abgründe spielen er und Mel Gibson brillant gegeneinander aus. Unterstützt werden sie dabei von Hollywood-Prominenz wie Laurence Olivier, Liam Neeson und Daniel Day-Lewis.