Die Top 7 der nerdigsten Serienhelden

27.05.2012 - 08:57 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Sheldon
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Bullys sind sowas von out. Ihre früheren Opfer sind jetzt TV-Stars. Wir lieben unsere nerdigen Serienhelden und widmen ihnen deshalb eine Top 7.

Hornbrille, zu enge Hosen, ungekämmte Haare und Besserwisser-Attitüde. Nein, hier geht es nicht um Berliner Hipster sondern um Nerds. Zur Erinnerung: Das sind diese Computerfreaks, die früher mal out waren. Aber das ist lange her und wer damals schon dabei war, kann sich heute zur Crème de la Crème der Popkultur zählen. Wer das nicht glaubt, muss nur den Fernseher einschalten. Die Serien sind voll von Superhelden verehrenden, World of Warcraft spielenden, Sonnenlicht fürchtenden, hochintelligenten aber sozial ungeschickten nauturwissenschaftlichen Experten und Computerfreaks. Und das ist gut so, denn TV-Nerds sind einfach hilarious. Um diesen endlich die verdiente Ehre zu Teil werden zu lassen, widmen wir den nerdigsten Serienhelden eine Top 7.

7. Platz: Sherlock
Sherlock Holmes ist so etwas wie der Ur-Nerd. Jemand, der ein Buch über die 140 verschiedenen Sorten von Tabakasche geschrieben hat, verdient diesen Titel zweifellos. Für die von Benedict Cumberbatch verkörperte moderne Inkarnation des Meisterdetektivs in Sherlock wird die Nerdschraube nochmal kräftig angezogen. Spezialwissen und eine Inkompetenz, wenn es um Empathie oder die Normen des sozialen Umgangs geht, werden bei diesem Sherlock besonders betont. Deswegen gleicht die Serie einem Wettlauf, in dem wir und Dr. Watson immer verlieren. Der Verstand des Sherlock Holmes ist uns schließlich stets ein paar Dutzend Schritte voraus.

6. Platz: Willow
Wie war das: Frauen können nicht nerdig sein? Weit gefehlt: Die Superhexe Willow aus der beliebten Serie buffy–im-bann-der-damonen hat es zwar nur als einzige Frau in unsere Liste geschafft, dafür wird sie ihrem Ruf mehr als gerecht. Bis sie Teil von Buffys Scooby-Gang wird, ist Willow, gespielt von Alyson Hannigan, ein waschechter Außenseiter. Von ihren Mitschülen wurde die Intelligenzbestie und Computernerdin verspottet und ausgegrenzt. Erst mithilfe ihrer neuen Freunde kann die Streberin ihre wahren Talente unter Beweis stellen. Da sie Bücher aufsaugt wie nichts, hat sie bei Problemen und Angriffen von fiesen Vampiren stets die richtige Antwort parat. Die schüchterne und naive Hexe bleibt ihrem Wesen treu, bis sie in der sechsten Staffel die Kontrolle über ihren Verstand und über ihre Kräfte verliert und die ganze Welt zerstören will. Nerds können eben auch mal ausrasten.

5. Platz: Steve Urkel
Steven ‘Steve’ Quincy Urkel aus der US-Sitcom Alle unter einem Dach mauserte sich zur populärsten Figur der Kultserie über die Winslows. Ursprünglich sollte der tollpatschige Nachbar und Verehrer von Tochter Laura nur einmalig auftreten, bekam dann aber langfristig eine tragende Rolle. Durch seine grunzende Lache, die Piepsstimme, die viel zu große Brille (samt Brillenband) und die Hochwasser-Hosen mit oft schreiend bunten Hosenträgern vereint Steve Urkel sämtliche Nerd-Klischees in sich. In seinem Auftreten ist er also sehr speziell, aber gleichzeitig hat er auch Einiges im Köpfchen. Mit einer Transformationsmaschine, die er selbst entwickelt hat, verwandelt er sich nämlich zum Beispiel in den coolen Stefan Urquelle oder in Elvis Presley. Deshalb hat sich Steve Urkel den Platz 5 in unserer Top 7 mehr als verdient. Von Jaleel White, der in den 1990ern mit dieser Rolle berühmt wurde, ist aber leider nicht mehr allzu viel (Gutes) zu hören.

4. Platz: Moss
Modisch gesehen, ist Maurice Moss aus The IT Crowd ein naher Verwandter von Steve Urkel. Mit seinem Afro-Seitenscheitel, karierten Hemden und Hochwasserhosen ist das IT-Genie von Reynholm Industries ein mustergültiger Nerd der alten Schule. Neben dem faulen Roy und Jen, die nicht gerade vor Computer-Expertise strotzt, wirkt Moss mit seinem steifen Gebaren wie ein wandelnder Computer in Menschenform. Richard Ayoade spielt diesen Fachmann, der noch bei seiner Mutter wohnt, und in Ohnmacht fällt, wenn auch nur von einem BH geredet wird, so, als würden lauter Nullen und Einsen durch sein Hirn rauschen. Fast erwarten wir ein kleines blinkendes Licht auf seiner Stirn, wenn Moss mal wieder seine Festplatte anschmeißt.

3. Platz: The Doctor
Der älteste Vertreter auf dieser Liste stammt vom Planeten Gallifrey und darf wohl als einer der sozial kompetenteren Nerds gelten. Mit nichts weiter als seinem Sonic Screwdriver bewaffnet, reist der Doctor in Doctor Who durch Zeit und Raum und ist alles andere als ein Stubenhocker. Seine unglaubliche Neugier sowie seine Offenheit für fremde Kulturen haben ihm ein immenses Wissen beschert. Der Doctor reist zwar nur ungern allein, doch so manches Mal geht ihm die Empathie für die Todesangst seiner Companions ab. Stets auf einer Gratwanderung zwischen Wissensdurst und Größenwahn befindlich, ist er jedoch am nerdigsten, wenn er in seinem TARDIS (It’s bigger on the inside!) an Rädern dreht, Knöpfe drückt und völlig selbstvergessen seinen Sci Fi-Jargon in die Welt hinaus posaunt, während er sein nächstes Abenteuer anvisiert.

2. Platz: Abed
Abed Nadir aus Community ist zweifelsfrei einer der modernsten Nerds auf dieser Liste. Für einen Geek zu sozial inkompetent, für einen Nerd zu Popkultur-affin, ist Abed das Produkt einer Zeit, in der die Superhelden- und Filmexgese einen genauso hohen Stellenwert hat wie das Studium der Naturwissenschaften. Abed ist die Personifikation der Metaness, eine kulturwissenschaftliche Analyse in Menschengestalt, ständig auf der Suche nach selbstreferenziellen Knotenpunkten, die die wirkliche Welt wie eine TV-Serie zusammenhalten. Für seine Mitmenschen bleibt der Mann mit der unbegrenzten Fantasie oft ein Mysterium, doch seine Bromance mit dem Geek Troy Barnes ist trotzdem eine der schönsten Liebesgeschichten der jüngeren Fernsehgeschichte.

1. Platz: Sheldon
Was wäre Sheldon Cooper ohne Jim Parsons? Auf dem Papier ist Sheldon aus The Big Bang Theory eine Ansammlung von Klischees. Der theoretische Physiker, dem jedwede soziale Fähigkeiten abgehen, der die Überlegenheit seines Intellekts vor sich herträgt und seinen eigenen Zwangsneurosen unterliegt. Sheldon Cooper könnte eine lachhafte Karikatur eines Nerds sein. In den Händen von Jim Parsons aber ist Sheldon ein Faszinosum. Ganze Bücher könnten über seine ungelenke Körpersprache oder die an Vögel gemahnende Bewegung seiner Pupillen geschrieben werden. Als würden Zahnräder in seinen Gelenken stecken, bewegt sich Sheldon durch eine Welt, deren naturwissenschaftliche Gesetze er durchschaut, und die ihm trotzdem zutiefst fremd ist. Jim Parsons verleiht diesem Nerd die nötige Menschlichkeit.

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