Die unbeliebteste Schauspielerin aus The Walking Dead erfuhr von einem Tag auf den anderen vom Tod ihrer Figur: "Das war nicht Teil der Pläne"

07.08.2025 - 15:29 Uhr
The Walking DeadAMC
0
0
Im Verlauf von 11 Staffeln The Walking Dead gab es kaum einen Charakter, der mehr von Fans verachtet wurde, als Andrea. Doch der Tod der Figur überrumpelte ihre Darstellerin komplett.

Wer die Horrorserie The Walking Dead geschaut, aber nie die Comicvorlage aus der Feder von Robert Kirkman gelesen hat, wird mächtig überrascht sein, dass ausgerechnet Andrea eine der beliebtesten und wichtigsten Figuren der Zombie-Saga gewesen sein soll. In insgesamt 11 Staffeln und 177 Episoden gab es kaum einen anderen Charakter, den Fans derart gehasst haben.

In der Serie hielt die Überlebende bis zum Ende der 3. Staffel durch. Schauspielerin Laurie Holden wurde vom Tod Andreas komplett überrumpelt und ambitionierte Pläne für den Charakter wurden von jetzt auf gleich fallen gelassen.

Darum musste Andrea in The Walking Dead Staffel 3 sterben

In den The Walking Dead-Comics von Robert Kirkman ist Andrea eine der langlebigsten und zentralsten Charaktere der gesamten Geschichte. Als exzellente Scharfschützin rettet sie ihrer Gemeinschaft mehrfach das Leben und erobert im Laufe der Zeit sogar das Herz von Rick Grimes – bis der tragische Tod von Mrs. Grimes nach 167 von 193 Heftausgaben Millionen von Fans das Herz brach. Die Andrea aus der Serienadaption könnte nicht weiter davon entfernt sein.

Andreas rücksichtsloses und unsympathisches Verhalten sowie ihre völlige Unfähigkeit im Umgang mit Schusswaffen waren Fans von Anfang an ein Dorn im Auge. Für Serienschöpfer Frank Darabont war das aber erst der Anfang einer langfristig geplanten Transformation in die spätere Comic-Heldin, wie er 2022 gegenüber /Film  verriet:

Lauries Rolle in The Walking Dead sollte von mir aus eine substanzielle Charakterentwicklung durchlaufen, die aber nie stattgefunden hat. Sie sollte sich von einem mental zerrütteten, extrem egozentrischen, schwer traumatisierten und wütenden Mädchen zum genauen Gegenteil entwickeln: zu ihrer verlässlichsten Soldatin, einer herausragenden Scharfschützin und einer erwachsenen Frau, der es nur noch um Selbstaufopferung und den Schutz der Gruppe geht.

Während der Vorproduktion zu Staffel 2 wurde Frank Daranbont jedoch entlassen. Stattdessen übernahm Glen Mazzara als neuer Showrunner das Ruder und dieser schien wenig Interesse an den Plänen seines Vorgängers zu haben. Ein wichtiger Aspekt von Andreas Geschichte sollte eine aus den Comics bekannte Romanze mit Dale werden. Da Darsteller Jeffrey DeMunn aus Protest über Darabont Kündigung die Serie verließ und seine Figur in der 2. Staffel starb, wurde Andreas Story in eine völlig neue Richtung gelenkt: nach Woodsbury.

Mit der 3. Staffel und Andreas Erlebnissen in Woodsbury erreichte der Hass auf die Figur einen neuen Höchststand. Anstatt ihren Wegbegleitern die Treue zu halten, machte sie es sich in der kleinen Community gemütlich und bandelte mit dem Governor an. Schließlich landet sie in dessen Folterkammer, ehe sie sich in Folge 16, Stirb und töte, nach einem Zombiebiss selbst das Leben nimmt.

Laurie Holden hasste Andreas Story in The Walking Dead

So ungerecht die Figur von den Autoren behandelt wurde, so fühlte sich auch Schauspielerin Laurie Holden. Laut eigener Aussage hatte sie ursprünglich einen Vertrag für acht Staffeln unterschrieben. Vom Tod ihres Charakters erfuhr sie erst kurz vor den Dreharbeiten, wie sie nach der Ausstrahlung des Staffel 3-Finales im Gespräch mit TVLine  erklärte:

Die offizielle Nachricht erhielt ich erst wenige Tage vor Drehbeginn des Finales. Es war für alle ein Schock. Es war nie Teil der originalen Story-Pläne für Staffel 3. Es kam völlig unerwartet.

Der Frust über die Kurzfristigkeit ihres Charaktertodes saß Holden auch drei Jahre später noch tief in den Knochen. Im Rahmen eines Panels der Walker Stalker Fan-Convention 2016 (via Bloody Disgusting ) verriet sie:

Ich sollte Woodbury auf einem Pferd retten und war gerade dabei, mir ein Haus in Atlanta zu kaufen. Ich erhielt den Anruf am Vorabend um 22 Uhr, während der Dreharbeiten, vom Showrunner, der nicht mehr Teil von The Walking Dead ist. Er sagte, dass sie die Folge nicht schreiben könnten und er stattdessen meine Figur sterben lassen würde. Als wir das Drehbuch erhielten, weinten alle am Set. Ich fühlte mich, als hätte man mich erschossen. Nichts davon sollte so passieren, wie es am Ende geschehen ist.
Im Jahr 2017 trat Holden erneut auf die Bühne bei der Convention (via TVGuide ) und führte weiter aus:
Ich finde, der ganze Handlungsstrang, den sie über Andrea und den Governor geschrieben haben, war völliger Unsinn. Ich habe mein Bestes getan, um diese Geschichte zu erzählen und zu rechtfertigen, wo Andreas Herz wirklich hingehörte.

Laurie Holden bedauert sehr, dass der Charakter stark von der Vorlage abwich und mit einem unrühmlichen Ende viel zu früh verabschiedet wurde. Ob sich Serien-Andrea schließlich hätte in den Augen der Fans rehabilitieren und in die starke Anführerin verwandeln können, die Millionen von Fans aus der Comicvorlage lieben, werden wir nie erfahren. The Walking Dead aber hat sie nicht vergessen – und zollte ihr im Serienfinale Tribut.

Trotz des Unmuts über den Verlauf ihrer Geschichte hat die Schauspielerin sonst nur lobende Worte für The Walking Dead. Das gilt besonders für Scott Gimple, der ab Staffel 4 zum neuen Showrunner und später zum Schirmherr des gesamten Franchise wurde und Andreas Todesszene als Teil des damaligen Autorenstabs umschrieb: "Ich liebe Scott Gimple dafür, dass er mir einen wunderschönen Tod mit Erlösung geschrieben hat, sodass man sie verstehen konnte und sie kein Opfer war. Sie starb zu ihren eigenen Bedingungen."

Was machte Laurie Holden nach The Walking Dead?

In den Jahren nach ihrem The Walking Dead-Ausstieg übernahm Laurie Holden kleinere Rollen in den Serien Major Crimes, Chicago Fire und Proven Innocent. Von 2017 bis 2018 war sie zudem zwei Staffeln lang in der Dramaserie The Americans als Renee Beeman zu sehen.

Seit 2022 hat die Filmografie Laurie Holdens keine neuen Auftritte in Filmen oder Serien mehr vorzuweisen. Ihre bisher letzte Schauspielrolle übernahm sie in der 3. Staffel der Superhelden-Satire The Boys, in der sie fünf Folgen lang als Crimson Countess zu sehen war und unter anderem mit dem schräge Song Chimps Don't Cry begeisterte.

Ein thematisch ähnlicher Artikel erschient im März 2025 auf unserer Schwesternseite Sensacine.

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News