Disney versucht sich an Memes - und scheitert

07.06.2013 - 19:00 UhrVor 12 Jahren aktualisiert
Fluch der Karibik
Disney
Fluch der Karibik
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Die Gepflogenheiten des Internets sind für viele weniger netzaffine Menschen ein Mysterium, darunter offenbar auch Mitarbeiter von Disney, die mit dem Mouse House ins Meme-Geschäft einsteigen wollen und deutlich am Ziel vorbeischießen.

Memes gehören zu den amüsantesten Begleiterscheinungen des Internetzeitalters. Bei tumblr und anderswo versüßen sie Millionen Nutzern das Leben, während sich andere vielleicht wünschen, ein beliebtes Meme würde endlich ins Gras des Vergessens beißen. Künstler, Filme oder Ottonormalverbraucher können zu Meme-Stars werden und ihre 15 Minuten (oder Sekunden?) Internet-Ruhm einheimsen. Das ist offenbar auch den Bloggern von Disney aufgefallen. Völlig verkennend, was ein Meme ausmacht, gibt das Mouse House von nun an die unlustigen Bildchen zum Sharen, Liken und in-die-Warteschleife-stellen vor. Spontaneität ist ja auch so Web 2.0…

Vielleicht sind Memes aber auch im Mainstream angekommen und damit tot. Auf dieser Linie argumentiert The Daily Dot. Tagtäglich werden unzählige Möchtegern-Memes in die Welt gestreut, aber nur wenige davon erreichen tatsächlich eine virale Popularität. Denn die ist kaum plan- oder erzwingbar. Disney ist nicht der erste Konzern, der Memes als Marketing-Material instrumentalisiert, allerdings sticht der Versuch des Traditionshauses durch seine stromlinienförmige Ironiefreiheit heraus. Dass Memes durch Wortwitz, den gekonnten Einsatz eines Reaction Shot-Effekts und nicht zuletzt die Verpflanzung eines bekannten popkulturellen Motivs in einen neuen Kontext funktionieren, ist hier offenbar niemandem aufgefallen. So bleibt nur zu hoffen, dass sich andere Studios bei der Kommerzialisierung der einst so sympathisch merkwürdigen Bildchen mehr Mühe geben.

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