Disneys Christopher Robin ist ein "sadistischer", aber "süßer" Film

03.08.2018 - 18:31 UhrVor 6 Jahren aktualisiert
Ewan McGregorWalt Disney Pictures
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Immer wieder wird Pu der Bär bzw. Winnie Puuh auf die großen Leinwände gebracht. Seit gestern läuft die neuste Version, Disneys Christopher Robin, in den US-Kinos. Was halten die Kritiker davon?

Seit einigen Jahren schon sind Live-Action-Verfilmungen ihrer Klassiker bei Disney im Trend. So folgt nach Die Schöne und das Biest und Cinderella der Winnie Puuh-Film Christopher Robin. Hierbei setzt die Geschichte, ähnlich wie bei Hook, im Erwachsenenalter des Protagonisten an. Christopher Robin, gespielt von Ewan McGregor, ist verheiratet, hat eine Tochter und berufstätig. Das alles hält ihn ganz schön auf Trapp. Schließlich trifft er auf seinen Kindheitsfreund Puuh und auf einmal ist alles anders.

Zum amerikanischen Kinostart werfen wir einen ersten Blick auf die dortigen Kritiken. Kann der Teddybär-Film mit ähnlichen Formaten wie Paddington mithalten? Oder bleibt er hinter den Erwartungen zurück?

Wie finden die Kritiker Christopher Robin?

Leah Greenblatt von EW  schreibt, dass Christopher Robin "süß" aussieht und vergibt ihm die Note B-, was etwa einer 2- entspricht. Außerdem gefällt ihr folgendes:

Die lebhafte [Hayley] Atwell strahlt als eine Frau, die nur den Mann zurück möchte, den sie geheiratet hat und McGregor ist enthusiastisch genug, wenn man bedenkt, dass er die meiste Zeit seines Drehs damit verbracht hat, zu grünen Punkten und Golfbällen zu reden.

Ben Kenigsberg von der New York Times  ist da schon etwas begeisterter von dem Film:

Es bietet einem mehr oder weniger, was ein [Winnie] Puuh-Reboot haben sollte: eine Menge Nostalgie, ein bisschen Humor [...] und eine greifbare Computeranimation, die es sogar für die von Effekten abgestumpften Zuschauer, so aussehen lässt, als ob die Schauspieler mit echten Kuscheltieren reden würden. [...] Die zeitgemäßen Insiderwitze werden auf ein Minimum reduziert [...] und der Film fühlt sich insgesamt erfreulich altmodisch an.

Christopher Robin ist "eine seltsame, melancholische Erfahrung"

Emily Yoshida von Vulture  findet, dass die Tiefgründigkeit der ursprünglichen Geschichte verloren geht. Außerdem stellt sie folgendes fest:

Es ist einer der sadistischeren Familienfilme, die ich jemals gesehen habe, ein Film über die Bewohner einer vernachlässigten Kindheitsvorstellung, die von ihrem geliebten und erwachsenen menschlichen Anführer verlassen wurden.

Peter Debruge von Variety  lässt beinahe kein Haar an dem Disney-Film. Er findet ihn "entzaubernd":

Für die Zuschauerschaft ist der Film eine Enttäuschung, aber kein Desaster [...]. Er wird euch nicht dazu bringen den naiven alten Teddybären weniger zu lieben, aber man kann spüren, wie ein kleiner Teil der Kindheit dabei stirbt.

William Bibbiani von IGN  findet, dass der Film verhunzt wird, indem die Figuren nicht ausgenutzt und die Geschichte in den Film hineingezwängt wird:

Wenn Künstler sich darum sorgen, was große Firmen machen würden, nachdem sie die Rechte an deren Kreation erhalten haben, dann ist Disneys Christopher Robin genau das, worüber sie sich Sorgen machen. Dieser Live-Action-Film, bei dem Marc Forster (Finding Neverland) Regie führt, nimmt die wundervolle und unverwechselbare Kreation von A. A. Milne und zwängt sie in das Drehbuch-Skelett von Der unheimliche Zotti, Santa Claus und Nine Lives, obwohl das für die Charaktere überhaupt keinen Sinn macht.

Positiver fasst David Sims im Atlantic  seine Reaktion auf Christopher Robin zusammen. Es sei nicht ganz klar, für wen der Film gemacht wurde, aber:

Es ist eine seltsame, melancholische Erfahrung, die manchmal Terrence Malick genauso in Erinnerung ruft wie A.A. Milne, aber es wird sicher Zuschauer geben, für die sie wie gemacht ist, und ich war einer davon.

Bei uns erscheint Christopher Robin in ungefähr zwei Wochen - am 16.08.2018. Dann erfahrt ihr Näheres zu dem Film und wie er (bei den deutschen Kritikern) angekommen ist.

Werdet ihr euch Christopher Robin ansehen?

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