Dokumentarfilmer Tim Hetherington in Libyen getötet

21.04.2011 - 09:04 Uhr
Sebastian Junger und Tim Hetherington bei den Dreharbeiten zu ihrem Film Restrepo
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Sebastian Junger und Tim Hetherington bei den Dreharbeiten zu ihrem Film Restrepo
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Der Krieg in Libyen fordert auch Opfer unter den berichtenden Journalisten. Mit gerade 41 Jahren erlag der Fotograf und Filmemacher Tim Hetherington gestern seinen Verletzungen nach einem Angriff in Misrata.

Der britische Fotograf und Oscar-nominierter Filmemacher Tim Hetherington ist gestern im Altern von 41 Jahren an seinen Verletzungen infolge eines Angriffs von libyschen Truppen in Misrata verstorben. Sein US-amerikanischer Kollege Chris Hondros kam ebenfalls ums Leben, zwei weitere Fotografen wurden verletzt.

Genaue Einzelheiten des Angriffs sind derzeit noch unbekannt. Die BBC berichtete, die zwei seien mit einer Gruppe von Journalisten Opfer eines Mörserangriffs geworden. Der amerikanische Sender CNN sprach vom Einsatz einer russischen Panzerfaust. Sicher ist aber wohl, dass die beiden Getöteten in einer Gruppe gemeinsam mit libyschen Rebellen in der Nähe der Frontlinie im heftig umkämpften Misrata unterwegs waren. Nach dem Angriff wurden die Journalisten in ein Lazarett eingeliefert, wo Tim Hetherington kurze Zeit später verstarb.

Tim Hetherington war, wie sein Pulitzer Preis-nominierter Kollege Chris Hondros, mit Einsätzen in Kriegsgebieten vertraut. Seit fast zehn Jahren berichteten beide etwa aus Afghanistan, Liberia, Sierra Leone und Nigeria. Tim Hetherington hatte kurz vor seinem Tod noch auf seinem Twitter-Account mit Nachrichten aus Libyen Kritik an den fehlenden NATO-Truppen geübt.

Bekannt geworden ist Tim Hetherigton mit seinem Dokumentarfilm Restrepo – Die blutige Wahrheit des Krieges. Für diesen Bericht über die gefährliche Situation von US-Soldaten, die auf einem Außenposten im östlichen Afghanistan stationiert sind, erhielt er 2010 den Preis für den Besten Dokumentarfilm in Sundance und 2011 eine Oscar-Nominierung in der Kategorie Bester Dokumentarfilm. Mit seinem Co-Regisseur Sebastian Junger teilte er für die Arbeit zu Restrepo – Die blutige Wahrheit des Krieges den Alltag der Soldaten. 2007 wurde Tim Hetherington außerdem mit dem renommierten World Press Photo Award ausgezeichnet.

Quellen: Spiegel Online und Süddeutsche Zeitung

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