In etwas mehr als 15 Filmen hat Edward Norton bisher mitgespielt. Das sind nicht viele Auftritte, aber sie bleiben in Erinnerung. Der Schauspieler zählt zu den besten seiner Generation, überzeugt durch Authenzität und Bandbreite. Er wirkt zerbrechlich und unschuldig, kann aber mit eiskaltem Blick, die in ihm schlummernde Gewalt aufblitzen lassen. Gelobt wird seine Wandlungsfähigkeit. Zudem beweist er in der Wahl seiner Rollen eine glückliche Hand. Zweimal wird er für einen Oscar nominiert, einen Golden Globe hat er bereits.
Nun ist er in Das Gesetz der Ehre zu sehen und gibt einen New Yorker Cop, der sich durch alte Familienseilschaften, durch traditionelle Auffassungen von Ehre und Gesetz hindurchwühlen muss, mit den brutalen Mord an vier Polizisten aufzudecken. Dabei sind es seine eigenen Familienmitglieder, denen er mißtrauen muss – eine harte Zerreißprobe für seine Loyalität.
Im Kern der Geschichte entdeckte der Schauspieler, wie er in einem Interview sagte, “eine interessante Auseinandersetzung mit moralischen Fragen. Es geht um Menschen, die sich gezwungen sehen, die Wahrheit zu sagen – das kann manchmal sehr schwer sein. Ray steht vor einem fundamentalen Problem – er muss entscheiden, wem gegenüber er sich loyal verhalten wird: Ist seine Familie wichtiger oder ist es sein Pflichtgefühl gegenüber der Institution – das Gesetz oder eine Art höheres Gesetz? Selbst wenn man sich für keine Seite entscheiden muss, ist es faszinierend mitzuerleben, wie jemand in dieses Dilemma gerät. Die entscheidende Frage, die sich hier stellt: Wann kippt das um? Wann ist der Zeitpunkt gekommen, an dem Ray nicht länger für Dinge einsteht, die er für falsch hält? Wann neigt sich die Waagschale zugunsten der Wahrheit – trotz der schmerzlichen Konsequenzen für seine eigene Familie?”
Schon in American History X hat sich Edward Norton solchen Fragen gestellt. Hier spielt er einen Neonazi, der nach einem Mord ins Gefängnis kommt. Dort wendet er sich von der Ideologie ab. Aber sein kleiner Brüder (gespielt von Edward Furlong) fühlt sich der rechten Szene verpflichtet und er als großer Bruder hat nun eine schwierige Aufgabe. Solche Rollen scheinen dem Schauspieler zu liegen, mehr als jene in Der unglaubliche Hulk bestimmt.
Quelle: Mit Material von Warner Bros. Ent.