Nachdem Bud Spencer und Terence Hill vom Pferd gestiegen sind und mittlerweile in ihrem vorangehenden Film zwei Bruchpiloten mimten, spielen sie hier zwei Haudegen die einzig ihr geliebtes „Töff-Töff“ ersetzt haben wollen. Wie in den meisten oder fast allen Filmen des Duos ist auch hier Spencer wenig über die Anwesenheit Hills erfreut. Spencer spielt hier den starken und ruhigen Ben. Hill den charmanten und listigen Kid. Beide liefern sich zu Beginn des Filmes ein actionreiches Autorennen an dem Beide so gerne einen roten Strandbuggy gewinnen wollen. Nicht nur ein roter Buggy winkt dem Sieger, sondern ein roten mit gelben Häubchen. Dieser Strandbuggy ist mittlerweile zum Kult geworden und kann im Berliner Bud-Spencer-Museum sogar besichtigt werden. Beide liefern sich hier ein dichtes Kopf-an-Kopf-Rennen und wie sollte es auch anders sein gewinnen sie ihn Beide. Eigentlich muss die Handlung hier nicht weiter ausgeführt werden. Denn diese sollte bzw. ist mit den Jahren bereits jedem bekannt. So erfreuen sich Szenen wie das Bierchen-und-Würstchen-Wettessen oder gar die Szene mit dem Chor großer Beliebtheit.
„Das ist wohl der lustigste und actionreichste Bud Spencer und Terence Hill Film, der je gedreht wurde.“ Marcello Fondato
Marcello Fondato schrieb hier nicht nur das Drehbuch in Zusammenarbeit mit Francesco Scaradamaglia, sondern führte auch Regie. Er inszenierte hier eine temporeiche und aberwitzige Action-Komödie wie sie so vorher eine Seltenheit war. Der noch ernstere Unterton aus dem Vorgänger des Duos (Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle) verschwand völlig. So war dieser noch eine Art Westernalternative. Die Handlung rund um den Buggy wurde in diesem Projekt ins „hier und jetzt“ verlegt. Auch die Prügelszenen und große Teile der Action Sequenzen wirkten hier schon fast sehr comichaft und überdreht. Etwas, was es zukünftig in den Spencer/Hill-Filmen öfter geben sollte. So kann definitiv gesagt werden, dass Fondato gemeinsam mit dem Duo hier den Grundstein der späteren Filme bzw. die Art der Filme festlegte.
Erinnern wir uns nur an die erste Schlägerei in einem Fitnessstudio. Eine Szene vollgepackt mit Slapstick und Akrobatik, wie sie in den Filmen zuvor nur bedingt vorhanden war.
Es wird hier schnell klar worauf der Fokus gelegt wurde. Dieser Film will unterhalten und sein Publikum zum Lachen bringen. Einzig die Szene in der Jeremias von Spencer zusammengeschlagen in dessen Werkstatt vor dem großen Finale des Filmes gefunden wird, ist fast die einzige Szene in der es leicht dramatisch zugeht. Szenen die es in „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zu Hölle“ häufiger gab.
Erwähnenswert ist hier das Mitwirken von Donald Pleasence, der als Bloefeld in dem James Bond Film "Man lebt nur zweimal" (1967) oder auch in John Carpenters "Halloween" (1978) zu sehen war, und hier als Arzt und Berater des Chefs spielt. Pleasence versuchte seine Rolle hier an Sigmund Freud anzulegen.
So war dieser Streifen der erste seiner Art in der Filmografie der beiden Hauptdarsteller und wurde ein großer Erfolg. So übertraf „Zwei wie Pech und Schwefel“ in Italien sogar den Erfolg von „Zwei Himmelhunde auf dem Weg zur Hölle“ und ist ihr zweit erfolgreichstes Werk, und immer noch unter den Top 15 der Italienischen Top 100 zu finden. Auch in Deutschland erfreuten sich 4 Millionen Kinobesucher an dem neuen Abenteuer des Duos und sorgten dafür, dass dieser Film der fünft erfolgreichste Film des Jahres 1974 wurde.
Da ist es nicht verwunderlich, dass sogar ähnlich wie bei „Die recht und die linke Hand des Teufels“ eine Fortsetzung geplant war. So verriet Francesco Scardamaglia in einem Interview, dass es durchaus Pläne für einen zweiten Teil gab. Unter dem Titel „Siamo sempre piú arrabiati“ wäre es vermutlich im Streit rund um den roten Buggy mit gelben Häubchen weitergegangen. Jedoch konnte dieses Projekt aus geschäftlichen Gründen nie realisiert werden.
„Die Filme der Beiden hatten enormen Erfolg und lediglich ein kleiner Kreis von Produzenten konnten Verträge mit ihnen aushandeln. Ein Hauptdarsteller ist billiger als zwei, daher konzentrierten wir uns dann auf die Zusammenarbeit mit Bud Spencer“: So Scardamaglia.
Diese Zusammenarbeit brachte Klassiker wie Charleston, Sie nannten Ihn Mücke, der Große mit seinem außerirdischen Kleinen, Buddy haut den Lukas und der Bomber hervor.
Nun kam es leider nicht mehr zu einer Fortsetzung aber auch das macht den Zauber des Filmes aus. Er endet so wie er begonnen hat. Zwei wie Pech und Schwefel aber nur ein roter Buggy mit gelben Häubchen. Hier schließt sich der Kreis. Ich empfand es immer als sehr witzig aber auch als befriedigend, dass es eben weiter gehen wird für Ben und Kid.