Ein freundliches “Hallo” an alle moviepiloten, und natürlich vor allem an die Rambo-Fans unter euch! Da meine beiden vorherigen Corner über die legendäre Kampfmaschine gut angekommen sind (was ich wirklich nicht erwartet hatte) und mich viele darum gebeten haben, setze ich diese Reihe mit einem dritten und abschließenden Teil fort! Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, wenn auch bei Rambo eher die Zahl vier eine Glückszahl ist, zumindest meiner Meinung nach. In diesem Corner geht es (fast) ausschließlich um den (vermutlich) letzten Auftritt von Sylvester Stallone als John. J. Rambo!
“Die Hintergründe der Verfilmung”
Eigentlich war die Rambo-Reihe nach dem eher missglückten dritten Teil Rambo III aus dem Jahre 1988 endgültig abgeschlossen. Mit einem leider sehr schlechten (politischen) Timing erschien der Film gerade zu dem Zeitpunkt, als die Russen Afghanistan bereits geräumt haben. Der Streifen wärmte damit im Grunde eine bereits kalte Suppe auf und unterschied sich mit seinem Kampf gegen den (damals noch) bösen Kommunisten kaum vom Vorgänger. Daher verwundert es wohl kaum einen, dass dieser Film ein ziemlicher Flop war. Zumindest, wenn man das hohe Budget mit dem der Vorgänger (und dem Nachfolger) vergleicht. Obwohl bereits der zweite Teil für viele Kontroversen sorgte (nachzulesen im zweiten Teil dieser Corner-Reihe) war er ein großer Erfolg und prägte die Figur deutlich. Doch Rambo 3 ist, und das muss ich einfach sagen, eindeutig am meisten verantwortlich für den allgemein doch eher schlechten Ruf der Nachfolger. Rambo war zu diesem Zeitpunkt einfach nicht mehr “up to date” und kaum einer hatte wohl mit einer Rückkehr gerechnet… Doch bekanntlich leben Totgeglaubte ja länger, und einen Mann wie Rambo kriegt man eben nicht klein!
Im neuen Jahrtausend war Sylvester Stallone beinahe in Vergessenheit geraten. Die Zeit der großen Actionhelden war vorbei und wurde von anderen Genres immer mehr verdrängt. Doch so schnell ließ sich Sly dann doch nicht unterkriegen. Er hatte noch zwei sehr gute Pferde im Stall, auf die er setzen konnte. Seine beiden größten und kultigsten Rollen. Die des Boxers Rocky Balboa, und die von John Rambo! Auf diese Art und Weise hatte Stallone eine Chance, wieder ins Rampenlicht zu kommen, und nicht nur das: Auch konnte er seine, inzwischen im letzten Jahrtausend versunkenen Helden wieder reanimieren.
Stallone wollte beiden Reihen einen würdigen Abschluss verpassen, denn er selbst sagte in einem Interview, dass er Rambo 3 richtig mies fand. So ein Ende hätte Rambo nicht verdient! Stallone übernahm letztendlich selbst die Regie, denn er wollte diese Figur so umsetzen, wie er sie sich schon immer vorstellte. Wichtig war Sly vor allem, nicht schon wieder einen simplen Actionfilm zu machen. Rambo 4 sollte aktuell und vor allem ehrlich und unverblümt sein! Ein Film, der einem die Härte des Kriegs auf deutlich realistischere Art und Weise näher bringt als Teil 2 und 3. Diese Filme haben wahrlich bombastische Actionszenen zu bieten, die selbst heute noch für offene Münder sorgen. Jedoch werden die Scharmützel dort trotz allem etwas überzogen, und, vor allem in Teil 3, fast schon comichaft dargestellt. So was wollte Stallone nicht noch einmal haben. Er selbst war der Ansicht, dass Rambo 4 eine Brücke zu Teil 1 schlagen sollte, der, wie er selbst fand, immer noch der beste Film der Reihe ist.
Das Wichtigste am Film ist, dass er einem, wie ich finde, Probleme aufzeigt, die keinen Menschen in Europa oder in anderen friedlichen Gegenden angehen oder interessieren. Stallone hat eindeutig den richtigen Weg eingeschlagen. Er entschied sich, Jesus sei Dank, nicht für einen Film, in dem Rambo gegen die Al-Kaida oder irgendwelche anderen Terrororganisationen kämpft – dies wäre nämlich eindeutig in die Hose gegangen. Sly entschied sich stattdessen für ein Thema, welches in der Regel sehr bekannt, und doch in vielen friedlichen Ländern beinahe vergessen ist: Den Völkermord und die Unterdrückung von Minderheiten.