Entwickler-Verband kritisiert Nintendo für die Kündigung von Rapp

07.04.2016 - 11:00 Uhr
Super Mario 64
Nintendo
Super Mario 64
0
0
Alison Rapp ist neben ihrer Tätigkeit für Nintendo auch noch einem zweiten Job nachgegangen, weshalb der Konzern die Mitarbeiterin entlassen hat. Jetzt kritisiert die International Game Developers Association den ehemaligen Arbeitgeber Nintendo.

Alison Rapp sieht sich schon seit geraumer Zeit einer Internet- und Hass-Kampagne ausgesetzt, die ihr das Leben schwermacht. Sie war in der Marketing-Abteilung des Lokalisations-Teams Treehouse angestellt, das zu Nintendo gehört. Nun wurde ihr von ihrem ehemaligen Arbeitgeber gekündigt: Mit der offiziellen Begründung, dass sie einem zweiten Job nachgegangen sein soll, der im Konflikt zu ihrer Tätigkeit bei Nintendo beziehungsweise Treehouse gestanden habe. Alison Rapp selbst stellt aber in Frage, ob sie wirklich deswegen gefeuert wurde.

Die Beleidigungen und Diffamierungen, denen sich Alison Rapp ausgesetzt sah und sieht, hatten sich in den letzten Wochen nämlich auch immer mehr gegen Nintendo gerichtet. Der Konzern streitet aber ab, dass die Kündigung etwas mit der Hasskampagne gegen Alison Rapp zu tun habe. Via Twitter hat sie ihrem Unmut wiederholt Luft gemacht und unter anderem zu Protokoll gegeben, dass es bei Nintendo Usus und akzeptiert sei, einem Zweitjob nachzugehen. Außerdem sei sie der Tätigkeit anonym nachgegangen, die dadurch eigentlich gar nicht in Konflikt mit ihrer Arbeit für Treehouse und Nintendo geraten könnte.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

An dieser Stelle findest du einen externen Inhalt von Twitter, der den Artikel ergänzt. Du kannst ihn dir mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.

Twitter Inhalte zulassenMehr dazu in unserer Datenschutzerklärung

Jetzt meldet sich auch der Entwickler-Verband Game Developers Association zu Wort und kritisiert Nintendo. Executive Director Kate Edwards sagt in dem betreffenden Statement  unter anderem, dass zumindest das Timing der Entlassung fragwürdig sei:

Unglücklicherweise scheint der Konzern blind gegenüber den Konsequenzen seiner Handlungen zu sein, wenn er nicht realisiert, welche vermeintliche Geschichte er den Online-Hassgruppen gegeben hat, die jetzt die Entlassung anderer weiblicher Spiele-Entwickler anstreben, indem sie deren Firmen mit Spott und Rufschädigung diffamieren.

Eigentlich sei doch zu erwarten, dass sich mittlerweile alle Spiele-Entwickler und Publisher der negativen Social Media-Dynamiken bewusst wären. Sie müssten mehr auf Online-Feedback achten und ihre Angestellten schützen.

Viele sind sensibilisiert und proaktiv, aber diese Industrie muss offenbar noch mehr Fortschritte machen.

Das könnte dich auch interessieren

Kommentare

Aktuelle News