Freitagabend wird auf ZDF ermittelt, meisten wie in “Der Alte” oder “Soko Leipzig” gediegen und seriös. In “KDD – Kriminaldauerdienst” sieht es etwas anders aus. Hier herrscht Chaos, ein ständiges Kommen und Gehen. Auch sind die Kriminalisten in dieser Serie nicht die besseren Menschen, sondern vom Leben mit all seinen Widrigkeiten gezeichnet: alkoholkrank, gewalttätig, verstrickt in ein Netz aus Lügen und Intrigen. Alles andere als Vorzeige-Polizisten. Das macht aber die Serie, deren 2. Staffel heute Abend beginnt, aber auch so besonders und einzigartig in der deutschen Krimi-Landschaft.
Es tauchen nicht nur starke Schauspieler auf, wie Jürgen Vogel und André Hennicke, Devid Striesow und Jürgen Tarrach, sondern auch moderne Erzählformen finden Eingang in die Serie. Einzelne Fälle werden schnell erzählt und mit einer Vielzahl übergreifender Handlungsstränge kombiniert. Abgeschaut haben sich die Filmemacher dies zwar in Amerika, aber eigenständig ist “KDD – Kriminaldauerdienst” doch. Hier wird schroffe, dichte Großstadt-Atmosphäre geboten. So gut war deutsches Fernsehen selten, loben Kritiker wie Steffen Grimberg in der taz: “Dass diese Komposition so überzeugend gelingt, zeigt, wozu Fernsehen fähig ist, wenn es sich und seine Zuschauer ernst nimmt, sich und ihnen etwas zutraut. Und wenn das Ganze von einem Ensemble gespielt wird, wie es sich höchstens alle Jubeljahre mal findet.”
Also … heut Abend Fernseher neben den Griller stellen!