Gar nicht mal schlecht, Pro 7!

07.01.2011 - 07:00 Uhr
Frank (Sergej Moya) und seine Fluchtkumpanen
Frank (Sergej Moya) und seine Fluchtkumpanen
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Gestern zeigte Pro7 den gelungenen ersten Teil des Zweiteilers Go West. Drei Jungs wagten die Flucht aus der DDR und kamen in den ersten 90 Minuten schonmal bis Prag. Die Mauer als Actionfilm? Das Rezept ging voll auf.

Nach dem Titel zu urteilen hätte es sich bei Go West – Freiheit um jeden Preis auch um einen Western handeln können, bei dem ärmliche Siedler an der kalifornischen Westküste im Goldrausch reich werden. Pro 7 bot jedoch in seiner deutschsprachigen Eigenproduktion einen spannenden Actionfilm über die Berliner Mauer, denn der Film erzählt vom rasanten Fluchtversuch dreier Jugendlicher aus der DDR. Wer gestern beim ersten Teil des Zweiteilers eingeschaltet hat, wurde wohl eher positiv überrascht.

Hier gehts zur Go West – Freiheit um jeden Preis Fotoshow

Gelungene Unterhaltung

Go West – Freiheit um jeden Preis mag keinen Meilenstein der deutschen Filmgeschichte darstellen, stellt aber mit seiner spannenden Unterhaltung und einer überraschend rationalen Story etliche andere sogenannte “TV-Events” locker in den Schatten. Eine schöne Überraschung einen solchen Film bei Pro7 zu sehen, da sich der Sender sonst eher durch den sonntäglichen Hollywoodfilm und US Serien als durch heimische Produktionen auszeichnet.

Auch die Schauspieler zeigten sich von ihrer besten Seite. Sergej Moya überraschte positiv in der Hauptrolle des Frank Korbach, Herbert Knaup spielte gewohnt solide und auch Matthias Koeberlin überzeugte als skrupelloser Stasi-Leutnant. Etwas enttäuschender war die Darstellung des Alex durch den mehrfach ausgezeichneten Frederick Lau, der sich mit kontinuierlichem geprügelter-Welpe-Blick durch den Film kämpfen muss. Positiv hervorheben muss man auch die Filmmusik, die die Geschichte weder zu sehr romantisiert noch zu reißerisch untermalt und ganz subtil wesentlich zur Stimmung beiträgt.

Insgesamt handelte es sich beim ersten Teil von Go West – Freiheit um jeden Preis um einen gelungenen Auftakt, der Lust auf mehr machte. Offen bleibt nur die Frage, wann die Filmemacher das letzte Mal auf eine Europakarte geschaut haben – nach Westen geht hier nämlich keiner….

Go West – Das bot Teil 1

Frank Korbach (Sergej Moya) überzeugte in einer Theateraufführung von Shakespeares Sommernachtstraum als Puck so sehr, dass er so schnell wie möglich nach Berlin fahren sollte, um sich an der Ernst Busch Schauspielschule vorzustellen. Doch während er noch mit seinen Eltern auf den Erfolg anstieß, hatten seine beiden besten Freunde Thomas (Franz Dinda) und Alex (Frederick Lau) den Plan, aus der DDR zu verschwinden. Frank wollte mit der Aktion eigentlich nichts zu tun haben, ließ sich aber dazu breitschlagen, die zwei zur Grenze zu fahren. Also stahl er nachts das Auto seines Vaters (Herbert Knaup) aus der Garage und machte sich mit seinen Freunden auf in Richtung Grenze. Dort wartete leider schon die Stasi und nach einer Verfolungsjagd durch den Wald steckten die Jungs gemeinsam in der Klemme.

Im weiteren Verlauf des Films schickte Franks Mutter die drei Flüchtigen zu einem alten Bekannten nach Jena, der sich mit ihnen und seiner Tochter Maria (Inez Bjørg David) auf die Flucht nach Belgrad zur deutschen Botschaft machte. Vor der Grenze nach Tschechien trennte sich die Gruppe dann, um größere Chancen zu haben. Und während die anderen erfolgreich die Grenze passierten, wurde Alex von Leutnant Heinrich Frey (Matthias Koeberlin) sowie Franks Vater – der sich als fieser Stasi-Beamter entpuppt – festgenommen und mit Insulin und seiner kranken Schwester erpresst, die Fluchtaktion zu boykottieren. In Prag traf man sich wieder und wollte die Reise mit gefälschten Papieren im Zug fortsetzen, doch da Alex als Maulwurf fungierte, wartete am Bahnhof abermals die Stasi…

Was habt ihr von Go West – Freiheit um jeden Preis gehalten? Schaltet ihr heute zum 2. Teil wieder ein?

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