Wir beantworten die Frage gleich: Es gibt nichts wirklich Neues in der ARD-Serie Geld.Macht.Liebe zu sehen. Wieder werden die gängigen Klischees der Reichen und Mächtigen präsentiert, allein der Titel der Abendserie scheint in Zeiten der Finanzkrise einigermaßen gut gewählt. “Manch einer mag das als zynisch empfinden in Zeiten der anhaltenden Wirtschaftskrise. Manch einer sehnt sich vielleicht genau danach: einer Serie, bei der nicht erkennbar ist, ob sie 2008 oder 20 Jahre früher gedreht wurde; die unreflektiert, naiv und irgendwie zeitlos daherkommt. Und gerade deshalb möglicherweise beim Publikum ankommt.”, schreibt Karolin Jacquemain im Hamburger Abendblatt
Thilo Wydra im Tagesspiegel kann der ganzen Sache nicht viel abgewinnen. Zugegeben, der Serientitel um die hessische Banken-Dynastie ist gut gewählt, geht es hier doch nicht nur um Geld und um Macht und um Liebe, sondern macht bei einigen der Protagonisten das Geld erst die Liebe aus, bedingt sie nahezu. Leider sind andere Subtilitäten oder Tiefsinnigkeiten hier spärlichst gesät, wird das Soap-Rad nicht neu erfunden, bewegen sich die Dialoge doch sehr an der Oberfläche und sind die Figuren eher schablonenartig angelegt."
Warum geht es?
In der Pilotfolge Die Rheinbergs lernen wir kennen: Markus von Rheinberg (Roland Koch), knallharter Geschäftsmann und charmanter Gesellschafter; er leitet die Geschicke der Bank mit Weitblick und Effizienz. Für diese Aufgabe hat ihn seine traditionsbewusste Mutter Lilo (Gerlinde Locker) nach dem frühen Tod des Vaters von Kindesbeinen an gedrillt. Nur einmal lehnte er sich gegen ihren Standesdünkel erfolgreich auf: Markus heiratete die patente, bodenständige Klempnertochter Sophia (Susanne Schäfer), bis heute seine große Liebe, mit der er drei erwachsene Kinder hat: “Kronprinz” Frank, über dessen Privatleben die Regenbogenpresse vergeblich spekuliert, gilt schon jetzt als führende Persönlichkeit der Finanzwelt.
Seine kleine Schwester Marietta (Jytte-Merle Böhrnsen), Nesthäkchen und Problemkind der Familie, gibt sich als überdrehtes Partygirl – doch der Schein trügt. Ihre Schwester Elena übernahm nach einer Karriere als Springreiterin das Rheinbergsche Gestüt. Sie hat zwei kleine Kinder mit dem attraktiven Argentinier Martine La Rocca, der vergeblich versucht, eigene Geschäfte auf die Beine zu stellen, dabei aber von seinem arroganten Schwiegervater nur müde belächelt wird. Keinen leichten Stand hat auch Sophias Bruder Will Stern. Der zwielichtige Baulöwe ist ein neureicher Selfmade-Man, der Stil mit protzigem Gehabe verwechselt. Geliebt wird er von Isabel von Norden, Boutiquenbesitzerin aus verarmtem Adel.
Schwarzes Schaf der Familie von Rheinberg ist Markus’ ältere Schwester Mona (Angela Roy). Die Bank geriet einst in bedrohliche Schieflage und sollte durch eine Vernunftehe Monas mit dem Sohn eines reichen Industriellen gerettet werden. Doch die rebellische Tochter wollte nicht verschachert werden; sie kehrte der Familie den Rücken und gilt seither bei den Rheinbergs als Persona non grata. Statt zu Kreuze zu kriechen, baute Mona sich auf Ibiza eine eigene Existenz als Antiquitätenhändlerin auf. Ihre Tochter Ariane (Anna Bertheau), eine ehrgeizige Jungbankerin, hat dieses unstete Hippieleben immer gehasst. Durch Zufall findet sie heraus, was ihre Mutter ihr immer verschwiegen hat: Ariane ist ein Spross des legendären von Rheinberg-Clans.
Inkognito und ohne das Wissen ihrer Mutter nimmt sie einen Job in der Frankfurter Firmenzentrale an und gewinnt dank ihrer Tüchtigkeit rasch Markus von Rheinbergs Vertrauen. Dieser hält große Stücke auf sie – bis er erfährt, dass sie Monas Tochter ist, die sich ihren Platz in der Rheinberg-Dynastie erkämpfen will. Arianes Karriere im Haus von Rheinberg ist beendet. Unerwartete Unterstützung erhält Ariane ausgerechnet von ihrer Mutter, die ihr nach Frankfurt folgt.
Nach 30 Jahren tritt Mona erstmals wieder ihrer Familie gegenüber, die von diesem Wiedersehen alles andere als begeistert ist. Mona setzt ihren Bruder unter Druck: Ihre Tochter Ariane soll einen Job in der Firmenleitung erhalten, andernfalls fordert Mona die ihr zustehenden 25% des Firmenvermögens. Aber auch von anderer Seite ziehen dunkle Wolken auf: Markus’ rechte Hand Friedrich Blessmann, dessen zwielichtigen Geschäftspraktiken die Bank ihr Überleben verdankt, erliegt im Tresorraum einem Herzinfarkt. Sein Sohn Alexander, schon immer verärgert darüber, dass die hochnäsigen von Rheinberg den Einsatz seines Vaters nie würdigten, schwört Rache. Als Frankfurter Wirtschaftsdezernent sitzt er dafür an genau den richtigen Hebeln …
Quelle: Mit Material von ARD