Bernard Barthélémy (Gérard Depardieu), ein südfranzösischer BMW-Händler, lebt mit seiner attraktiven und reichen Ehefrau Florene (Carole Bouquet) in einem repräsentativen Haus. Sein Sohn legt ihm die Musik Franz Schuberts nahe, die sich wie ein roter Faden durch den Film zieht. Als er in seinem Autohaus die Aushilfssekretärin Colette (Josiane Balasko) einstellt, verliebt er sich augenblicklich in die eher durchschnittlich aussehende Frau. Damit sitzt er zwischen zwei Stühlen. Seine Ehefrau kämpft um ihn und reagiert bitter und eifersüchtig auf die Nebenbuhlerin, während die unscheinbare Colette die Affäre mit Bernard zwar genießt, aber von seinen Liebesbekundungen nicht überzeugt ist.
Weniger die Liebesgeschichte steht in Zu schön für dich von Bertrand Blier im Vordergrund. Es ist die Art, wie diese erzählt wird. Blier setzt die Beziehungen der drei Hauptfiguren wie ein Mosaik zusammen. In kurzen Episoden schildert er ihren Alltag, ihr Suchen und Fragen nach Liebe und Begierde, und welche Folgen Bernards Unentschiedenheit hat. Manche Episoden sind innerhalb der Erzählhandlung fiktiv angelegt als Sehnsuchts- und Hoffnungsspiel der von Bernard, Florence und Colette erdachten Träume.
In Zu schön für dich kombiniert Bertrand Blier recht derbe Dialoge mit einer Erzähsltruktur, die Gegenwärtiges und Erdachtes in raffinierten Bildaufbauten zusammenfügt. Ähnliche Geschichten erzählte Blier in Die Ausgebufften (1974), Der Abendanzug (1986), ebenfalls mit Depardieu und Mein Leben ist die Hölle (1991). Blier und Depardieu arbeiteten 2005 bei Wie sehr liebst du mich? wieder zusammen.
Was?: Zu schön für dich
Wann?: 21:45 Uhr
Wo?: arte