Grindhouse: Tarantino und Rodriguez kehren zurück!

03.07.2008 - 08:36 Uhr
Senator
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NEWS » Das trashige Double-Feature kommt endlich in seiner ursprünglichen Form ins Kino

Bis vor kurzem wussten hierzulande mit dem Begriff Grindhouse wenige etwas anzufangen und auch so manchem Amerikaner dürfte der Begriff nicht spontan geläufig gewesen sein.

Grindhouse: Das waren billig produzierte Filme, die in den 60er und 70er Jahren die Kinos eroberten und gerne im Doppelpack gezeigt wurden. Zwei trashige Filme zum Preis von einem. Sex, Sadismen und übertriebene Gewalt waren da genauso inklusive wie alberne Stories und hanebüchene Dialoge. Exploitation, Sexploitation, Blaxploitation. Mexploitation.

Eine Renaissance erlebte der Begriff erst, als Quentin Tarantino und sein Kumpel Robert Rodriguez verkündeten, gemeinsam ein Double-Feature nach Vorbild eben dieser Filme drehen zu wollen. Dreckig, sexy, brutal, überkandidelt. Jeder sollte einen ca 70min Film abliefern, das Ganze stilecht eingerahmt von ebenso trashigen Fake-Trailern für fiktive Filme.

Für diese Trailer holten sie sich ebenfalls prominente Verstärkung: Hostel – Herbergsvater Eli Roth, Hot Fuzz- Macher Edgar Wright und der Schock-Rocker Rob Zombie inszenierten je einen Werbeclip für einen fiktiven Grindhouse-Film.

Die Erwartungshaltung der Fans war immens, doch das Projekt stand unter keinem guten Stern. Auch in seinem Heimatland konnte die Grindhouse-Idee das Publikum nicht in die Kinos locken, was dazu führte, dass die Weinstein-Brüder sich entschieden, den Film außerhalb der USA aufzuteilen. Da halfen kein Zetern und kein Fanprotest. Als Death Proof und Planet Terror durften die Zuschauer auch hierzulande die Stories um mörderische Stuntmänner und mutierte Zombies erleben, sogar jeweils in voller Spielfilmlänge, da beide Regisseure ihre Werke nicht auf 70min runterkürzen mussten. Auf der Strecke blieben dabei leider die Fake-Trailer und das gesamte Konzept des Grindhouse-Kinoerlebnisses.

Mit einjähriger Verspätung und lange nachdem die Filme auch hierzulande auf DVD erschienen sind, kommt jetzt doch noch Grindhouse in seiner ursprünglich gedachten Version in die Kinos. Dann können auch die deutschen Zuschauer, wie damals angekündigt “Zwei Filme zum Preis von einem” genießen und sich auf einen rundherum schrägen Kinoabend in XL-Länge freuen.

Und wer weiß: Vielleicht hat gerade Tarantinos Werk einige Kürzungen ganz gut getan. Überzeugt euch selbst!

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