Vielleicht wird es das Comeback des Jahres: Mickey Rourke hat als alternder Wrestling-Star zumindest schon mal die Kritiker in Venedig überzeugt. Wie er die Rolle in The Wrestler von Regisseur Darren Aronofsky verkörpert, hat die Mehrzahl der Journalisten zu einer anerkennenden Kritik verleitet. Vielleicht gewinnt er gar einen Darstellerpreis, glauben einige.
Fritz Göttler in der Süddeutschen Zeitung lobt zum einen den Regisseur, weil er auf seine sonstigen optischen und intellektuellen Spielereien verzichtet und sich ganz auf die Körperlichkeit seiner Darsteller konzentriert. "Rourke ist ein Veteran, und er kann alles in diesem Film. Er trägt eine lange blonde Mähne, die er sorgsam stylen lässt, er nörgelt, dass Figuren wie die “Cobain-Pussy” den guten alten Rock’n’Roll kaputtmachten, er tänzelt als Verkaufsclown die Fleischtheke im Supermarkt entlang."
Auch für Cristina Nord in der taz wird durch den Auftritt des Mickey Rourke vieles, was in Venedig in diesem Jahr nicht funktioniert hat, wieder gut. “Beeindruckend ist The Wrestler vor allem deshalb, weil er der Körperarbeit der Figur – und damit dem Körper Mickey Rourke s – so großen Raum lässt. Man sieht Randy, wie er sich die Achseln rasiert, wie er sich die langen, lockigen Haare blondieren lässt, wie er ins Sonnenstudio geht und wie er sich die Medikamente besorgt, die ihm die richtigen Muskeln verschaffen. Zugleich braucht er Bandagen, Stützverbände und ein Hörgerät. So hart er an seinem Körper arbeiten mag, so wenig kann er verhindern, dass er ausgezehrt und verlebt aussieht.”
Also hat es der alte Haudegen trotz oder gerade wegen seiner Schönheitsoperationen wieder ins große Filmgeschäft geschafft. Hier könnt Ihr nachlesen, wie bei ihm die Karriere begann und warum er nach großen Erfolgen in den 1980er Jahren abgesackt ist.