Wer heute abend noch nichts vorhat, könnte es sich um 20.15 Uhr mit Schade um das schöne Geld . Das ZDF hat eine norddeutsche Provinzkomödie unter der Regie von Lars Becker (Nachtschicht – Der Ausbruch und Folgethriller) entwerfen lassen, in welchem ein ansehlicher Cast versammelt wurde. Neben Heike Makatsch (momentan mit ihrer Hauptrolle in Hilde in aller Munde) und Cosma Shiva Hagen sind u.a. auch Armin Rohde, Christian Ulmen und Uwe Ochsenknecht in Hauptrollen zu sehen. Abzusehen ist dabei, dass jeder der Darsteller einen bestimmten Ton in die Geschichte um eine Lottogemeinschaft, die den Jackpot knackt, einbringt. Der Schauspieler Ulmen mimt beispielsweise mal wieder die Ulknudel vom Land, Ochsenknecht ist als sexistischer, notgeiler Chef einer Tiefkühlpizzafirma zu belächeln.
Im verschlafenen Nordseedorf Harlesiel träumt Mirabel (Heike Makatsch) von einem besseren Leben für sich und ihren Sohn – während sie mit Freundin Gloria (Cosma Shiva Hagen) in einer Fischfabrik Tiefkühlpizzen belegt. Ein Lottogewinn könnte ihren Traum wahr werden lassen. Seit einem Jahr spielen die Freundinnen mit System, aber ohne Erfolg. “Wir brauchen Glückszahlen”, ist Mirabel sicher und steigt aus der dörflichen Tippgemeinschaft aus. Böser Fehler! Bei der nächsten Ziehung landen Bürgermeister Walter (Armin Rohde), Mirabels Chef Klaas (Uwe Ochsenknecht), Busfahrer Bruno (Christian Ulmen), Kioskbesitzer Arie (Gustav Peter Wöhler) und Gloria einen Volltreffer. 25 Millionen! Aber so leicht lässt sich Mirabel nicht ausbooten. Sie hat einen Plan…und bootet ihre Scheinfreunde aus.
Und was meinen die Kritiker? “Freilich, der Film beginnt mit einem Coldplay-Song, kein gutes Vorzeichen für einen Streifen, der das Publikum überraschen will. Doch der Eindruck legt sich schnell, denn in den ersten zwei Minuten wird schön oft geflucht, der Zuschauer wird schnell mit den Protagonisten warm”, schreibt Thomas Trappe in der taz. Weiter heißt es: “Christian Ulmen versteht es hier, wie so oft, sich von jeder Schauspielerei zu emanzipieren und eben einfach den Ulmen zu geben. Das ist gut, denn von dieser ganz speziellen Brachialironie sollte der deutsche Film noch nicht übersättigt sein, dazu hat Ulmen bisher zu selten in Filmen mitgewirkt.”
Lars Becker ist bereits einer der alteingessenen Regisseure des ZDF, dessen Nachtschicht – Amok! – Reihe umfasst mittlerweile sechs Filme umfasst. Im Kino wurde der Hannoveraner durch Kanak Attack oder Bunte Hunde bekannt, zuletzt führte er beim Mutter-Sohn-Drama Die Weisheit der Wolken Regie. Für das ZDF arbeitete Becker bereits mit Das Gelbe vom Ei vor friesischem Hintergrund, jedoch betritt er in Schade um das schöne Geld erstmals das Terrain der Komödie. Ob ihm dies gelingt, werden wir heute abend beurteilen können.