Als Vertigo - Aus dem Reich der Toten 1958 auf der Kinoleinwand das Licht der Welt erblickte, war das Publikum überfordert mit dem Mysterium, das er darstellte. Heute gilt der Thriller als Kultfilm und wird als eine der besten Arbeiten von Kult-Regisseur Alfred Hitchcock (Psycho, Die Vögel) gehandelt.
Vertigo wurde damals stark unterschätzt – und wird heute umso mehr gefeiert
Wie Screen Rant im August 2024 aufarbeitete, wurde Vertigo nach seinem Erscheinen im Jahr 1958 zwiegespalten aufgenommen. Die Zuschauer:innen haderten mit der komplexen Handlung des Films, der für sie nicht genug Tempo hatte und sie verwirrte.
Ein Review der New York Post behauptete sogar:
Hitchcock glaubt, dass er in den Bereichen Logik und Realismus mit einem Mord davonkommt.
In dem von Hitchcock inszenierten psychologischen Thriller geht es um den ehemaligen Polizisten John „Scottie“ Ferguson (James Stewart), der infolge eines beinahe tödlichen Unfalls an Höhenangst leidet und seinen Job kündigt.
Kurz darauf wird er von seinem Freund Gavin Elster (Tom Helmore) beauftragt, dessen Frau Madeleine (Kim Novak) zu beschatten, die von einem Geist besessen scheint. Doch je intensiver sich Scottie auf Madeleines Spuren begibt, desto tiefer gerät er in ein surreales Netz aus Täuschung und Obsession.
Was dem Publikum damals entging, war, dass Hitchcock mit Vertigo nicht nur eine spannende Geschichte erzählen wollte. Es ging ihm auch darum, das aufgewühlte Innenleben seines Protagonisten zu beleuchten. Dabei spielen besonders Motive wie Obsession, Identität und die Unfähigkeit, die Vergangenheit loszulassen, eine Rolle und hatten große Auswirken auf die Art der Inszenierung.
Heute gilt Vertigo als bester Thriller aller Zeiten
Erst einige Kino-Generationen später, nämlich in den 80ern, konnte sich Hitchcocks Werk behaupten. Endlich realisierten Cineast:innen die innovative Erzählweise und Vielschichtigkeit des Thrillers und entbrannten in nie da gewesene Begeisterung.
Bei Moviepilot hat er eine hohe 7,7 von 10 – die Moviepilot-Community ist allerdings dafür bekannt, kritischer zu sein als der globale Durchschnitt. Bei Metacritic hält Vertigo eine unfassbare 100 von 100 und ist damit einer der am besten besprochenen Filme überhaupt. Warum Vertigo aber mehr oder weniger offiziell als bester Thriller aller Zeiten gehandelt wird, ist die renommierte Sight und Sound-Bestenliste . Dort stand er nämlich bis vor Kurzem sogar auf Platz 1 und wurde von dem Drama Jeanne Dielman abgelöst. Er bleibt aber der beste Thriller.
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