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Hip-Hop-Bundle

30.04.2017 - 20:50 Uhr
Gute Nacht-Kontra K
WARNER
Gute Nacht-Kontra K
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Da ich ein wenig mehr Musik reviewen möchte und momentan einen großen Verschleiß an Hip-Hop-Alben habe, möchte ich jetzt immer mal in solchen "Bundles" ein paar Alben kurz und knapp reviewen, damit ihr mal schauen könnt, was ihr euch so auf Spotify reinzieht.

1. "Damn." von Kendrick Lamar

Ganz frisch auf dem Markt und unendlich groß gehypt ist momentan wohl Lamars neuester Streich "Damn". Das Album zeigt uns einen der weltweit bekanntesten Rapper von einer verletzlichen, den Medien entfliehen wollenden, Seite. Lamar arbeitet mit sauberen modernen Beats, flowt darauf teils phänomenal gut, wie ich finde (Humble, DNA) auf anderen wiederum recht einheitlich, weshalb recht wenig Tracks im Gedächtnis bleiben. Inhaltlich schwankt er zwischen representer-Texten und deepen Tracks, die jedoch leider nicht tief genug gehen, sondern ein wenig an der Oberfläche schaben, dafür aber auch inhaltlich sehr ästhetisch bleiben.

Insgesamt betrachtet hat mir Lamars neues Album gut gefallen, besonders als ästhetisches Gesamtwerk, hat mich jedoch auch nicht aus den Latschen gehauen.

7,0/10

2. "Ich bin 3 Berliner" von Ufo361


Ufo361 ist dafür bekannt, dass er einer der modernsten, stylischsten und vor allem auch experimentellsten Deutsch-Rapper überhaupt ist. Das merkt man bei dem Abschluss der Berliner-Trilogie an jedem Track, Ufo bringt mal wieder den neuesten, den modernsten Shit, bringt den ultimativen Soundtrack für jede Shisha-Bar und wird dabei zwar nie wirklich deep, aber ebenso wirklich oberflächlich: Geprolle mit Niveau lautet die Devise! Ufo hat uns hier unheimlich viele Tracks gegönnt, hat uns sogar noch eine Extra-Ep dazu getan und das finde ich gehört einfach belohnt. Ein tolles Album mit einem tollen Künstler dahinter.

8,0/10

3. "Die Feder Gottes" von Entetainment


JBB hat mit SpongeBozz wohl einen der skilltechnisch besten Rapper Deutschlands groß gemacht. Entetainments Karriereverlauf ähnelt nun dem des Schwammes sehr, nur dass er rein technisch und stilistisch doch einige Neuerungen mit sich bringt.

Bei Ente fällt zu allererst auf, dass er sehr viel Wert auf eine Horrorchore-Ästhetik legt, die ein paar mal tatsächlich auch gut wirkt, mir mit dem jedoch ebenso recht eintönigen Flow ein wenig zu monoton ist. Auch inhaltlich kann uns die Ente leider nicht viel bieten, wie ich finde, und Entertainment leider auch nicht.

Dennoch bleibt "Feder Gottes" ein recht ästhetisches Album, bei dem man eindeutig merkt, dass dahinter ein intelligenter und vor allem stilistisch innovativer Künstler steht. Meinen Geschmack treffen konnte er diesmal leider nicht ganz (wobei mir die JBB-Runden sehr gut gefallen haben).

6,0/10

4. "Gute Nacht" von Kontra K


Kontra K gehört zu meinen liebsten Deutsch-Rappern. Ich fahr einfach total auf seine Stimme und das animalische Feeling, das Tracks wie "Bleib ruhig" oder eben auch "Ratten" vermitteln. Darüber hinaus vermittelt er Inhalt, schafft es ein reales Bild seiner Selbst darzustellen und motiviert. Ich höre K immer beim Sport, da seine Tracks häufig Themen wie "Disziplin" behandeln.

"Gute Nacht" reiht sich nun in Alben wie "Aus dem Schatten in das Licht" und "Labyrinth" ein, wobei es sich hier meiner Meinung nach eher um eine light-Version handelt. Man wird das Gefühl nicht los, das man das alles schon mal aus seinem Mund gehört hat und die Musikalität auch schon einmal zu einem stimmiger wirkenden Gesamtwerk geführt hat. Dennoch macht K eben was er macht und das macht er nach wie vor besser als jeder andere Deutschrapper, wie ich finde.

7,0/10

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