Wie uns Alfred Hitchcock in der meisterhaften Eröffnungsszene von Das Fenster zum Hof ganz ohne Worte erzählt, hatte der Fotojournalist L. B. Jefferies (James Stewart) einen Arbeitsunfall und sitzt nun mit eingegipstem Bein zu Hause. Sonst ein Mann der Tat, muss er nun irgendwie die Zeit totschlagen, und da die Erfindung des Internets noch eine Weile auf sich warten lässt, vergnügt sich Jefferies damit, durch ein auf einen großen Innenhof zeigendes Fenster das Treiben seiner Nachbarn zu beobachten. Besonders die seltsamen Tätigkeiten eines Herrn Thorwald beschäftigen Jefferies, und schon bald vermutet er, dass der gute Herr einen Mord begangen hat. Was tun?
Wie L. B. Jefferies ist auch der Zuschauer von Das Fenster zum Hof in der Wohnung des Fotografen gefangen. Nie verlässt die Kamera seine Heimstatt, das Geschehen außerhalb sieht auch das Publikum nur durch das Fenster. Und wie Jefferies werden auch die Zuschauer gewissermaßen zu Voyeuren, die mit ihm zusammen Dinge beobachten, die vor ihren Blicken eigentlich verborgen werden sollten. Neben James Stewart wartet Das Fenster zum Hof auch mit Grace Kelly als seiner Freundin und Raymond Burr als verdächtigem Nachbarn Thorwald auf.
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Das Fenster zum Hof war der letzte Film Alfred Hitchcocks, der in einer sehr beengten Umgebung spielte. Bei Anruf: Mord, ebenfalls von 1954, trug sich auch fast ausschließlich in einer Wohnung zu, ebenso Cocktail für eine Leiche von 1948. Das Rettungsboot von 1943 gab seinen Protagonisten hingegen noch weniger Platz, denn sie verbrachten den Film in einem Rettungsboot auf hoher See.
Heute im TV: Das Fenster zum Hof (1954)
Wann: 22:25 Uhr
Wo: 3Sat
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