Interview mit Bestsellerautor Ken Follett

25.01.2010 - 08:00 Uhr
Es geht um tödliche Viren im neuen Thriller Eisfieber
ZDF
Es geht um tödliche Viren im neuen Thriller Eisfieber
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Bio-Terrorismus und ein Eissturm – im neuen Thriller vom ZDF kommt alles zusammen. Die Idee zum Film lieferte Bestsellerautor Ken Follett. Im Interview verrät er, wie seine Vision im Film zum Leben erweckt wurde.

Im neuen ZDF-Thriller nach einer Romanvorlage von Ken Follett werden brandaktuelle Themen wie Bioterrorismus mit einem Kammerspiel im Eissturm verbunden. In Eisfieber werden aus dem Bio-Forschungslabor der Firma Oxenford Proben des tödlichen und hoch ansteckenden Madoba-2-Virus entwendet. Durch einen Schneesturm ungeahnten Ausmaßes werden die Mitglieder der Eignerfamilie in ihrem einsamen Landhaus eingeschlossen. Abgeschnitten von der Außenwelt kommt es dort zum Eklat innerhalb der Familie und zu einem Kampf auf Leben und Tod. Im Interview berichtet Bestsellerautor Ken Follett über das Gefühl eines Autors, dessen Roman zum Leben erwacht.

Was hat Sie zu der Story von Eisfieber angeregt?

Ken Follett : Zwei Dinge: Ich wollte einerseits eine altmodische Geschichte erzählen über eine Gruppe von Leuten, die eingeschneit in einem Haus von Eindringlingen terrorisiert werden. Und anderseits wollte ich über ein sehr zeitgemäßes Thema schreiben, gefährliche Viren. Eisfieber verbindet beide Ideen.

Stichwort Bioterrorismus: Wie realistisch ist das Szenario, das Sie beschrieben haben?

Ken Follett : Das Bioterrorismus-Szenario ist sehr realistisch. Dies alles könnte ganz leicht passieren. Wie im Roman beschrieben, gelten zwar höchste Sicherheitsstufen bei gefährlichen Laboratorien, aber Sicherheitsmaßnahmen können immer auch unterlaufen werden.

Sie haben ja die Dreharbeiten zu Eisfieber in Berlin besucht. Dort wurden in einer Villa in Grunewald die Innenaufnahmen für die Szenen, die im Landhaus der Familie Oxenford spielen, aufgenommen. Hat der Ort Ihren eigenen Fantasien entsprochen?

Ken Follett : Das Set von Eisfieber war so sehr ein schottisches Country House, dass es schwer fiel, sich zu vergegenwärtigen, dass wir uns gerade in Berlin befinden.

Wie war es, den eigenen Romanfiguren live zu begegnen?

Ken Follett : Zunächst ähneln Schauspieler eines Film-Casts nie den Figuren, die ich mir in meiner Fantasie vorgestellt habe, dasselbe sagt auch jeder Leser. Aber sobald die Schauspieler anfangen zu sprechen und sich zu bewegen, werden sie zu diesen Figuren.

Bereits Ihr erster weltweiter Bestseller Die Nadel (1978) wurde erfolgreich verfilmt. Viele weitere Verfilmungen Ihrer Werke folgten. Wie geht es einem Autor, wenn er seine Romane visualisiert als Film anschaut?

Ken Follett : Der Autor hat immer zwei sehr widersprüchliche Empfindungen. Erstens Sorge oder Angst, denn die Filmemacher müssen immer etwas an der Geschichte ändern, weil sie in Bildern erzählen, während ich die Geschichte in Worten erzählt habe. Als Autor bin ich immer besorgt, dass sie Fehler machen könnten. Zweitens ist es aber trotz allem unglaublich aufregend, zu sehen, wie meine Figuren von guten Schauspielern gespielt werden.

Führen Verfilmungen ihrer Bücher nicht dazu, dass Leute sich lieber bequem den Film anschauen, anstatt einen 500 oder 1000 Seiten dicken Roman zu lesen?

Ken Follett : Tatsächlich machen die Leute beides. Wenn Ihnen ein Buch gefällt, sehen sie auch den Film; mögen sie einen Film, kaufen sie sich das Buch.

Was ziehen Sie ganz persönlich vor: Ein Buch zu lesen oder die Verfilmung eines Buches sehen?

Ken Follett : Natürlich bevorzuge ich Bücher! Der Unterschied zwischen Film schauen und Buch lesen ist der zwischen Fußball schauen und selbst Fußball spielen.

Mit Material von ZDF

Der erste Teil von Eisfieber läuft am 25. Januar 2010 um 20,15 Uhr im ZDF, Teil Zwei folgt am 27. Januar 2010. Falls Bio-Terrorismus nichts für euch ist, schaut doch in unserem Fernsehprogramm nach Alternativen.

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