Iris Berben wird 60

12.08.2010 - 08:50 Uhr
Iris Berben
ZDF/Michael Boehme
Iris Berben
16
2
Seit den 1960ern sehen wir Iris Berben in vielen deutschen TV-Produktionen, gemeinsam mit ihrem Sohn, dem Produzenten Oliver Berben, verkörpert sie eine erfolgreiche Patchwork-Filmbusiness-Familie. Heute wird die ewig junge Iris Berben 60 Jahre alt.

Iris Berben sieht nicht aus wie 60 und der Mann an ihrer Seite ist auch nicht ihr Lover, sondern ihr Sohn. Sexy und erfolgreich – das ist das Image, das Iris und Oliver Berben der deutschen Klatschpresse gegenüber propagieren. In Bunte und Co. verrät sie ihr Schönheitsgeheimnis und wieso sie keine Angst vorm Alter hat. Seit den späten 1960ern macht Iris Berben Fernsehfilme, im Kino war sie selten zu sehen. Wir kennen sie aus der Serie Rosa Roth, Die Patriarchin und Die Zauberfrau – aber wieso wir wirklich Iris Berben alles Gute zum 60. Geburtstag wünschen, erklären wir euch jetzt.

Vom Tellerwäscher zum Millionär
Iris Berben hat sich ihren Erfolg selbst erarbeitet und war keineswegs immer so erfolgreich wie heute. Dreimal wurde sie von diversen Internaten geworfen, musste die sechste Klasse wiederholen und schließlich ohne Abitur abgehen. Ihr Weg in den deutschen Boulevard- und Entertainment-Himmel war steinig und schwer. Sie hat sich kontinuierlich nach oben gearbeitet, um zu der TV-Ikone zu werden, die sie heute ist.

Nach Auftritten in Kurzfilmen und kleineren Filmproduktionen wie Detektive wurde ein breiteres Publikum erstmals 1978 durch ihre Rolle der Chantal in der Fernsehserie Zwei himmlische Töchter auf Iris Berben aufmerksam. Dadurch, dass sie bei ihren frühen Engagements nie davor zurückgeschreckt, lieber zu viel als zu wenig Haut zu zeigen, sorgt sie für einigen Gesprächsstoff. Deutschlandweite Bekanntheit erreicht sie schließlich in der Comedy-Show Sketchup als Nachfolgerin von Beatrice Richter an der Seite des legendären Diether Krebs. Hier bricht sie erstmals aus alten Rollenklischees aus und zeigt ihr Talent für das Komische.

Von nun an geht es steil bergauf. In der zweiten Hälfte der 1980er Jahre wird Iris Berben Teil der Serie Das Erbe der Guldenburgs, die deutsche Antwort auf US-Glamourserien wie Dallas und Der Denver-Clan. Die Serie schlägt voll ein und ist einer der größten Serienerfolge des ZDF. Nun ist Iris Berben endgültig auf dem deutschen TV-Olymp angekommen und arbeitet mit TV-Ikonen wie Dieter Wedel zusammen. Gemeinsam mit Sohn Oliver entwickelt sie die Kommisarin Rosa Roth. Die von Oliver Berben produzierte Reihe ist bis heute eine der großen ZDF Krimi-Institutionen. Dazu spielt sie in einigen der größten deutschen Fernsehproduktionen wie Simmels Gott schützt die Liebenden oder Krupp – Eine deutsche Familie.

Neben ihren Fernseherfolgen lässt sie sich regelmässige Ausflüge auf die große Leinwand nicht nehmen. Gerade in ihren Kinofilmen zeigt sie, dass sie nicht auf einen Typ festzulegen ist. Egal ob als liebenswerte Familienmutter in Rennschwein Rudi Rüssel, in Buddenbrooks – Ein Geschäft von einiger Größe oder als Oberschurke im Kinderabenteuer Tiger-Team, es gibt keine schauspielerische Herausforderung, die Iris Berben scheut.

Unter den Kollegen ist sie hochgeschätzt und wurde vor Kurzem gemeinsam mit Bruno Ganz zur Präsidentin der Deutschen Filmakademie gewählt. Eine Position, die verdeutlicht, welchen nicht zu unterschätzenden Einfluss Iris Berben auf das deutsche Film- und Fernsehbusiness hat.

Eine Frau mit zwei Gesichtern
Auch wenn sie oft auf ihr Image der attraktiven und zugleich reifen Frau reduziert wird, hat sie doch in ihrem Oevre ein breites Rollenspektrum vorzuweisen. Dass ihr altes Image sie trotz allen Wandlungen nicht loslässt und sie regelmäßig in weniger seriösen Medien auftaucht, liegt auch daran, dass sie selbst immer wieder gern mit diesem Image kokettiert. Sie zieht sich aus für Playboy und Penthouse und lässt auf allen Kanälen ihr Höschen für eine Werbekampagne von Premiere aufblitzen. Dabei existiert neben der Schauspielerin noch eine ganz andere, sozial engagierte Iris Berben. Seit ihrem ersten Israelbesuch 1967 lässt sie das Land nicht mehr los. Sie setzt sich bis heute gegen Antisemitismus und für den deutsch-israelischen Dialog ein. Für dieses Engagement wird sie vom Zentralrat der Juden mit dem Leo-Baeck-Preis ausgezeichnet.

Mehr als 100 Filme hat La Berben gedreht, wurde mit dem Bambi geehrt, dem Grimme-Preis, dem Bundesverdienstkreuz. Damit ist sie die Grande Dame der öffentlich-rechtlichen Fernsehunterhaltung. Sicher ist, ruhig wird es um Iris Berben auch nach ihrem 60. Geburtstag wohl nicht werden.

Hier eine der Perlen ihrer TV-Karriere:

Das könnte dich auch interessieren

Angebote zum Thema

Kommentare

Aktuelle News