Schon seit einer Weile machen sich die Chefs der großen TV-Sender in den USA Sorgen um die Zukunft des Fernsehens. Nicht nur die Konkurrenz von Seiten der Streaminganbieter schürt die Zukunftsangst der Fernseh-Bosse, auch die schier unglaubliche Anzahl an produzierten Inhalten könnte zum Problem werden. Wie der Hollywood Reporter berichtet, hat FX-Chef John Landgraf jetzt eine Liste vorgestellt, die alle im letzten Jahr im amerikanischen Fernsehen gelaufenen Primetime-Serien aufzählt. Demnach gab es 2015 sage und schreibe 1.415 Fernsehserien, darunter 412 eigenproduzierte fiktionale Serien und noch mehr Dokus, Reality-Shows und eingekaufte Programme.
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Die Debatte um die „Fernseh-Blase“ stieß Landgraf bereits im Sommer letzten Jahres an, als er auf der Sommertour der Television Critic's Assosiation von der Unmöglichkeit sprach, einen Überblick über die unglaubliche Menge an eigenproduzierten Serien zu behalten. Insbesondere für die Qualität der Programme müsse das auf die Dauer zum Problem werden (via Hollywood Reporter ):
Es ist einfach zu viel Fernsehen. Meine Einschätzung ist, dass wir 2015 oder 2016 die Spitze der TV-Produktion in Amerika erreichen werden und dass wir dann in den kommenden Jahren einen Rückgang verzeichnen werden. […] Als jemand, der jeden Tag hart daran arbeitet, ein tolles Programm zu machen und immer noch fast jedes Drehbuch liest und jeden Rohschnitt von jeder Episode sieht, die auf unserem Sender läuft, kann ich sagen, dass es meiner Meinung nach unmöglich ist, bei zu vielen Sendungen die Qualitätskontrolle zu gewährleisten.
Wie der Hollywood Reporter weiter berichtet, nutzte Landgraf eine Presseveranstaltung im Rahmen der Television Critics Association's Wintertour nun, um seine Vorhersagen zum Rückgang der Produktion noch einmal zu untermauern und um klarzustellen, dass es ihm nicht darum ginge, Angst und Schrecken zu verbreiten, sondern darum, dass die Gesundheit und Zukunftsfähigkeit der Branche kontrolliert würde:
Ich sage nicht, das mehr Fernsehen allgemein bedeutet, dass es nicht auch mehr gutes Fernsehen geben kann. Ich sage nur, dass es von einem Unternehmensstandpunkt aus schwieriger wird, neue Sendungen auf dem Markt zu etablieren und dass es für die Zuschauer schwieriger wird, gute Shows zu sehen.
Laut der FX-Liste konnte sogar im letzten Jahr schon ein leichter Rückgang an ausgestrahlten TV-Sendungen festgestellt werden. So gab es laut FX 2014 mit 1.517 TV-Serien sogar noch 100 Sendungen mehr als im darauffolgenden Jahr. Hier könnt ihr euch die vollständige Liste mit den 1.415 Einträgen von 2015 ansehen:
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