Mathieu Kassovitz verfällt dem Gigantismus

21.08.2008 - 16:29 Uhr
Vin Diesel (Toorop) und Mélanie Thierry (Aurora) kämpfen nicht nur ums Überleben
Vin Diesel (Toorop) und Mélanie Thierry (Aurora) kämpfen nicht nur ums Überleben
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Vin Diesel und eine Kampfnonne retten die schöne Jungfrau

Mathieu Kassovitz, der Schauspieler aus Die fabelhafte Welt der Amelie und Regisseur von Die purpurnen Flüsse, mausert sich zum neuen Luc Besson Frankreichs. Mit Babylon AD verfilmt der gefragte Jungregisseur, der 1995 mit La Haine sein Regiedebüt vorlegte, den französischen Science-Fiction-Roman „Babylon Babies“ von Maurice G. Dantec. Vin Diesel, den man aus Blockbustern wie Triple X oder The Fast And The Furious kennt, spielt die Hauptrolle in der französisch-amerikanischen Koproduktion. Dies ist nicht das erste Mal, dass Mathieu Kassovitz in den USA arbeitet. Schon 2003 hatte ihn Produzent Joel Silver für Gothika über den großen Teich geholt, der allerdings floppte.

Mit Kameramann Thierry Arbogast, der u.a. für die kraftvolle Visualität von Das fünfte Element verantwortlich zeichnet, widmet sich Mathieu Kassovitz nun dem Genre des dystopischen, postapokalyptischen Science-Fiction-Films. Dafür erhielt er ein Budget von immerhin 60 Mio. Dollar. Allerdings war die Produktion bereits von Anfang an problematisch: Die Dreharbeiten sollten in Prag stattfinden, wo im Winter 2007 allerdings nicht genügend Schnee fiel. So musste die Produktion nach Island und Schweden verlagert werden. Durch die Zeitverschiebungen kollidierten die Studiodrehpläne wiederum mit Prinz Kaspian, sodass die Darsteller ein zweites Mal nach Hause fahren mussten. Vier Wochen zu spät und mit 10. Mio Dollar mehr wurde Babylon AD schließlich fertiggestellt und kommt im September in die Kinos.

Der skrupellose Söldner Toorop (Vin Diesel) fristet irgendwo in Kasachstan sein Dasein, als er von Gangsterboss Gorsky (Gérard Dépardieu) den Auftrag erhält, die mysteriöse Aurora (gespielt von Shootingstar Mélanie Thierry ) von Russland nach New York zu eskortieren. Das Mädchen, das sein Leben lang in einem Kloster wohnte, wird von einer Nonne verfolgt, die Kampfkunst auf höchstem Niveau beherrscht. Keine geeignetere als Michelle Yeoh wurde für diese Rolle engagiert. Doch Toorop erkennt, dass Aurora nicht das ist, was Gorsky vorgab. Anscheinend verfügt sie über hellseherische Kräfte, die der geheimnisvollen Hohenpriesterin – Charlotte Rampling – dienlich sein sollen. Heerscharen von Feinden setzen alles daran, die Ausreise Auroras in die USA zu verhindern.

Ob euch Babylon AD gefällt, könnt ihr ab dem 11. September im Kino beurteilen. Die französischen Kritiken fielen ziemlich negativ aus. Von “Gigantismus” ist die Rede, von “Streitereien im Produktionsteam”. Mathieu Kassovitz reiste jedenfalls noch vor den Pressevorführungen nach Neukaledonien aus, wo er sein nächstes Filmprojekt (L’ordre et la morale, 2009) verwirklichen wird. Hier der Trailer zu Babylon AD:

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