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KUNG FU PANDA 3 - Kritik & Analyse

21.03.2016 - 00:00 UhrVor 8 Jahren aktualisiert
Kung Fu Panda 3Twentieth Century Fox of Germany GmbH
Kung Fu Panda 3 ist ein aufschlussreicher Film mit Hinblick auf die neue Wirtschaft und die Kooperation zwischen den USA und China, meint Wolfgang M. Schmitt jun. in seiner Filmanalyse.

Neben einer Ideologie verfolgen viele Filme auch eine geopolitische Strategie. Ein Musterbeispiel dafür ist Kung Fu Panda 3, der tatsächlich eine amerikanisch-chinesisch Produktion ist, was ja bei einem Animationsfilm, der auf keine Drehs an realen Schauplätzen angewiesen ist, überhaupt nicht nötig wäre. Dahinter steckt aber ein Kalkül, das man schon längere Zeit in Hollywood beobachten kann. Der westliche Kinomarkt ist erschöpft, das Kino verliert an Relevanz und meist nur noch Mega-Blockbuster, die schon fast Jahre vorher beworben und beschworen werden, können für den erwünschten Erfolg sorgen. Immer lauter wirbt man, immer mehr Blockbuster drängen ins Kino und versprechen das Kinoerlebnis des Jahres zu sein.

In China aber sieht die Welt anders aus und dort kann Hollywood noch expandieren und zugleich ist es wohl auf lange Sicht besser mit einem Konkurrenten zu kooperieren, anstatt ihn zu bekämpfen. Und dafür ist Kung Fu Panda 3 der perfekte Film, vor allem auf der inhaltlichen Ebene, denn Dreamworks Animation hat sich hier stark von der fernöstlichen Philosophie prägen lassen, vor allem von dem militärischen Traktat „Die Kunst des Krieges“ von Sunzi, das sich wiederum nicht nur in China großer Beliebtheit erfreut. Beinahe kein Management-Seminar kommt ohne dieses 2500 Jahre alte Werk aus und es wird von erfolgreichen Unternehmern im Silicon Valley erzählt, dass sie, wenn sie Besuch von chinesischen Investoren erhalten, dieses Werk gerne demonstrativ auf dem Schreibtisch platzieren. War der drollig-blöde Panda in den beiden Teilen zuvor noch die typische Verkörperung eines postdemokratischen Politikers – Silvio Berlusconi und Donald Trump lassen grüßen –, ist der Panda nun zu einem ebenso typischen Vertreter der neuen Wirtschaft mutiert und erinnert bisweilen an die Zeichentrickvariante vom The Wolf of Wall Street.

Gerade Kinderfilme, das zeigte sich in letzter Zeit, ich erinnere an Alles steht Kopf, sind hochideologisch aufgeladen und alles andere als harmlos. Ihre vorgegaukelte Harmlosigkeit ist das Perfide an ihnen.

Mehr dazu im Video!

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Kino anders gedacht. Wolfgang M. Schmitt jun. beleuchtet für seinen YouTube-Kanal “Die Filmanalyse” aktuelle Großproduktionen aus einer etwas anderen Perspektive. Er will mit seinen provokanten Kritiken die Ideologie Hollywoods offen legen, die sich mal offensichtlich, mal im Verborgenen, aber in aller Regel unfreiwillig in den Blockbustern des Kinos auftut. Schmitt jun. schreckt bei seinen oft polarisierenden Analysen auch vor den großen Theorien und Denkern aus Vergangenheit und Gegenwart nicht zurück und sorgt damit immer für kontroverse Diskussionen.

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