Er ist ein Nudelsuppen-Lehrling. Allein schon diese Stellung im Restaurant seines Onkels sagt alles über Po, den dicklichen, trägen, faulen, gefräßigen, Sprüche klopfenden Panda-Bären. Aber beim Nudelsuppen-Kochen und heimlichen Naschen in der Vorratskammer darf auch ein Panda träumen, etwas von großen Kämpfen gegen das Böse, von raffinierten Kampftechniken, die es ganz leicht machen, seine nörgelnden Kritiker verstummen zu lassen. Und aus den Träumen wird – wie es so ist in den Dreamworks-Animationsfilmen – Wirklichkeit. Das Schicksal hat nämlich Großes vor mit Po: Er ist der “Erwählte”, der den Frieden sichern muss. Also zieht er gegen den machtgierigen Schneeleoparden Tai Lung in die Schlacht …
Beim diesjährigen Filmfestival in Cannes feierte Kung Fu Panda seine Weltpremiere und die Kritiker waren begeistert. Besonders lobten sie die Verweise auf klassische Martial-Arts-Filme. Sie fühlten sich an Bruce Lee erinnert, dachten an den frühen Jackie Chan, an solch Meisterwerke wie Tiger & Dragon von Ang Lee und natürlich fiel auch der Titel Karate Kid, denn in Kung Fu Panda gibt es auch ein klassisches Schüler-Mentor-Verhältnis. In den Kampfsport-Szenen sind die Animationen derart dynamisch und beweglich, sodass der Zuschauer nicht mehr aus dem Staunen herauskommt. Schwerkraft? Nie gehört!
Natürlich ist der Trickfilm auch pädagogisch wertvoll, denn einmal mehr besinnt sich ein typischer “Anti-Held” auf seine Stärken, entwickelt Selbstbewusstsein und wird zum Helden. Dass er plump, dick und unbeholfen ist, stört dann gar nicht mehr: Seine Seele ist voller Schönheit und Anmut. Das ist keine neue Botschaft, die sich die Filmemacher da ausgedacht haben, aber wer von den vielen Millionen kleinen Zuschauer sollte es ihnen übel nehmen. Sie werden immerhin mit viel Tempo, sprühendem Witz und schwungvollem Slapstick unterhalten. Spannung kommt ebenso dazu wie wunderbar animierte Landschaften und Figuren sowie brillante Synchronsprechern. In den USA ist passenderweise Black Jack der Po, in Deutschland leiht ihm Hape Kerkeling seine Stimme. Zweifach gute Wahl und wahrscheinlich bietet Kung Fu Panda sommerliche Zerstreuung, wie sie sein sollte.