Leah Remini ... Was macht eigentlich der King of Queens-Star?

14.08.2016 - 08:50 UhrVor 7 Jahren aktualisiert
Leah Remini in King of QueensCBS
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An der Seite des King of Queens wurde Leah Remini bekannt. Nach dem großen Erfolg der Sitcom auch hierzulande wurde es jedoch still um die Schauspielerin. Ein Blick auf die gebürtige New Yorkerin und gefallene Königin.

Leah Remini war einst eine Königin. An der Seite von King of Queens Kevin James spielte sie zwischen 1998 bis 2007 die Frau des plumpen, liebenswerten Kurierfahrers Doug Heffernan in der noch heute populären Sitcom von CBS. Ihre Gage betrug zwischenzeitlich rund 400.000 US-Dollar, was sie zu den bestbezahlten Seriendarstellerinnen ihrer Zeit machte. Manch einer munkelt gar, dass sie und James zur Mitte der 00er-Jahre die am besten verdienenden Schauspieler in einer TV-Serie waren. Ihre Figur Carrie Heffernan ergänzte sich durch ihr herrisches, bestimmendes Temperament "harmonisch" mit ihrem Serienpartner und zeigte zugleich Jerry Stiller in der Rolle ihres eigensinnigen Vaters Arthur die von Wortwitz und Situationskomik geprägte Stirn.

Queen Leahs Popularität war über Jahre hinweg auch außerhalb der USA, wie hier in Deutschland, auf einem hohen Niveau. Noch heute läuft die Serie, die sie berühmt machte, auf den Spartensendern RTL Nitro und TNT Comedy - täglich. Nachdem 2007 allerdings mit der erstmaligen Ausstrahlung Schluss war, wurde es still um Leah Remini. Größere Rollen blieben aus und ihr letzter Auftritt in einem Kinofilm ist mit Todd Phillips' (Hangover-Reihe) Old School auf das Jahr 2003 datiert.

Angesichts dessen liegt die Erkenntnis nahe, es handle sich bei Leah Remini um eine gefallene Königin.

So lasset uns reden

Lässt man den Blick auf die Filmografie der Darstellerin schweifen, scheint sie durch Auftritte in diversen, in hiesigen Gefilden eher unbekannten, Fernsehfilmen und Comedy-Serien "gut" dabei zu sein. So spielte sie u. a. 2005 eine Gastrolle in Fat Actress von und mit Kirstie Alley, welche wiederum einen Auftritt in King of Queens als Immobilienmaklerin auf zwanghafter Diät absolvierte. Die Showtime-Serie wurde nach nur einer siebenteiligen Staffel abgesetzt. Auf ebenfalls nur sieben Episoden brachte es ABCs Comedy-Serie In the Motherhood von 2009. Auch hier spielte Leah Remini nur eine untergeordnete Nebenrolle. Ein vorsichtiger Lichtblick: In TV Lands Sitcom The Exes (2011 - 2015) gehörte sie zwar nicht zur Stammbesetzung, spielte aber einen wiederkehrenden Part.

The Talk

Ins tägliche Rampenlicht kehrte sie dagegen erst 2010 zurück, als Teil der Ur-Besetzung von The Talk. In der täglichen, morgendlichen Talkshow von CBS plauderte sie kaffeeschlürfend mit Kolleginnen wie Sharon Osbourne (Jake und die Nimmerland Piraten) im Stile eines aufbereiteten Smalltalks über dies, das, jenes und irgendwie nichts. Eine Ansammlung von Anekdoten, zu der auch eine mehr oder minder erheiternde Gesangsdarbietung von Gloria Gaynors I Will Survive mit Ko-Talkerin Holly Robinson Peete (Mike & Molly) gehörte, inklusive Einsatz einer trashigen Greenscreen-Animation. Nach einer Staffel war für Leah Remini auch hier Schluss. Sie wurde gefeuert.

"Nun bist du mein Feind" - Kirstie Alley, Schauspielerin und Scientologin

2013 folgte der große Knall. Leider mit einem Kapitel aus ihrem Privatleben. Seit ihrem neunten Lebensjahr war Leah Remini Mitglied der gemeinhin als Sekte angesehenen Glaubensgemeinschaft Scientology. Während die in Los Angeles lebende Schauspielerin die Organisation 2005 noch verteidigte und deren Kritiker sinngemäß als unwissend bezeichnete, erfolgte 2013 der Bruch. Angesichts diverser Methoden wie dem Verbot kritischer Fragen, trat sie aus der Sekte aus. Als die Frau von David Miscavige, Kopf von Scientology, 2007 verschwand, wagte Remini es, nach ihrem Verbleib zu fragen.

Einstige Weggefährtin: Kirstie Alley in Kirstie

Die sich selbst als Kirche bezeichnende Organisation warf Leah Remini vor, es ginge ihr nur um einen PR-Coup. In Kirstie Alley verlor sie eine Ex-Kollegin, die klare Worte für die Entscheidung fand und die Akteurin in Howard Sterns Radioshow als "abscheuliche, bigotte Person" bezeichnete, die "mein Feind" sei. In Filmemacher Paul Haggis, der selbst 35 Jahre lang Mitglied der Sekte war, fand sie dagegen einen prominenten Unterstützer, der ihr in einem offenen Brief an den Hollywood Reporter dankte, als er selbst der "Gemeinschaft" den Rücken kehrte.

Hinab in die Abgründe des Reality-TVs

Der Regisseur von L.A. Crash bezeichnete Leah Remini in seinem Schreiben als eine Person mit "enormer Integrität und Leidenschaft". Über die Zeit in der Sekte (und Hollywood) schrieb sie zwischenzeitlich ihre 2015 veröffentlichten Memoiren Troublemaker: Surviving Hollywood and Scientology. Leider verhalf ihr aber auch dieser Schlussstrich unter diesem Kapitel ihres Lebens zu keinem Erfolg.

"Weltlicher Ruhm ist nichts als ein Atem des Windes, der mal hierhin und mal dorthin haucht [...]" - Dante Alighieri

Bedauerlicherweise trieb die nachlassende Brise Leah Remini in die Abgründe des Reality-TV. In TLCs Leah Remini: Meine verrückte Familie und ich öffnete sie die Pforten in ihr Privatleben und trat damit in die ausgetretenen Pfade der Osbournes, von Anna Nicole Smith und Co. Es ist ein peinliches und trauriges Schauerspiel zugleich. Von einer Frau, die nicht nur ein ungemeines, leichtfüßiges komödiantisches Talent besitzt, sondern auch fähig war, auf dem bisherigen Zenit ihrer Popularität in King of Queens zu berühren. In einem Format, das unterhielt, in dem es allerdings nur in selteneren Fällen um mehr ging als Übergewicht, die Wahl des Fernsehprogramms oder die Samstagabendgestaltung.

Leah Remini: Meine verrückte Familie und ich

Heute folgt Leah Remini ganz dem Zeitgeist einer vernetzten Welt und ist aktiv bei Facebook  mit über 900.000 Likes. Zudem nutzt sie Instagram  und erreicht auf Twitter  rund 400.000 Follower. (Stand: 13.08.2016)

Möge die nahe Zukunft mehr für sie bereithalten als den schmutzigen Boden des Showgeschäfts.

Was sagt ihr zu Leah Remini?

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