Lehrstück in Rosa: Prinzessin Lillifee

26.03.2009 - 09:15 Uhr
Prinzessin Lillifee
Universum Pictures
Prinzessin Lillifee
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Das Reich von Prinzessin Lillifee verliert seine Farbe: Das geht doch nicht, oder?

Wer eine kleine Tochter hat oder Freunde, die eine haben, weiß: Rosa ist bei den Mädels in und bei Kleidern in irgendeiner anderen Farbe gibt es Geschrei. Natürlich will auch jedes kleine Mädchen eine Prinzessin sein, mit rosa Kleidchen, Zauberstab und Wangenglitzer. Allen, die diese Rosa-Phase gar nicht gut finden, sei gesagt: Sie vergeht, aber sie ist auch sehr intensiv und so wird ein Kinobesuch an diesem Wochenende wohl mitinbegriffen sein.

Zu Rosa gehört nämlich auch Prinzessin Lillifee. Sie verfügt über das Feenreich Rosarien, in dem volle Harmonie herrscht. Mit Schweinchen Pupsi kümmert sich die Prinzessin um ihr Reich, damit auch alles schön glänzt, zufrieden und glücklich ist. Aber auf einmal wollen Elfen, Trolle, Kobolde und Meerjungfrauen das Land verlassen, weil es Feen gibt, die nur Unruhe stiften. Das ganze Feenreich droht ins Chaos zu stürzen. Also ist es an dem Staatsoberhaupt, die Sache in die Hand zu nehmen. Aber auch hier gibt es keine guten Nachrichten: Prinzessin Lillifee ist verzweifelt und das hat schreckliche Folgen: Denn je mehr sie die Hoffnung verliert, umso schneller schwinden ihre Zauberkräfte. Kurz bevor sie vollkommen mutlos aufgeben will, hat sie jedoch eine tollkühne und clevere Idee.

Eltern gibt Kathrin Häger im film-dienst den Hinweis, dass sich Lillifee auf Staatsebene mit ähnlichen Problemen und Bewältigungsstrategien konfrontiert sieht wie die Mädchen im beengten Sammelsurium eines Kindergartens. "Trotz des Kitsch-Potenzials durch den oberflächlichen Verschönerungswahn, mit dem Lillifee ansonsten Rosarien “heimsucht”, geht es in der kindgerecht reduziert und humorvoll gehaltenen Geschichte um Zusammenhalt, Toleranz und den Einsatz für andere."

Dagegen sieht Brigitte Preißler in der Morgenpost diese ganze Rosa-Mädchen-Welt durchaus kritisch. “Soziale Gegensätze werden einfach durch ein wenig Spiel und Tanz aus der Welt geschafft, und zwar mit Hilfe der von keinerlei Dissonanz getrübten Filmmusik von Wolfgang Simm. Im Film sind alle glücklich mit diesem diktatorischen Entertainment. Es bleibt ihnen auch gar nichts anderes übrig, denn sonst müssten sie wohl nach Blutopia emigrieren – eine Art Parallelgesellschaft, in der die Rosarier Unzufriedene und Dissidenten gettoisieren.”

Wer also am Wochenende ins Kino gehen muss, sehe dies als Lehrstück in Rosa!

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