Lost - Viele Menschen auf 'ner komischen Insel

19.04.2011 - 08:50 Uhr
Lost
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Es war 2004 als ein Flugzeug zusammen mit einigen Überlebenden auf einer mysteriösen Insel abstürzt. Einer wirklich mysteriösen Insel.

Viel wurde diskutiert über Lost in den vergangenen Jahren, Morddrohungen gegen J.J. Abrams ausgesprochen und die unglaublichsten Theorien um die Serie entwickelt. All dies hat der Faszination keinen Abbruch getan, auch wenn sich die Lager in Hasser und Fans teilen. Ich zähle mich persönlich, trotz des ziemlich ernüchternden Endes, eher zu den Fans der Serie.

Alles der Reihe nach – Irgendwie
Da stürzt also ein Flugzeug auf dem Weg von Sydney nach Los Angeles am Anfang von Staffel 1 auf einer einsamen Insel ab. An Bord befinden sich die unterschiedlichsten Persönlichkeiten, vom familiär geplagten Arzt und Rückenspezialist Dr. Jack Shepard (Matthew Fox) über die flüchtige Mörderin Kate Austen (Evangeline Lilly) zu James “Sawyer” Ford (Josh Holloway) und dem zu Beginn querschnittgelähmten und später wieder lauffähigen Abenteurer Johnathan „John“ Locke (Terry O’Quinn). Dazu gesellen sich etliche weitere wichtige und weniger wichtige Charaktere, die insgesamt eine breite Masse an spannenden Figuren ausmachen, die nach dem Absturz auf der Insel gefangen und auf sich gestellt sind. Inspiriert durch den Literaturklassiker “Herr der Fliegen” und dem Film Cast Away – Verschollen schufen die Produzenten J.J. Abrams und Damon Lindelof eine dichte und spannende Serie, die den Zuschauer innerhalb von kurzer Zeit in seinen Bann zog. Leider aber auch viele nach einigen Staffel von Lost wieder abschreckte und so zu einem gespaltenen Thema wurde.

Worum geht es denn nun eigentlich?
Diese Frage stellen sich wahrscheinlich nicht nur die Figuren von Lost, sondern auch alle Zuschauer. Und teilweise habe ich auch das Gefühl, das selbst die Verantwortlichen der Serie dies zeitweise nicht so ganz wussten. Nach dem Absturz von Oceanic 815 sind die Überlebenden auf sich allein gestellt und müssen auf der Insel sowohl auf ihre Rettung warten, als auch um ihr Überleben kämpfen. Da zieht zum Beispiel ein unheimliches Wesen, das zeitweise als das “schwarze Rauchmonster” bezeichnet wurde, durch den Urwald zieht und tötet Menschen. Auch scheinen sie nicht allein auf der Insel zu sein, da sich schnell heraus stellt, dass es noch “Die Anderen” gibt, die Überlebende, speziell Kinder und Schwangere, entführen. Und Eisbären sind auch noch auf der Insel. Warum auch immer?!

Die erste Staffel von Lost spielt hier nun hauptsächlich mit den Konflikten innerhalb der Gruppe und dem Aufbau eines mehr oder weniger gesellschaftlichen Systems. Hier gibt es Freund- und Feindschaften, harte Rivalitäten und Auseinandersetzungen. Jack Shepard bildet den unfreiwilligen Anführer, der sich stets mit Locke und Sawyer auseinander setzen muss. Locke sieht in der Insel etwas Spirituelles, weil er seit dem Absturz wieder laufen kann. Auf einem seiner vielen Streif- und Jagdzüge über die Insel entdeckte er dabei den Eingang zu einer unterirdischen, bewohnten Forschungsstation, die über die ganze Insel verteilt, Forschungen anstellte. Und dann gibt es auch noch diese komischen Zahlen 4-8-15-16-23-42, die ich keinem als Lottozahlen empfehlen würde!

Natürlich teilt sich die Gruppe in verschiedene Lager. Da sind die Einen, die unbedingt und für jeden Preis von der Insel weg wollen und jene, die in der Insel etwas Besonderes sehen und Alles dafür geben, dort bleiben zu können. Natürlich darf auch die Liebe nicht fehlen, sodass sie über alle Staffeln ein Dreiecks-Frage zwischen Jack, Kate und Sawyer zieht.

Die weiteren Staffeln nehmen sich dann immer mehr anderen Themen an und entwickeln sich weg von dem ursprünglichen “Was würdest du tun, wenn du mit Anderen auf einer einsamen Insel gestrandet bist” – Thema, hin zu den mystischen Elementen der Serie, die laut J. J. Abrams von vorn herein gewollt waren. Das mag bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auch sehr spannend und, solange es einleuchtend erklärt wird, auch nachvollziehbar sein. Aber leider gibt es im weiteren Verlauf der sechs Staffeln immer mehr Elemente, die in die Entwicklung der Geschichte einflossen, die dem Ganzen einen sehr merkwürdigen, aber doch unterhaltsamen Charakter gaben. Egal ob dies Zeitsprünge in die Vergangenheit und Zukunft, die Frage nach Gut und Böse, magnetischen Kraftfeldern, wechselnden Persönlichkeiten, Raum-Zeit-Verschiebungen und ähnliches sind.

Absurd, aber trotzdem süchtig-machend
Ich – als nicht gerade großer Fan von Serien – fühlte mich aber echt gedrungen weiter zu gucken, da der Zuschauer schon mitfiebert und überlegt, wie es weiter gehen könnte. Toll finde ich an Lost, dass die Zeichnungen der Figuren wahnsinnig gut von statten gehen und ich als Zuschauer hin und her gerissen wurde. Die Figuren sind teilweise mit solche starken Konflikten ausgearbeitet. Auch ist es wirklich toll zu sehen, wie alle Figuren irgendwie auch zusammen hängen und in der Vergangenheit miteinander zu tun hatten. Da die Handlung auch noch über verschiedene Zeitebenen hindurch erzählt wird, musste ich schon aufpassen, nichts zu verpassen, da ich ansonsten extrem aufgeschmissen war. Die Figuren werden allesamt in den ersten Staffeln mit Rückblenden (Flashbacks) erklärt, während im weiteren Verlauf der Serie auch noch Flashforwards und Flash-Sideways dazu kommen, und mit alternativen Handlungssträngen arbeiten. Etliche versteckte und offensichtliche Anspielungen auf popkulturelle Themen fließen nebenbei auch noch mit ein und geben dem Ganzen einen echt runden Schliff.

Wie erzählt man von einer Serie, ohne irgend etwas zu verraten?
Ihr seht schon, dass ich hier extrem um den heißen Brei herum rede, um den gewillten potenziellen Zuschauern nicht zu viel zu verraten. Bei einer Serie wie Lost ist dies nur sehr schwierig, weil schon durch kleinste Hinweise Dinge verraten, die im weiteren Verlauf sehr ärgerlich sein können. Ich kann nur jedem raten, sich einmal darauf einzulassen und mit den großartigen Figuren in spannenden Folgen mitzufiebern und zu sehen, was es mit der Insel wirklich auf sich hat.

Wie steht es um euch? Konntet ihr euch von Lost mitreißen lassen oder seid ihr bisher ohne die Mystery-Serie ausgekommen?

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