Mädchen Mädchen-Duo Martina und Monika Plura über die Neuauflage, den Dreh von Intimszenen und Teil 2

05.07.2025 - 10:00 UhrVor 24 Tagen aktualisiert
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Constantin Film
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Mädchen, Mädchen avancierte 2001 zu einem der größten deutschen Kultfilme. 24 Jahre später ist die Neuauflage im Kino zu sehen. Moviepilot hat zum Start mit Regisseurin Martina Plura und Kamerafrau Monika Plura gesprochen.

2001 schrieb Mädchen, Mädchen als eine der ersten deutschen Teenie-Komödien Geschichte. 24 Jahre später ist die Neuauflage im Kino zu sehen. Darin wird die Story von drei Freundinnen, Inken (Kya-Celina Barucki), Vicky (Julia Novohradsky) und Lena (Nhung Hong), für die aktuelle Generation in neuem Gewand erzählt.

Kurz vor dem Kinostart von Mädchen Mädchen haben Regisseurin Martina Plura und Kamerafrau Monika Plura der Moviepilot-Redaktion in Berlin einen Besuch abgestattet. Im Interview erzählten die Schwestern, welche Verbindung sie mit dem Original von 2001 haben, welche Änderungen ihnen besonders wichtig waren, wie man Sexszenen dreht und ob wir mit Mädchen Mädchen 2 rechnen dürfen. Dazu gaben sie uns einen kleinen Ausblick auf die 2. Staffel von Achtsam Morden.

Moviepilot: Seid ihr mit dem Mädchen Mädchen-Original aufgewachsen?

Martina Plura: Ja, das kann man so sagen. Wir waren gerade 15 Jahre alt und haben den Film gemeinsam im Kino geguckt. Es war genau die Zeit der Teenie-Komödien, davor gab es American Pie und Road Trip. Aber Mädchen, Mädchen war neben Harte Jungs für uns als Teenies die erste deutsche Komödie, die sich mit Themen wie Freundschaft, Orgasmus und Sex auseinandergesetzt hat. Das hat damals natürlich genau unseren Zeitgeist getroffen.

Wie kam die Idee, den Film jetzt noch mal neu aufzulegen und wie seid ihr zu dem Film gekommen?

Martina Plura: Der Film kam zu uns. Wir waren gerade noch mitten in der Arbeit an Achtsam Morden, was auch von Constantin Film produziert wird. Auf einmal kam da diese Anfrage zu Mädchen Mädchen. Ich habe sofort Mo [Anm. d. Red.: Monika Plura] angerufen, denn sie ist nicht nur meine Zwillingsschwester, sondern auch meine Kamerafrau. Ohne das Drehbuch zu lesen, wusste ich direkt, was Mädchen Mädchen ist, und habe mich wirklich riesig gefreut. Für uns war das damals ein Kultfilm. Jetzt in diese Fußstapfen zu treten, ist toll.

Mir fielen auch direkt ein paar Dinge ein, die man inzwischen anders erzählen würde. Wie ist überhaupt der Zeitgeist heute in der Geschichte? Also wusste ich schon, ohne dass ich das Drehbuch gelesen habe, dass ich da Bock drauf habe. Auch weil es von der gleichen Firma wie damals produziert wird, Olga Film mit Viola Jäger.

Monika Plura: Was mir total im Kopf geblieben ist, ist die legendäre Fahrradszene. Als mir Martina von der Anfrage erzählt hat, entstand direkt visuell diese Szene in meinem Kopf und ich habe mich gefragt, wie man das heutzutage zeigen würde und wie wir das zeigen wollen.

Martina Plura: Ich weiß noch, dass wir damals das mit dem Kondom auf dem Kopf aufblasen, selbst ausprobiert haben. Das war auch etwas, was im Originalfilm als Szene aufgetaucht ist.

Monika Plura: Das haben wir auch letztes Jahr in der Vorbereitung für den Dreh mit dem ganzen Team ausprobiert. Da saßen wir in der großen Produktionsbesprechung und haben die Uhr gestoppt. Ganz viele haben mitgemacht und wir haben geschaut, wer es am schnellsten schafft.

Also der Cast und die Crew zusammen?

Martina Plura: Genau, nicht nur für den Fun-Faktor, sondern auch um so ein bisschen die Scheu davor zu nehmen, weil es schon etwas unangenehm sein kann, das vor dem ganzen Team machen zu müssen.

Wie seid ihr generell da rangegangen, den Film ins Jahr 2025 zu bringen? Ihr habt ja einige Änderungen vorgenommen, sowohl inhaltlich als auch in der Inszenierung und auf Humorebene.

Martina Plura: Vom Drehbuch her ist einiges ähnlich, aber es sind auch einige Dinge neu oder ergänzt. Weil wir beide unsere komplette Jugend im Freibad verbracht haben, war der Gedanke, ob man, statt der Rahmenhandlung mit dem Volleyballturnier, die im Original vorkam, die Geschichte ins Freibad verlegt.

Monika Plura: Was für mich auch visuell den größeren Reiz ausgemacht hat. Hier ließen sich viel schönere Bilder für den Hot Girl Summer finden.

Martina Plura: Dann gab es ein paar Änderungen, auch fernab davon, wie man eine Geschichte neu erzählt. Unsere drei Hauptfiguren haben alle die dieselben Namen wie im damaligen Film: Inken, Vicky und Lena. Aber wir haben sie anders besetzt. Unsere Lena hat einen vietnamesischen Background, das war uns wichtig. Wir haben auch eine trans Figur, die mitspielt. Das war uns auch wichtig, ohne es explizit anzusprechen, um es als Normalität zu setzen.

Gerade bei den Mädels war es uns wichtig, dass wir dreidimensionale Figuren schaffen. Es ging damit los, Steckbriefe zu schreiben und zu überlegen, ob sie beispielsweise ein Haustier haben. Was ist der Kosmos, in dem sich eine Inken bewegt? Was ist der Kosmos, in dem sich eine Vicky bewegt? Und wo bewegt sich eine Lena? Das kennt man auch selbst: Jeder Mensch tickt anders und trotzdem sind so unterschiedliche Menschen die eigenen besten Freunde. Wir wollten diese Individualität zeigen und eine andere Identifikation für Zuschauer:innen schaffen, die dann sagen: “Ich knüpfe vielleicht irgendwie mehr an der Vicky an” Die anderen sind schüchtern und sagen: “Nee, also die Vicky, die ist mir vielleicht too much. Ich hab dann eher Connections mit der Lena.”

Was im Vergleich zum Original außerdem hinzugekommen ist, ist das Thema der Selbstakzeptanz. Cheyenne gibt es immer noch als Antagonistin. Inken wird von ihr gemobbt, weil sie nicht so große Brüste hat. Aber es geht darum, damit nachher selbst umzugehen und zu sich zu stehen. Also es geht jetzt nicht nur um den Orgasmus, wie man es vielleicht im Kopf hat, wenn man sich an das Original zurückerinnert. Es war uns ganz wichtig, darüber hinaus alle Themen, die dich als Teenie irgendwie interessieren und mit denen du dich beschäftigst oder zu kämpfen hast, anzusprechen. Und dann natürlich auch hier und da unterschwellig was mitgeben zu können, ohne zu sehr den Zeigefinger zu erheben.

Monika Plura: Zudem war im Original Social Media noch kein so großes Thema wie heute. Dadurch vergleicht man sich selbst viel mehr und denkt, “Ah guck mal, die sieht viel besser aus und kann so viel mehr als ich". Was aber natürlich alles gar nicht immer real ist, mit irgendwelchen Filtern usw. Das war auch ein Punkt, der neu dazugekommen ist.

Martina Plura: Und Vicky merkt, dass sie auf Frauen und auf Männer steht. Es geht nicht um: “Entweder das eine oder das andere”. Wir wollten das mit einer Natürlichkeit erzählen, ohne dass es einen riesigen Talk dazu braucht. Es sollte einfach mitschwingen, wie das halt im Leben so sein kann.

Wie seid ihr an das Casting von Inken rangegangen? Die Ähnlichkeit zu Diana Amft ist ja schon auffällig. War das Absicht oder Zufall?

Martina Plura: Dass Diana Amft und unsere Kya-Celina Barucki, die Inken spielt, sich so ähneln, war Zufall. Lisa Stutzky hat das Casting wirklich toll gemacht, und wir haben lange gecastet. Viele Castingrunden haben erst mit der Frage angefangen, “Wer könnte eine mögliche Inken sein?” Und dazu haben wir parallel geschaut, wen wir für die anderen Figuren interessant finden.

Als wir in Einzelcastings dann irgendwann Favoritinnen für Inken hatten, mussten die jeweils in weiteren Konstellationscastings mit unseren Favoritinnen für die anderen Rollen zusammenspielen. Da haben wir wirklich gemerkt: Kya hat diese Fröhlichkeit, diese ansteckende Kraft. Sie hat genau dieses Paket mitgebracht, was eine Inken braucht. Und dann darf man nicht vergessen, dass es oft nicht nur um die Figur, sondern die Gruppe geht: Wie tickt die mit der anderen und wie ist das Match?

Konnten die Hauptdarstellerinnen auch inhaltlich einzelne Elemente in den Film mit einbringen?

Monika Plura: Film ist immer Teamarbeit und jeder macht sich Gedanken, gerade unser Cast. Da sind wir immer total offen für, dass jeder seine Gedanken in die Runde schmeißt. Jeder bereitet sich selbst vor und hat seine Vision, wie die einzelne Figur dargestellt ist oder wie die Szene an sich ist. Und wir haben sehr viel Zeit im Vorfeld zusammen verbracht. Damit man sich richtig kennenlernt, waren wir einen Tag zusammen im Vergnügungspark.

Martina Plura: Damit die Scheu abfällt …

Monika Plura: … und wir auch selbst wie so eine Mädelsgruppe sein können und man offen über alles sprechen kann. Dann haben wir sehr viele Proben in einem geschützten Raum gehabt, da waren auch nur Martina, ich und die Mädels.

Martina Plura: Wir hatten sowieso Whatsapp-Gruppen oder auch einzelne Kommunikation. Ich setze mich im Vorfeld mit jeder Schauspieler:in zusammen und bin total neugierig, was die einzelnen Gedanken von der anderen Seite zur Figur sind. Zum Beispiel hatte unsere Lena, die Nhung Hong, ein Bild vorgeschlagen, das mochte ich total. Das war ein Schuh von Converse mit einem kleinen Bild vorne drauf, dass Lena doch vielleicht auch ihren Schuh vorne bemalt hat. Da trifft man bei mir sofort auf offene Türen. Das hat sich auch mit meinen Gedanken ergänzt, Lenas Zimmer mit Bildern zu bepflastern und dass Zeichnen zu ihren Hobbys gehört.

Wir haben uns rege ausgetauscht und wie Mo schon sagt, ist es vor allem ein Teamding. Als Regisseurin versucht man, aus der eigenen Vision und allen Angeboten und Ideen, die kommen, die Rosinen rauszupicken. Das ist natürlich ein Geschenk, wenn einem da schöne Sachen angeboten werden.

Wie seid ihr an die Inszenierung gerade von den Intimszenen rangegangen? Das stelle ich mir sehr schwer vor.

Martina Plura: Total. Es gab eine Szene, die mich damals beim Mädchen Mädchen-Original gestört hat, wo man einfach zu lange auf eine Brust gehalten hat. Uns war wichtig, solche Dinge zu vermeiden. Wir wollten aber auch unsere eigene Sprache dafür finden.

Monika Plura: Bei der Bildgestaltung war mir vor allem Ästhetik wichtig, aber auch Platz für Fantasie. Denn es soll kein Porno oder so sein, sondern jeder soll sich darin selbst wiederfinden können und nichts soll explizit gezeigt werden. Die Szenen haben wir alle geprobt und später in einem Closed Set aufgenommen. Das heißt, dass nur ganz wenig Menschen am Set waren. Es gab keine Ausspielung, die es normalerweise gibt, wo jemand am Handy oder Tablet mitgucken kann.

Im Vorfeld habe ich sehr viele Stimmungsbilder gemacht, um den drei Hauptdarstellerinnen zu zeigen, wie wir uns das ungefähr vorstellen: Sehr viel mit Gegenlicht, mit dem Einsatz von Haze, Detailaufnahmen, die aber auch dem Publikum Raum geben, sich vorzustellen, was es da jetzt noch zu sehen gäbe. Und dass man eben nicht so draufhält, wirklich niemand Sorge haben muss und man den Film nachher auch stolz seinen Kindern zeigen kann.

Martina Plura: Es gibt keinen richtigen Sex im ganzen Film, das muss man auch klar sagen. Es gab einige spezielle Sachen, die hat unsere Intimitätskoordinatorin oder kurz “IC” genannt, mitgebracht hat, wie Unterhosen, die an der Seite nicht komplett geschlossen sind. Im Vorfeld wurde das ganze Drehbuch einmal in die Kategorien Gelb, Grün und Rot unterteilt. Das bedeutet, wir fragen uns erstmal immer, ob das kritische Szenen sind. Jede Szene, wo nackte Haut gezeigt wird oder wo es in der Drehbuchbeschreibung zu Sex kommt, war natürlich eine rote Szene. Gelb, wenn es zu einem Kuss kommt. Umarmung war Grün. Also selbst Umarmungsszenen standen zur Diskussion.

Da haben wir immer mit der Intimitätskoordinatorin Rücksprache gehalten. Wir haben uns im kleinen Kreis, das heißt sie, Mo, ich und die jeweiligen Darsteller:innen, im Vorfeld für Proben getroffen und dann haben wir erstmal ganz trocken über die Szene gesprochen. Danach haben wir in Zusammenarbeit mit der IC geguckt, wie man sich annähert. Ich erinnere mich, dass ein späterer Kuss zu Beginn erstmal nur mit Händen angefangen hat. Da meinten dann die Darsteller, “Können wir uns jetzt nicht einfach mal küssen?” “Ja, ich glaube, ihr dürft das jetzt.” Wir waren sehr, sehr vorsichtig mit allem.

Monika Plura: Auch dass dann teilweise ein Darsteller bei einer Sexszene auf so einem Ball rumhüpft und du denkst aber, sie ist darunter. Alles ist sowieso abgeklebt bis zum Gehtnichtmehr. Also Erotik ist da wirklich null vorhanden.

Martina Plura: Man kann da eigentlich wie von einer Art Mini-Choreographie sprechen. Man würde jetzt niemals den Darstellern sagen, “Jetzt macht einfach”, sondern es muss wirklich ganz genau im Vorfeld definiert sein: “Jetzt ist dein Arm hier, danach küsst du denjenigen am Hals.” Sodass Schritt für Schritt alles durchgegangen wird und jeder weiß, wie es abläuft.

Monika Plura: Es hätte auch ein Codewort gegeben, wenn jemandem etwas zu viel gewesen wäre. Es kam nie zum Einsatz, aber es war klar, dass die Szene auch zu jeder Zeit abgebrochen werden kann.

Wie kann man sich die Zusammenarbeit zwischen euch beiden als Regisseurin und Kamerafrau, aber auch als Schwestern vorstellen?

Monika Plura: Mit 11 Jahren haben wir mit dem Filmemachen angefangen. Wir haben damals Horrorfilme mit Videokassetten gedreht und ganz analog mit Videorekordern geschnitten. Da haben wir im Wahn von 11 bis 18 so um die 70 Filme gedreht, von einer Minute bis 80 Minuten, wo wir teilweise selbst gespielt und alles gemacht haben. Daher kam der Plan, unbedingt zum Film zu wollen. Dann ging es von Praktika bis dahin, dass wir an die gleiche Filmhochschule wollten. Das hat beim ersten Filmstudium nicht geklappt. Da haben wir parallel studiert, Martina in Köln und ich in Hamburg und haben trotzdem immer Koproduktionen gemacht. Nachher haben wir es nochmal an derselben Filmhochschule, der Hamburg Media School, für den Master versucht und dann haben wir es auch geschafft.

Martina Plura: Unsere Zusammenarbeit ist grenzüberschreitend. Das geht los, wenn das Drehbuch zu uns kommt. Zuerst tauschen wir uns über die Geschichte aus. Dann geht es los, dass man inhaltlich schaut und sich gemeinsam Gedanken zum Cast macht. Der nächste Schritt ist, mit Moods zu arbeiten und zu gucken, "Was könnten das für Welten sein, die wir hier erzählen wollen?” Je feiner oder je tiefer es in die Vorbereitung geht, desto mehr ist es so, dass wir die Szenen einfach für uns selbst im Kleinen am jeweiligen Drehort durchspielen, um schonmal ein Gefühl dafür zu bekommen, wie sich der jeweilige Schauspieler dort später fühlen könnte.

Monika Plura: Weil du dabei plötzlich merkst, “Nee, das fühlt sich aber total seltsam an. Nee, das würde die nicht machen.” Teilweise passiert das auch bei Motivtouren, dass man merkt: “Nee, das fühlt sich nicht richtig an, das kann hier nicht sein.” Da hat man schon immer mehr ein Gespür für entwickelt.

Martina Plura: So versucht man selbst, immer tiefer in die Geschichte einzutauchen, sodass man das ganze Wissen oder alle Erkenntnisse selbst hat. Wenn man später mit dem oder der Schauspieler:in arbeitet, um das im nächsten Schritt umzusetzen, machen wir immer Storyboards und eine Auflösung, die dann ans Team rausgeht. Wie so eine Art Fahrplan, was am Tag passiert und was wir uns in etwa vorstellen.

Monika Plura: Im Vorfeld ist es so, dass wir viel zusammen machen. Am Set ist es dann zwischen Regie und Kamera klar aufgeteilt. Dabei müssen wir kaum reden.

Martina Plura: Wir sind eineiige Zwillinge, Mo ist 12 Minuten älter. Das kommt einem vielleicht schon zugute. Manchmal müssen wir nur einander angucken und wissen: “Es ist jetzt besser, wir wiederholen den Take doch nochmal.” Man hat eine Sprache, die wunderbar funktioniert und ich weiß, ich kann mich zu 100 Prozent darauf verlassen, dass Mo sich um die tolle Kameraarbeit kümmert und sie andersrum genauso bei mir, mit den Schauspielern. Das ist schon ein Geschenk und macht einfach nur Spaß, außerdem können wir jederzeit alles äußern, ohne Angst haben zu müssen, die andere bekommt es in den falschen Hals.

Gab es eigentlich Gespräche mit den Hauptdarstellerinnen des Originalfilms, Karoline Herfurth, Diana Amft und Felicitas Woll, bezüglich einer Rückkehr in der Neuverfilmung?

Martina Plura: Es gab die Idee, dass sie in einem Cameo-Auftritt, also einem kleinen Gastauftritt, vorbeiradeln. Aber wenn man Filme dreht, hat man ein bestimmtes Zeitkontingent. Wir haben im Herbst gedreht, wo wir gehofft haben, dass das Wetter überhaupt noch mitspielt und es noch ein purer Hot-Girl-Sommerfilm wird. Da gab es leider Terminschwierigkeiten, sodass das nicht hingehauen hat, dass sie alle an dem Tag, wo wir sie gebraucht hätten, zur Verfügung standen. Dann haben wir gedacht, dass es auch blöd ist, wenn nicht alle dabei sein können. So ist das dann aus dem Drehbuch wieder verschwunden. Stattdessen haben wir beide aber den Cameo an der Stelle genutzt. Wir joggen jetzt an den fahrradfahrenden Mädels vorbei und wir haben eine große Textzeile. Jede von uns sagt einmal: “Hey” [lacht]

Monika Plura: Das geht alles sehr schnell. Wir hätten es vielleicht so machen sollen, dass wir in Zeitlupe da vorbeilaufen oder das Bild einmal anhalten [lacht]. Naja, beim nächsten Teil.

Stichwort nächster Teil: Der Originalfilm hat ja damals auch schon eine Fortsetzung erhalten. Plant ihr bereits Mädchen Mädchen 2?

Martina Plura: Sie können mich jederzeit anrufen [lacht]. Ich weiß, dass unsere Produzentin, Martina Schiller, und auch unsere Drehbuchautorin, Kathi Kiesel, sich zumindest schon Gedanken machen. Ich glaube, es geht irgendwo auf eine kurze Reise hin, wo es warm ist. Aber viel mehr weiß ich auch nicht. Ich hoffe natürlich, dass, wenn das passiert, wieder mit uns passiert.

Soll sich Teil 2 dann auch wieder am Originalfilm orientieren?

Martina Plura: Das soll nicht so sein. Ich weiß noch, wie wir uns den Film damals aus der Videothek ausgeliehen haben, ich aber vom zweiten Teil leider enttäuscht war. Den ersten mochte ich total, und den zweiten irgendwie nicht. Ich glaube, dem Publikum ging es da ähnlich, denn der zweite war auch nicht mehr so erfolgreich. Daher würde man sich da eher komplett von lösen.

Noch zu einem anderen Thema: Ihr kommt ja gerade von der Leseprobe zu Achtsam Morden Staffel 2. Wie sieht es da aus und wann geht es los?

Monika Plura: Wir haben Mitte Juni unseren ersten Drehtag. Da drehen wir dann die 8 Folgen der 2. Staffel. Und es sieht sehr gut aus. Es wird wieder schön böse.

Martina Plura: Wir haben wieder sehr viele Schauspieler:innen aus Staffel 1 dabei, es kommen aber auch ein, zwei neue Gesichter dazu. Und wie Mo schon sagt: Es wird wieder böse, nicht so politisch korrekt. Also wirklich komplettes Kontrastprogramm zu Mädchen Mädchen. Ich glaube aber, das ist auch, was Mo und mich ausmacht und was uns am Filmemachen so Spaß macht: Dass jeder Stoff so unterschiedlich ist und du in komplett andere Welten hineintauchen kannst.

Monika Plura: Wenn es vom Inhalt her ein bisschen spezieller ist, finden wir das besonders spannend. Da macht es am meisten Spaß, sich ein bisschen auszutoben und seine Vision zum Leben zu erwecken, wie man sie sieht und sich vorstellt und das dann mit einem tollen Team zusammen. Da freuen wir uns sehr.

Martina Plura: Wir drehen ab dem 16. Juni bis Ende Oktober. Es ist eine lange Zeit, und dazwischen müssen wir natürlich dann öfter mal ins Kino gehen und Mädchen Mädchen gucken.

Wann können wir mit der 2. Staffel bei Netflix rechnen?

Martina Plura: Ich glaube, sie soll so Anfang April 2026 erscheinen. Eigentlich ist es noch im Frühling geplant und nicht im Sommer, sondern zu den verregneten Ostertagen, damit so viele Leute wie möglich einschalten. Definitiv 2026, ob Frühjahr oder Sommer bleibt abzuwarten.

Habt ihr weitere Projekte in der Pipeline oder macht ihr danach erstmal eine längere Pause?

Martina Plura: Eine Pause nicht. Es gibt verschiedene Sachen, die in der Pipeline sind. Aber erstmal hofft man bei so einer Serie wie Achtsam Morden auf Staffel 3, und 4 und 5 gäb es sonst auch noch. Dann gibt's aber auch fernab davon noch andere Projekte, wo man zum jetzigen Zeitpunkt aber noch nicht genau weiß, ob das realisiert wird. Es bleibt also spannend.

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Mädchen Mädchen läuft seit dem 3. Juli 2025 im Kino.

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