Monsters vs. Aliens ist kein Meisterwerk, aber ein Meilenstein, sagt ein amerikanischer Kritiker über den Film. Aus technischer Sicht hat er zweifellos Recht. Monsters vs. Aliens ist der erste computeranimierte Film, der vollständig in 3D produziert wurde. Erstmals wurde die 2D-Fassung aus der 3D-Version hergestellt und nicht umgekehrt. Deshalb kostete der Film auch stolze 15 Millionen Dollar mehr.
Und in 3D wird in Zukunft jeder Film aus den Studios von DreamWorks Animation sein. Der Vorsitzende der Trickfilmschmiede Jeffrey Katzenberg ist seit Jahren vehementer Vertreter einer dreidimensionalen Revolution. Seiner Ansicht nach ist 3D für das heutige Kino, was vor 70 Jahren die Entdeckung der Farbe für den Film war. Die Geschichte des Kinos verläuft linear, in großen Schritten. Der Stummfilm wurde zum Tonfilm, Monochrom wurde zu Farbe, und nach Katzenberg folgt nun 3D auf 2D.
Im Jahre 2007 kündigte er großspurig an, dass im März 2009 zum Kinostart von Monsters vs. Aliens 6000 Kinos in den Vereinigten Staaten die technischen Vorraussetzungen bieten würden für ein dreidimensionales Kinoerlebnis jenseits der Rot-Grün-Brille. Dieses Ziel hat er trotz eifriger Bemühungen nicht erreicht. Gerade einmal 2000 Kinos werden an diesem Wochenende die 3D-Version auf die Leinwände werfen, aber dennoch: Katzenberg bleibt vehement. Er gibt sich enttäuscht über die schneckenartige Entwicklung der Branche und prophezeit weiterhin die dritte große Revolution des Kinos: die dritte Dimension.
Jeffrey Katzenberg betont stets den Unterschied zwischen dem neuesten Stand der Technik und dem 3D-Kino, das mit zwei Projektoren arbeitet und Kopfschmerzen verursacht. Im Kino selbst bedeutet das digitale Projektionsstandards wie RealD. Doch auch die Filmemacher müssen nachlegen, wenn die dritte Revolution des Kinos nicht ein Hirngespinst bleiben soll. DreamWorks hat zusammen mit dem Hardware-Giganten Intel das InTru-3D-Verfahren entwickelt. Während der Prozessorhersteller die nötige Rechenpower zur Verfügung stellt, hat DreamWorks firmeneigene Autorentools geschaffen, die es ihnen ermöglichen, den 3D-Film vollkommen frei und in Echtzeit zu bearbeiten.
DreamWorks setzt voll auf dieses eine Pferd. Mit dreißig Millionen Dollar Mehrkosten pro Jahr versuchen sie, Filmgeschichte zu schreiben und so den Vorsprung aufzuholen, mit dem der Konkurrent Pixar zweifellos vorne liegt. Die Frage ist, gelingt ihnen das? Was meint ihr, ist 3D die Zukunft des Kinos? Ist eine dritte Revolution fällig?