Mr. Nobody und die Frage der richtigen Entscheidung

08.07.2010 - 08:50 Uhr
Jared Leto sucht als Mr. Nobody den richtigen Weg.
Concorde Film
Jared Leto sucht als Mr. Nobody den richtigen Weg.
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Jaco van Dormael erzählt in Mr. Nobody eine komplexe Geschichte über die Liebe, das Leben und den Tod. Im Mittelpunkt steht die Frage, warum wir bestimmte Entscheidungen treffen und welche Rolle dabei Schicksal und Selbstbestimmung spielen. Heute startet das Science-Fiction-Drama in den deutschen Kinos.

In seinem ersten englischsprachigen Film schickt uns der belgische Regisseur und Drehbuchautor Jaco van Dormael (Am achten Tag, Toto der Held) auf die Reise durch das facettenreiche Leben von Nemo Nobody (Jared Leto). Nach der Scheidung seiner Eltern steht er als Junge vor einer schwerwiegenden Entscheidung: Soll er bei Vater oder Mutter bleiben? Wahlmöglichkeiten wie diese führen zu drei in parallelen Handlungssträngen erzählten Varianten seines Lebens, in denen er jeweils seine große Liebe kennenlernt: Elise (Sarah Polley), Anna (Diane Kruger) und Jean (Linh Dan Pham). Als 118jähriger Greis blickt er im Jahre 2092 auf das Erlebte zurück und hinterfragt die getroffenen Entscheidungen, Schicksalsschläge und Zufälle, die die jeweilige Lebensvariante beeinflusst haben.

Mehr als 13 Jahre sind vergangen, seit Jaco van Dormael seinen letzten Film gedreht hat. Sieben Jahre hat es gedauert, bis er das Drehbuch zu seinem neuen Werk Mr. Nobody schließlich vollendet hat. Eine lange Zeit, gerade in der schnelllebigen Filmbranche. Aber was lange wärt, wird ja bekanntermaßen endlich gut. Denn wie die Teilnahme am Internationalen Wettbewerb beim Filmfest in Venedig 2009 vermuten lässt, scheint auch der Blick durch die internationale Kritikerlandschaft diese ungeschriebene Regel bei Mr. Nobody zu bestätigen – kleine Schönheitsfehler nicht ausgeschlossen.

So betont Julia Stache von moviemaze.de sowohl die „enorme Bildgewalt und Erzählflut, die einen in den Bann zieht“, als auch „die große Vielschichtigkeit und den trockenen Humor“, mit dem das Drehbuch von Mr. Nobody aufwarte. Sie lobt den „herausragenden Cast, die tolle Ausstattung, den wunderbaren Soundtrack und die vielen schönen Ideen oder technischen Spielereien“, die den Film zu etwas ganz Besonderem machen würden.

Boyd van Hoeij von variety.com hebt die beeindruckenden Kostüme und das Produktionsdesign hervor, die „jeden möglichen Lebensweg mit einer eigenen dominanten Farbe untermalen“. Zudem würde „die durch beeindruckende Spezialeffekte ermöglichte Umsetzung der Zukunftsszenen im Jahr 2092 noch von der schauspielerischen Leistung von Jared Leto übertroffen, der als Greis darstellerisch vollends überzeuge“. Allerdings könnten das gute Drehbuch und die stellenweise überzeugende Inszenierung nicht verhindern, dass sich die einzelnen Filmstränge nur selten zu einem großen Ganzen fügen würden.

Besser ist es aber, ihr macht euch ab heute ein eigenes Bild von Mr. Nobody. Wo ihr den Film sehen könnt, erfahrt ihr wie immer in unserem Kinoprogramm.

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