Realityshows haben es in sich: Ruhig und gesittet geht es schon lange nicht mehr zu. Auch Das Sommerhaus der Stars konnte in den letzten Jahren nicht gerade mit Etikette glänzen. Gewaltausbrüche, unfreiwillige Showrauswürfe stehen an der Tagesordnung. Für Trash-TV-Fans ein wahr gewordener Traum. Doch mittlerweile muss man sich wirklich fragen, welche Promis kann man überhaupt noch ernst nehmen?
Alles abgekartet? Im Sommerhaus gibt es nur noch Streit
Das Sommerhaus der Stars 2024 ist das beste Beispiel, dass die Grenzen zwischen Fake und Reality verschwimmen. Seit drei Folgen gibt es fast keine Minute, in der sich nicht angeschrien, angezickt oder passiv-aggressiv miteinander gesprochen wird. Doch nicht jede Auseinandersetzung hat eigentlich das Potenzial so zu explodieren und dennoch passiert es. Jeder kleine Streit wird aufgebauscht bis zum Gehtnichtmehr und wirkt dadurch einfach nur noch unrealistisch.
Ein Beispiel aus Folge 3: Tessa Bergmeier und Theresia Fischer plaudern über die vergangene Challenge, bei der auf einem ziemlich kleinen Fahrrad gefahren werden musste. Theresia hatte dabei mit ihren künstlich verlängerten Beinen sichtlich Probleme. Auch Tessa bringt ihre langen Beine ein. Die beiden Frauen vergleichen ihre Stelzen daraufhin und Theresia erklärt, dass ihre Beine "117 Zentimeter" lang seien. Tessa hält dagegen, ihre seien ja mit 114 Zentimetern fast genauso lang. Theresias Partner Stefan findet den Unterschied größer und entgegnet lediglich ein knappes „kürzer“. Darauf wirkt Tessas Reaktion so fernab von der Realität und so übertrieben, dass sich der Zuschauende fragen muss: Braucht Tessa unbedingt diese Sendezeit, um einen unnötigen Streit vom Zaun zu brechen oder hat sie die Aussage jetzt wirklich so sehr verletzt? Sie wirft ihm nämlich ein wütendes "Idiot" an den Kopf und dampft davon.
Die
Diskussion ist damit noch nicht vorbei. Denn Stefan will die Beleidigung nicht
auf sich sitzen lassen. Er stellt Tessa zur Rede. Doch anstatt mit dem Model zu
sprechen, wird das Gespräch jeher von Umut unterbrochen, der ganz plötzlich aus
dem Haus stapft, keine Sekunde des Streits mitbekommen hat, den Zusammenhang
nicht kennt und sich auf Tessas Seite stellt. Auf einmal entfacht ein
Wortgefecht zwischen Stefan und Umut, zu dem sich natürlich auch noch Umuts
Freundin Emma gesellt, denn die darf keine Sendezeit verpassen. Stefan sieht
das wohl genauso, denn er scheint nicht zu verstehen, warum sich die beiden in
das Gespräch einmischen, obwohl es gar nicht um sie geht. "Hast du deine
Sendezeit jetzt bekommen?", fragt er Umut geradeheraus.
Und da wir schon beim Thema Umut und Emma sind: Die beiden geben sich wirklich nichts. Emma bricht bei jedem kleinen Vorfall in Tränen aus – Krokodilstränen? – und lässt keine Gelegenheit aus, um ihrem Partner Vorwürfe zu machen. Kurze Zeit später wurde einem sogar überraschend Umut sympathisch. Doch diese Sympathien halten auch nicht lange. Irgendwie schafft es auch Umut sich immer wieder ins Rampenlicht zu drängeln. Sei es mit einem waschechten Gefühlsausbruch, bei dem er sich theatralisch allein in den Garten zurückzieht und von Mitstreiter Can getröstet wird, bei dem man sich wirklich fragt, ob diese Tränen echt sind. Oder wenn er seinerseits anfängt, auf Emma loszugehen.
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Sam Dylan und Rafi Rachek sorgen für echten Gänsehautmoment
Diesen überzogenen Reaktionen, die man nur hinterfragen muss, steht in der Folge aber auch ein anderes Ereignis gegenüber. Sam Dylan und Rafi Rachek zeigen einen besonders ehrlichen Moment ihrer Beziehung, den man gerade von den aufgedrehten Realitystars nicht erwartet hat. In Folge drei hatte Rafi etwas zu tief ins Glas geschaut und rastet daraufhin völlig aus. Er beschimpft seinen Partner und packt sogar seine Koffer. Sam, der sonst immer zu allem einen kecken Spruch auf den Lippen hat, bleibt in der Situation überraschend ruhig und versucht, seinen aufgebrachten Freund immer wieder zu beruhigen. Es scheint, als würde Sam solche Situationen aus der Beziehung kennen und als wäre das wirklich eine echte, nicht künstlich heraufbeschworene Auseinandersetzung.