Oliver Stones W. im Januar auf ProSieben

18.12.2008 - 16:34 Uhr
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NEWS » Das bissige Präsidenten-Portrait W. mit Josh Brolin feiert seine Deutschland-Premiere im TV

Oliver Stone hat einen Faible für Präsidenten. Mit JFK – Tatort Dallas lieferte er den Verschwörungsthriller der 90er Jahre, in Nixon – Der Untergang eines Präsidenten warf er einen ungewohnt nachsichtigen Blick auf Richard Nixon und das Watergate-Debakel und in diesem Jahr widmete er sich George Walker Bush.

W – Ein missverstandenes Leben nennt sich der Film in dem Josh Brolin den 43. Präsidenten der Vereinigten Staaten spielt. In den USA startete der Film bereits im Oktober, hierzulande wird er am 23. Januar seine Premiere erleben. Ungewöhnlich: Der Film startet nicht in den Kinos sondern läuft auf ProSieben und erscheint zeitgleich auf DVD.

Pünktlich drei Tage nach Barack Obamas Amtseinführung können die Zuschauer nochmal das Leben des vorigen Amtsinhabers als sanfte Satire revuepassieren lassen. Für die Komödie hat Stone sich entschieden, weil sich der Charakter George W. Bush nicht entwickeln würde.

Besonders konzentriert sich der Regisseur auf das Verhältnis von Vater und Sohn; immer ginge es George W. Bush darum, sich an dem anderen Präsidenten und der Vaterfigur abzuarbeiten. Seine wilde Jugend mit Alkoholexzessen ist Thema, ebenso wie sein Übergang zu den “wiedergeborenen Christen”, die einen Teil seiner Radikalisierung ausmache. Außerdem beleuchtet W – Ein missverstandenes Leben die Hintergründe des Irakkriegs, es ist das Öl und nicht die Freiheit, welches Amerika in den Krieg treibt. Provokante Thesen für das amerikanische Publikum.

Aber der Regisseur hat noch nie vor der Provokation haltgemacht. Besonders in Darsteller Josh Brolin hat er einen Schauspieler gefunden, der die Person genau trifft. Er erinnert an einen Cowboy aus Texas, der auf einmal auf dem wichtigsten Stuhl der Welt sitzt. Für die Netzeitung ist die darstellerische Leistung des Josh Brolin oscar-verdächtig.

Übrigens: Oliver Stone hatte es schwer, einen Verleiher für W – Ein missverstandenes Leben in den USA zu finden. Paramount, 20th Century Fox und Warner Bros. haben alle mit Rücksicht auf ihre Aktionäre abgelehnt oder gehören sowieso Republikanern. Schließlich erbarmte sich der unabhängige Verleih Lionsgate und brachte den Film in die Kinos, wo er immerhin 25 Millionen Dollar einspielte.

W. läuft am 23. Januar 2009 um 20:15 Uhr auf Pro Sieben

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