Leonard Abrahamson ist der Regisseur von Garage, der am 12. März in den Kinos startet. Wie auch bei seinem Debüt Adam und Paul begeistert er sich für skurrile Figuren und bringt Slapstick und Tragödie zueinander. Hier gibt es ein Statement des Regisseurs zum Film zu lesen.
Der Stil der Filme, die Mark und ich zusammen drehen … ich denke, man könnte sie “minimalistischer Slapstick” oder eine “Slapstick-Tragödie” nennen. Es ist die merkwürdige Kombination zweier Genres, die vom Gefühl her nicht zusammen passen, dies interessiert mich als Filmemacher. In dieser Hinsicht ist Garage aus der gleichen Familie wie Adam & Paul.
Es ist ein sehr körperlicher Film. Der Protagonist hat eine starke visuelle Präsenz – er geht und spricht auf seine ganz bestimmte Art und Weise. Ich glaube. es ist dieser eigentümliche Stil, der Garage zu einem feinfühligen Film macht, ohne dabei ins Sentimentale abzudriften. Für mich ist es ein sehr zärtlicher Film, der sich einem Aussenseiter widmet, dessen Leben sonst unbemerkt bleiben würde. Doch das wirklich spezielle an Garage ist die Richtung, die der Film nimmt. Zuerst aus der Perspektive der Anderen, die sich über Josie lustig machen, wandelt sich diese Perspektive und der Film fokussiert sich auf das Innenleben Josie, um am Ende – so hoffe ich – genau diesen anfänglichen Blickwinkel zu unterwandern. Zuerst aus der Perspektive der Anderen, die sich über Josie lustig machen, fokussiert sich der Film dann auf das Innenleben Josies um am Ende – so hoffe ich – genau diesen anfänglichen Blickwinkel zu unterminieren.
Es ist sicherlich ein Film mit schwarzem Humor, aber nicht in dieser üblichen manipulativen Art. Der Film ist bitter, denn was hier geschieht, was gezeigt wird ist bitter. Das Leben einer Figur wie Josie beinhaltet viel Dunkles und Bitteres. Ich denke der Film ist wahrhaftig schwarz. Garage wurde in der Gegend von Birr, County Offaly und Portumna und Woodford, County Galway und County Tipperary gedreht. Manche Innenaufnahmen haben wir aber auch in Dublin abgedreht. Wir benötigten eine Tankstelle als Hauptdrehort, eine kleine Stadt, deren Ausläufer, eine Eisenbahnstrecke, einen See – also alles was man mit einer Kleinstadt assoziiert – bestimmte Orte, an denen sich die Jugendlichen treffen.
Die Tankstelle brachte uns zu unserem Drehort – der mittlere Westen Irlands. Mir gefällt diese unauffällige Gegend. Viele Filmemacher versuchen Irland stereotypisch in Szene zu setzen. Ich habe versucht, das, was man dort vorfindet in beeindruckenden, aber wahren Bilder einzufangen.
Quelle: Mit Material von fugu Filmverleih